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Jahr: 2022

/ Ausgabe: 2022-11-24-GR-Protokoll.pdf

- S.38

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verloren. Das ist großteils der Fall, weil viele
junge Familien ins Umland gezogen sind
und sich dort eine Eigentumswohnung oder
ein Haus leisten können. Das wäre in der
Stadt unmöglich gewesen.
Es geht jetzt nicht darum, städtisches Eigentum zu veräußern. Hier handelt es sich
zum großen Teil um Projekte, bei denen wir
ursprünglich kein Eigentum hatten. GR
Mag. Fritz weiß noch aus seiner Zeit als
amtsführender Stadtrat, dass das gerade in
der Hans-Maier-Straße der Fall war. Die
Verhandlungen waren sehr interessant, um
einen Abschluss mit dem Bauwerber zustande zu bringen. Das waren Projekte, in
denen eine geförderte Wohnung nie realisiert werden könnte. Ich gebe ihm recht,
dass der heutige Vorschlag die mit Abstand
beste Lösung ist. Bei einem Preis von
€ 15,-- pro Quadratmeter empfinde ich das,
wie GRin Dengg ausgeführt hat, auch eher
als schwierig. Hier ist eine Nachbesserung
dringend notwendig.
Ich sehe es schon als unsere Aufgabe an,
unser Möglichstes zu tun, um ein Angebot
für diese Menschen zu legen, aber Spekulation zu verhindern. Da wir das derzeit nicht
können, weil wir die Hebel noch nicht haben, müssen wir gemeinsam versuchen, einen neuen Ansatz zu finden. Das ist auch
das Ansinnen des Landes Tirol, weil das bereits im Koalitionsabkommen festgelegt
wurde. Ich glaube schon, dass wir mit vereinten Kräften für die Zukunft eine Option
haben.
Es geht nicht darum, GR Onay, dass das
Projekt gestorben ist. Wir müssen es nur
jetzt aussetzen. Diesbezüglich stimmen sicherlich alle zu, denn wir sind lernfähig. Das
darf nicht das Ende des leistbaren Eigentums sein, denn ansonsten werden wir eine
gesamte Schicht in dieser Stadt verlieren
und proaktiv zum Umzug animieren. Das
kann nicht unser gesellschaftspolitischer
Zugang sein. Ich bin hier auch dem Bürgermeister für seine Ansicht sehr dankbar,
denn ich glaube wirklich, dass wir ein solches Segment brauchen.
GR Mayer: Ich muss mich auf Grund der
Wortmeldung von GR Mag. Plach auch
nochmals zu Wort melden. Es geht nicht um
Märchen oder leere Versprechungen, sondern um Möglichkeiten, die wir für die Anzahl an Menschen finden, die sich Eigentum
GR-Sitzung 24.11.2022

wünschen. Ich fand den Ausdruck "erlauchter Kreis von Menschen" nicht in Ordnung.
Wenn ein junges Paar in Innsbruck eine
Zwei-Zimmer-Eigentumswohnung besitzt
und ein Kind bekommt, ist eine größere
Wohnung notwendig. Sie werden daher
nicht ihr Eigentum verkaufen und in eine soziale Stadtwohnung ziehen. Eine Drei-Zimmer-Eigentumswohnung ist für die meisten
in der Stadt Innsbruck nicht leistbar, daher
bleibt ihnen nichts anderes übrig, als aufs
Land zu gehen. Dort sind die Preise noch
leistbar. Das ist genau jener Effekt, den wir
mit der Abwanderung aus der Stadt Innsbruck sehen.
Die Lösung darin zu suchen, GR
Mag. Plach - das ist Teil Eures Parteinamens - nur noch sozialen Wohnbau à la
ehemaliges Areal der Campagnereiter zu
errichten, wird die kommenden Generationen genauso stören. Dort wurden sehr verdichtet viele Wohnungen errichtet. Jede/r,
die/der sich das Geviert angesehen hat, ist
froh, dass er/sie nicht dort wohnt.
Ich möchte die Worte des Herrn Bürgermeisters wiederholen, dass wir Lösungen
finden müssen. Es gibt Gesetze, welche
von GesetzgeberInnen auch verändert werden können. Ansätze sind notwendig, damit
man das Verwendungskonzept von ausschließlichen Mietwohnungen ändern kann.
StRin Mag.a Oppitz-Plörer: Ich möchte eine
Ergänzung zur Wortmeldung von GR
Mag. Plach anbringen. Beim der damaligen
Möglichkeit, sich den großen Wohnungsbestand der ehemaligen BUWOG zu sichern,
hat uns nicht nur ein Privater ausgestochen,
das wäre zu viel des Guten. Leider hat auch
einem unserer wichtigen Partner, dem Land
Tirol, ein gewisser Mut gefehlt. Auf Grund
der Rahmenbedingungen hätte man als
NHT auch einen Prozentsatz, der über der
Wohnbauförderung liegt, bieten müssen.
Das Erweiterungs- und Verdichtungspotential, das auf den wunderbaren Wohnungsbestand der BUWOG zutrifft, wäre schon
eine andere Liga gewesen, Wohnungen in
die städtische Vergabe zu bringen. Das ist
nun das Ergebnis.
Die Grundlage ist, dass wir als Gemeinden
allein auf weiter Flur mit unseren Grundstücken für gemeinnützigen und sozialen
Wohnbau kämpfen. Ich spreche die Bundesimmobiliengesellschaft mbH (BIG) und