Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022-10-25-GR-Protokoll.pdf
- S.30
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sam daran arbeiten, dass uns in der Energiefrage in den nächsten Monaten nicht
passiert, was in Coronazeiten erfolgt ist.
Da gab es ja nicht den Gruß "Schönen guten Morgen" und "Grüß Gott", sondern man
hat nur noch über Impfen und Nichtimpfen
diskutiert. Heute kommt es mir manchmal
vor, jedes Gespräch beginnt - angelehnt an
die Werbung eines schwedischen Möbelriesen - "Heizt Du noch oder …?" Die Frage,
ob man heizen, ob man Energie verbrauchen darf, kann von den Menschen selbst
beantwortet werden, denn sie sind viel verantwortungsvoller als wir oft annehmen.
Das sind Themen, die wir im Sinne einer
gemeinsam zu bewältigenden Aufgabe umdrehen sollten. Es ist eine gemeinsame Aufgabe als Gesellschaft, die nächsten Monate
gut zu überstehen und nicht wieder beim
Werten - wie lange und wie heiß darf man
duschen - zu landen. Diese Bevormundung
hat uns in Coronazeiten doch sehr belastet.
Ja, es werden fordernde Monate auf uns zukommen. Im Bereich der Teuerung sind wir
in Österreich und in Tirol in der glücklichen
Lage, ein breites soziales Netz anbieten zu
können, das nachgeschärft wird. Die größte
Aufgabe ist aber, den Menschen mit der gebotenen Ernsthaftigkeit und Ehrlichkeit Zuversicht zu geben, dass wir es schaffen
können, gut über das nächste halbe Jahr zu
kommen, sowohl physisch als auch psychisch. Die Wärme ergibt sich ja nicht nur
aus der Zimmertemperatur, sondern auch
aus dem Umfeld, wie eingebunden man
sich fühlt und was man selbst dazu beitragen kann.
Es ist eine gemeinsam zu lösende Aufgabe.
Sie erfordert physische und psychische Präsenz der VerantwortungsträgerInnen. Sie
erfordert Leadership und auch mit dem nötigen Humor konsequent zu handeln.
GR Onay: Vielen Dank, Bgm.Stellv. Ing. Mag. Anzengruber, BSc, für Ihre
Worte, die uns wunderbar beschreiben, wie
unsere Stadt aufgestellt ist, wie unsere Verwaltung arbeitet. Wir müssten die Verwaltung viel mehr arbeiten lassen und sie viel
weniger in das politische Hickhack hineinziehen. Das unterstreichen Ihre Worte nochmals!
Vielen Dank für die Themenwahl! Entlastung und Gemeinsamkeit sind eigentlich
GR-Sitzung 25.10.2022
wunderbare Formeln und genau das, was
wir heute brauchen. Wir leben in schwierigen Zeiten, die noch schwieriger werden.
Formeln können sich aber ändern, sobald
weitere Faktoren hinzukommen. Ich möchte
die ZuhörerInnen, die die Politik in der Stadt
Innsbruck in den letzten Jahren miterlebt
haben, fragen, wie es für sie klingt: Entlastung, Gemeinsamkeit und Innsbrucker
Stadtregierung?
Es klingt wie ein Werbeslogan, der krass
von der Realität abweicht, der überhaupt
nicht passt. Er klingt wie die Kombination
ökologisch, fair play, Nestle oder Monsanto!
Das passt überhaupt nicht zusammen. Alle,
die die Politik der Stadt Innsbruck in letzter
Zeit verfolgt haben, wissen, dass diese Formel wegen der Innsbrucker Stadtführung
hinkt, weil sie nicht Teil der Lösung, sondern in diesem Fall Teil des Problems ist.
Wenn ich beispielsweise beschließe, dass
in Wilten anstelle des Parkplatzes der Tiroler Wasserkraft AG (TIWAG) ein Park für
die InnsbruckerInnen errichtet werden soll,
ist das ein wunderbarer Entlastungsbeschluss. Das wurde von der Stadt Innsbruck
und vom Land Tirol im Petitionsausschuss
beschlossen. Wenn dann Herr Bürgermeister eineinhalb Jahre keinen Termin mit TIWAG und Land Tirol vereinbaren kann,
dann kippt das wieder in die andere Richtung.
Wenn wir die Mieten von Stadtwohnungen
und die Gebühren der Stadt Innsbruck erhöhen, dann ist das keine Entlastung. Heute
gibt es beispielsweise einen Antrag, mit
dem wir darauf verzichten könnten, die Gebühren zu erhöhen. Das wäre wieder eine
Entlastung.
Ich komme zurück zur Stadtpolitik. Über die
Medien haben viele InnsbruckerInnen mitbekommen, was dort momentan tatsächlich
passiert, wie gegen einander gehetzt wird,
zum Teil extrem persönlich und untergriffig.
Sie haben gesehen, wie MitarbeiterInnen in
politische Diskussionen hineingezogen werden, wirklich in einer Art, die ihresgleichen
sucht und extrem tiefgeht. Aber man sollte
nicht nur auf das Aktuelle schauen oder was
in der Vergangenheit war. Man sollte das
Potential für die Zukunft sehen. Da nehme
ich alle zu gleichen Teilen in die Verantwortung, vor allem jene, die im Stadtsenat sitzen. Ich sitze nicht dort, aber FPÖ, ÖVP,