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Jahr: 2022

/ Ausgabe: 2022-10-25-GR-Protokoll.pdf

- S.41

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- 844 -

Da muss ich GR Mag. Plach hundertprozentig recht geben. Niemandem in der Stadt
Innsbruck ist zu erklären, dass man keine
Maßnahmen setzt, um die Wohnungssituation zu verbessern. Wer eine Wohnung oder
ein Haus besitzt, wird es nicht so betreffen,
aber es gibt viele Menschen, die aus der
Stadt Innsbruck wegziehen müssen, weil sie
sich hier das Wohnen nicht mehr leisten
können.
Es wäre mir auch lieber gewesen, wenn die
Abgabe höher wäre. Bei 250 Quadratmetern Nutzfläche wird der Betrag die InvestorInnen nicht abschrecken, aber es ist ein
wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
GR Depaoli: GR Mayer wird nicht ganz unrecht haben, aber dieser Schritt ist so klein,
dass er sich wahrscheinlich gar nicht bemerkbar machen wird.
Warum haben wir in der Stadt Innsbruck ein
Problem mit den Wohnungen? Der Grund
ist der Zuzug. Es ist statistisch bewiesen,
dass die Bevölkerung der Stadt nicht mehr
wächst, denn die Zahl der Todesfälle ist höher als die der Geburten. Da gilt es den Hebel anzusetzen. Wir haben bereits zweimal
gefordert, sich entsprechend zu äußern, wo
sich die Stadt Innsbruck hinentwickeln soll.
Das wissen wir bis heute noch nicht.
Dass die Fraktion der GRÜNEN will, dass
wir vielleicht auf 180.000 EinwohnerInnen
kommen, stelle ich in den Raum. Vielleicht
ist es so, vielleicht auch nicht. Ich frage
aber: Wohin soll sich Innsbruck, was die
Zahl der EinwohnerInnen anbelangt, bewegen? Bevor wir das nicht genau wissen, ist
es schwierig, den Hebel anzusetzen. Eigentlich könnten wir sagen, die heutige Zahl
an BewohnerInnen ist ausreichend. Alles
was darüber hinausgeht - wir werden ja
nicht größer, weil wir durch das Inntal entsprechend eingekesselt sind -, wird die Lebensqualität verschlechtern. Ich würde nun
vorschlagen, bevor wir etwas beschließen,
mit dem wir den "Leuten in die Tasche fahren", dass wir diese Frage beantwortet bekommen.
Man kann den InvestorInnen nicht böse
sein, denn sie haben das Geld und wie
lange sie eine Wohnung leerstehen haben,
ist ihnen egal. Wir kommen an die SpekulantInnen nicht heran und zwar österreichweit. Letztendlich müssen wir uns überlegen, wohin die Reise gehen soll und wie
GR-Sitzung 25.10.2022

viele BewohnerInnen wir in zehn oder fünfzehn Jahren in der Stadt haben wollen. Bevor das von den einzelnen Fraktionen nicht
endlich einmal gesagt wird, wissen wir auch
nicht genau, welche Maßnahmen wir zukünftig setzen müssen, um das Wohnen zu
verbessern.
Was allerdings schon klar ist, dass ein
Campus für Studierende schon etwas bringen würde, denn damit würden die Wohnungen, die jetzt von Studierenden belegt
sind, frei werden. Aber da gibt es von gewissen EntscheidungsträgerInnen, die auf
der Bremse stehen, nicht das entsprechende Signal.
Wie gesagt, es gäbe schon ein paar Lösungen, aber dazu müssten wir uns erst im Klaren sein, wohin die Reise gehen soll. Diese
Frage konnte mir hier bisher noch niemand
beantworten.
GR Onay: GR Depaoli, ich hoffe, ich kann
Dir etwas die Angst nehmen. Im Prinzip, wie
bereits öfter erwähnt, wird diese Leerstandsabgabe SpekulantInnen nicht davon
abhalten, ihr Geld in Innsbruck anzulegen.
Von € 50,-- lässt sich niemand irgendwie
abbringen, in eine Immobilie zu investieren,
auf die man 8 % auf den Gesamtwert als
Jahreswertsteigerung erwartet und das
ohne zu vermieten! Das sind Tausende Euros.
Was momentan passiert ist Mögliches ermöglichen. Der Wohnbereich ist der Hauptbereich, bei dem Zusammenarbeit zwischen
Stadt, Land und Bund gefragt ist. Alleine
können wir das Problem nicht lösen. Wir
müssen zusammenarbeiten! Es braucht
eine Allianz für bezahlbaren Wohnraum, um
die verfehlte Wohnungspolitik der letzten
Jahre, die es überhaupt zugelassen hat,
dass es in der Stadt Innsbruck so viel Leerstand, soviel Immobilienspekulation gibt,
auszugleichen. Es geht darum, dass wir
ihnen nicht mehr zuarbeiten.
Die Immobilienspekulation in der Stadt Innsbruck ist die Ursache dafür, dass die Preise
hochgetrieben werden, dass Wohnraum
verknappt wird. Es geht da ja nicht nur um
Wohnraum, weil Du von studentischem
Wohnen gesprochen hast. Wir haben
Wohnraum, wir haben studentisches Wohnen, aber es fehlt die Leistbarkeit in unserer
Stadt.