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Jahr: 2022

/ Ausgabe: 2022-05-19-GR-Protokoll.pdf

- S.73

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kann man sich durchaus theoretisch mit den
Dingen auseinandersetzen. Auch wenn sie
aktuell für uns sehr schwer vorstellbar sind.
Bgm.-Stellv. Lassenberger: Genau die
Dinge, die von Bgm. Willi und
GR Mag. Krackl genannt wurden, stehen im
Antragstext. Es geht darum, die Überbauung von ein- bis zweistöckigen gewerblichen Bauten rechtlich zu prüfen. Die Hoferbzw. Lidl-Märkte sind meistens erdgeschossige Verkaufsflächen und darüber befindet
sich nichts.
Das Land Tirol hat das Gesetz dahingehend
geändert, dass man diese Flächen überbauen kann. Ich kenne einige Personen, die
bereits jetzt schon über Gewerbeflächen
wohnen und sich nicht daran stoßen. Es
wird immer wieder Menschen geben, die mit
dem Wohnen in Gewerbegebieten kein
Problem haben.
In unserem Antragstext steht klar, dass es
sich um Betriebe mit niedrigem Emissionsausstoß handelt. Darunter verstehe ich
Lärm, Schmutz und alles, was das Wohnen
nicht mehr lebenswert macht. Es soll auch
nicht überall umgesetzt, aber grundsätzlich
die Möglichkeit geprüft werden, ob es denkbar ist. Ich glaube, dass uns viele Flächen
verloren gehen, die wir nutzen könnten.
GR Mag. Krackl hat den Antrag auf Zuweisung an den Stadtsenat gestellt. Damit bin
ich einverstanden. Uns geht es darum, dass
dieses Thema besprochen und einmal eruiert wird, wo wir uns das vorstellen könnten,
oder ob es in Zukunft Entwicklungsgebiete
oder Bereiche gibt, in die man das integrieren könnte.
GR Mayer: Der letzte Satz von Bgm.Stellv. Lassenberger war der Schlüssel. Es
ist ja nicht eine Überbauung eines Stahlbaubetriebes gemeint, bei dem es den ganzen
Tag viel Lärm gibt.
Als Beispiel nenne ich hier den Technologie
und Wirtschaftspark Innsbruck (TWI) in der
Eduard-Bodem-Gasse, in dem nur Büros
sind. Da gibt es keinen produzierenden Betrieb. Es befindet sich dort eine Wohnung,
die einmal der Hausmeister bewohnt hat,
bei dem ich einmal war. Um 17:30 Uhr ist es
dort komplett ruhig, wie am Land. Da gibt es
weder Lärm noch andere Emissionen und
es ist die gesamte Infrastruktur vorhanden.

GR-Sitzung 19.05.2022

Dass das ein hochkomplexes Thema ist und
dass das das Land Tirol machen muss, weil
alles so kompliziert ist, ist mir zu wenig,
Bgm. Willi. Wenn dazu nicht Druck von der
Stadt Innsbruck auf das Land Tirol ausgeübt
wird, wird sicher nichts passieren. Es könnten durchaus auch StudentInnenwohnungen
sein, warum nicht? Ich glaube nicht, dass
diese mit einem Bürobetrieb oder einem Bürogebäude, in dem in der Früh Anfahrten
und am Abend Wegfahrten stattfinden, ein
Problem haben. Die Option muss offenbleiben.
Die Bodenversiegelung muss eingebremst
werden. Bei der Vermischung zwischen
Wohngebiet, Industrie, Park and Ride, Stadt
bzw. Gebiet der kurzen Arbeitswege, was
ökologisch viele Vorteile hat, können wir
uns vom Land Vorarlberg einiges abschauen. Das lösen die zum Teil viel besser
als wir.
GR Appler: Vielen Dank für die Zuweisung
an den Stadtsenat an GR Mag. Krackl, der
vieles vorweggenommen hat und ich mich
deshalb kurzhalten kann. Ich hätte mir immer die Gewerbegebietskategorie "Dienstleistungsgewerbegebiet" oder ähnlich gewünscht. Dann würde sich die Überbauung
der Supermärkte leicht kombinieren lassen.
Durch das Land Tirol wurde schon ein erster Schritt gesetzt und es ist sehr viel Potenzial vorhanden.
Erinnern wir uns an die Tankstelle in der
Kranebitter Allee und in welche Trickkisten
wir da gegriffen haben. Das Stichwort dazu
kam von GR Mayer, nämlich StudentInnenwohnungen. Diese sind aber nicht dauerhafter Wohnraum und unterliegen einer anderen Emissionsgrundlage. Da ist mehr machbar.
Jede/r weiß, wie sehr ich Architekt Lorenz
schätze und wie gerne ich mit ihm diskutiere. Es ist aber nicht immer jedes Gewerbegebiet für alles geeignet. Wir als Stadt
müssen die Entscheidung treffen, wo wir auf
emissionsstärkere und wo wir auf emissionsschwächere Betriebe setzen. Das Tiroler
Raumordnungsgesetz 2011 (TROG 2011)
hilft uns da ein wenig, da es die Verpflichtung des Heranrückenden zum Emissionsschutz gibt.
Im Stadtsenat ist dieser Antrag genau richtig aufgehoben, da es immer wieder Optionen gibt, wo das durchaus machbar wäre.