Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2022

/ Ausgabe: 2022-05-19-GR-Protokoll.pdf

- S.74

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Wenn wir uns selbst durch eine Prüfung in
ein gewisses Handlungsschema begeben,
wäre das eine gute Lösung.
Ich bedanke mich für die Zuweisung an den
Stadtsenat. Dort kann man alle Intentionen
sammeln und gemeinsam mit der Mag.Abt. III, Stadtplanung, Stadtentwicklung und
Integration, ein kleines Handbuch für die
Zukunft schaffen. Versuchen wir hier einmal
Pionier zu sein.
GR Mag. Stoll: Ich glaube, dass der Antrag
seine Berechtigung hat. Man soll neue
Ideen und neue Erkenntnisse einfließen lassen. Vielleicht gibt es auch einen gangbaren
Weg.
Meine Meinung ist trotzdem eine sehr kritische. Im bereits angesprochenen TWI befinden sich primär Büros, die um 18:00 oder
19:00 Uhr eher leer sind. In einem klassisches Gewerbegebiet mit einer Schlosserei,
einem Installationsbetrieb oder einem Lager
einer Baufirma geht es etwas hemdsärmeliger zu. Wenn da um 05:00 Uhr die Stahllieferung kommt und am Abend auch noch
wer mit dem Sattelzug anliefert und man
darüber wohnt und fernsehen will, möchte
ich mir nicht anhören, was die dort Wohnenden sagen.
Es geht dann in die Richtung, dass das Gewerbe verdrängt wird, weil es zu einem Interessenskonflikt kommt. Wenn unter Wohnungen Büros sind, kann man darüber diskutieren, sicher aber nicht dort, wo ein
Handwerksbetrieb angesiedelt ist. Da habe
ich meine Zweifel.
Ich kann mich zum Beispiel an die Autobahn am Schönberg erinnern. Diese gab es
zuerst, danach wurden in der Schönbergkurve die ersten Häuser gebaut. Man hat
gewusst, dass die Autobahn da ist, aber der
Grund war dafür sehr billig. Natürlich ist der
Verkehr gestiegen. Die Häuser wurden immer mehr und die BewohnerInnen empfanden es als sehr laut dort. Auf Kosten der Allgemeinheit wurde eine Lärmschutzwand
und danach eine Galerie errichtet. Irgendwann wird es dazu führen, dass es diese
Straße nicht mehr gibt. Auch da merkt man
eine Verlagerung und da muss man aufpassen.
Wie man in den letzten Jahren vernommen
hat, wird sich die Arbeitsweise ändern. Es

GR-Sitzung 19.05.2022

gibt immer mehr Homeoffice. Früher hat jemand im Gewerbegebiet geschlafen bzw.
das Wochenende dort verbracht, da es ruhig war. Jetzt, mit mehr Homeoffice, sind
die Menschen am Tag vor Ort, wenn darunter der LKW die Paletten mit der Ameise
herauszieht. Diese fährt nicht lautlos, auch
wenn sie mit Strom betrieben wird. Es gibt
Schwellen, Rampen und es kracht.
Man muss sich das alles bildlich vorstellen
und es wird einen Interessenskonflikt bei
gewissen Betrieben geben. Ich finde es gut,
wenn wir diesen Antrag im Stadtsenat behandeln. Es wird Möglichkeiten geben, die
eine oder andere Wohnung zu errichten.
Natürlich kann man sagen, dass die Gebäude von Hofer oder Lidl Flächenfraß sind.
Darüber sollten aber dann keine Wohnungen, sondern Büros oder etwas anderes gebaut werden.
Man könnte diese Wohnungen auch für
Dienstleistungen nutzen, womit wir wieder
bei der Kommunalsteuer angelangt wären.
Ich habe dahingehend Graz mit Innsbruck
verglichen. Natürlich hat Graz viel mehr an
Kommunalsteuer. Allerdings im Verhältnis
zu den EinwohnerInnen sind wir auf Augenhöhe. In Salzburg gibt es andere Zentralen,
da fällt mir Porsche, Spar Österreich oder
BMW ein. Bereinigt man diese drei Firmen,
sind wir in der besseren Situation.
Wir werden durch die Zuweisung des Antrages an den Stadtsenat vielleicht zu neuen
Erkenntnissen kommen. Trotzdem bin ich
kritisch und habe immer im Hinterkopf, dass
es zu keinem Interessenskonflikt kommen
und das Gewerbe verloren gehen.Beschluss (einstimmig):
Der von Bgm.-Stellv. Lassenberger und MitunterzeichnerInnen in der Sitzung des Gemeinderates am 20.04.2022 eingebrachte
Antrag (Seite 522) wird dem Stadtsenat zur
selbstständigen Erledigung zugewiesen.
Bgm.-Stellv. Ing. Mag. Anzengruber, BSc
unterbricht um 15:45 Uhr die Sitzung für
eine Pause. Nach Feststellung der Beschlussfähigkeit werden die Beratungen um
16:00 Uhr wieder fortgesetzt.