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Ich glaube, man muss da schon etwas Gespür aufbringen und zwischen dem, was
verrottet und einer schönen Laterne oder
einer Granitplatte unterscheiden. Die Leute
haben ein Anrecht darauf, trauern zu dürfen, auch wenn die Angehörigen auf diesem
Friedhof liegen.
StRin Mag.a Schwarzl: Ich möchte nur kurz
auf den Punkt von GR Mayer eingehen. Das
war ja der Grund, warum wir den Akt im
Juli 2022 von der Tagesordnung abgesetzt
haben. Man hat es jetzt insofern entschärft,
als man zwar Devotionalien ablegen darf,
aber in regelmäßigen Abständen muss einfach aufgeräumt werden. Ihr habt die Fotos
gesehen, die dem Akt beiliegen. Da sind
Dinge dabei, die einfach verrotten oder verschimmeln und bis in den Gehweg diffundieren. Das ist ja auch gefährlich.
Ich glaube, mit der jetzigen Beschlussvorlage wird ein guter Mittelweg geschaffen.
GR Mayer: StRin Mag.a Schwarzl scheint
mir nicht zugehört zu haben. Ich glaube,
man muss da wirklich zwischen dem unterscheiden, was verrotten kann, und was
hochwertige Dingen sind. Wer entscheidet,
was weggeräumt wird? Sind das Sie oder
zuständige MitarbeiterInnen? Was ändert
sich an der Situation, wenn die Dinge nach
einem Monat weggeräumt werden?
Das ist ja eine Verhöhnung der Leute, die
da Angehörige begraben haben. Man muss
wirklich unterscheiden, was man entfernen
muss und was bleiben kann.
GR Kunst: Ich habe eine Frage an
StRin Mag.a Schwarzl. Ich habe gelesen,
dass man im "Garten des Friedens" die Urnen ohne Kennzeichnung und ohne Inschrift
beisetzt. Wie weiß die Friedhofsverwaltung,
welche Urne wo bestattet wurde? Oder wird
das nicht mehr aufgezeichnet?
StRin Mag.a Schwarzl: Es wird aufgezeichnet.
GR Mag. Falch: Ich hätte eine Anregung zu
den Friedhofsgebühren. Aufgrund der bekannten Situation mit explodierenden Lebenshaltungskosten bzw. der Teuerungslawine sollte man bei der Änderung der Friedhofsgebühren die Möglichkeit einer Teilzahlung für die zehnjährigen Vorauszahlungen
berücksichtigen.

GR-Sitzung 25.10.2022

Ich glaube, das wäre ein wichtiger Schritt
zur Entlastung der InnsbruckerInnen.
GR Mag. Fritz: Nochmals zu GR Mayer: Ich
glaube, es hat schon systematische
Gründe. In diesen beiden Gräbern auf dem
Westfriedhof und dem Ostfriedhof wurden
zum Teil Menschen begraben, die aus eigener Entscheidung an dieser anonymen
Stelle bestattet werden wollten. Ein anderer
Teil sind Personen, die keine Verwandten oder engeren Bekannten hatten, die für eine
Bestattung in einem anderen Grab gesorgt
hätten.
Da dann Unterschiede zu machen, weil
diese oder jener noch Freunde hatte, die
eine hochwertige Devotionalie an dem Grab
ablegen, und den anderen, wird schwierig
sein.
Deshalb glaube ich - ich war selbst sechs
Jahre für die Friedhöfe zuständig -, dass an
diesen Grabstätten nicht dauerhaft Erinnerungsgegenstände im "öffentlichen" Friedhofsraum deponiert werden sollten. Das hat
schon auch systematische Gründe, die mit
der würdigen Einrichtung dieser beiden anonymen Grabstätten zu tun haben.
GR Hitzl: GR Mayer, der "Garten des Friedens" ist das eine und der Friedhof ist das
andere. Wenn ich ein Grab am Friedhof
habe, kann ich eine Laterne hinstellen oder
eine Grabplatte anbringen. Das ist ja für
mich ein ganz anderes System. Im "Garten
des Friedens" will man den Garten haben,
da will man die Urne anonym begraben.
Wenn man eine Kerze hinstellt, kann man
die wieder entfernen. Aber so wie es dort
aussieht, ist mir ganz klar, dass man aufräumen muss.
Ich verstehe nicht, warum man da jetzt eine
Platte haben will? Da kann man gleich in
einem Grab am Friedhof bestattet werden.
GR Mag. Falch, Du hast es richtig gesagt,
gerade in dieser Zeit braucht es keine Erhöhungen, sondern man sollte bei den bestehenden Friedhofsgebühren bleiben.
StRin Mag.a Schwarzl: Ich darf vielleicht
nochmals vertiefend informieren. Beim Urnensammelgrab am Ostfriedhof gibt es
keine Dauereinrichtungen, die dort angebracht werden können. Wenn man eine
dauerhafte Einrichtung, eine Granitplatte
haben will, muss man ein eigenes Grab
nehmen. Aber auf den anonymen Gräbern