Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2022

/ Ausgabe: 2022-11-24-GR-Protokoll.pdf

- S.78

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sumiert hat. Weißt Du nicht, was unbezahlter Urlaub ist? Das ist nicht so, wie Du
meinst, dass sie weniger arbeitet und weniger Geld bekommt. Unbezahlt heißt null
Euro und nach einem Monat wird man abgemeldet. Das muss man wissen, wenn
man im Topmanagement eines Konzerns
mit 1.700 MitarbeiterInnen ist. Das ist das
Mindeste, was man erwarten kann.
Verträge ausarbeiten macht primär das Personalamt, in dem das Dienstrecht mit den
JuristInnen angesiedelt ist. Bei diesem Vertrag hat das auch nicht mehr der Vorgänger
gemacht und wurde abgezogen. Das macht
nun das Büro des Bürgermeisters, in dem
die Personen arbeiten, die sowieso alles
können. Deshalb gibt es ja ein Personalamt,
das in Zukunft eine Geschäftsstelle oder
eine Bankfiliale ist. Morgen wird wahrscheinlich die Finanzabteilung ausgesourct
und das macht dann wahrscheinlich eine
Steuerberatung. So kann man natürlich eine
Verwaltung auch führen, aber am Ende wird
das alles nicht mehr zielführend sein und
zum Scheitern führen.
Ich habe mich etwas schlau gemacht, wie
das Amt früher ausgestattet war. Da gab es
SekretärInnen, einen Leiter und ein paar
MitarbeiterInnen. Mittlerweile ist diese Abteilung explodiert, was man natürlich auf die
immer mehr werdenden Aufgaben und die
Digitalisierung zurückführen kann. Früher
gab es keine Digitalisierung, man konnte
aber zu jeder Tages- und Nachtzeit sagen,
wie viele MitarbeiterInnen im Rathaus beschäftigt sind. (Beifall von allen Seiten)
Es gab aber damals mit weniger Personal
nicht weniger Arbeit. Jene Personen, die die
Struktur von früher noch kennen, wissen,
dass die Innsbrucker Immobilien GmbH &
Co KG (IIG), die Innsbrucker Soziale
Dienste GmbH (ISD) und das Tiroler Landeskonservatorium auch dort abgerechnet
wurden. Weiters wurde für die Innsbrucker
Kommunalbetriebe AG (IKB AG) die rechtliche Beratung durchgeführt. Das gibt es
heute alles nicht mehr.
Das heißt, dass früher mit weniger Personal
sehr viel gearbeitet wurde. Auf Knopfdruck
wurde jede Frage beantwortet und es hat alles gestimmt. Heute, im Zeitalter der Digitalisierung, wo jede/r im Human Resource
Management, im Recruiting usw. tätig ist, ist

GR-Sitzung 24.11.2022

das nicht mehr so. Im Recruiting sitzen übrigens zwei MitarbeiterInnen und wir bedienen uns weiterhin sämtlicher Agenturen.
Das wäre auch eine Entscheidung wert,
was man davon hernimmt.
Mir fällt dazu ein Zitat ein, das nicht untreffend ist. Es stammt aus dem deutschen
Parlament, in dem Bundesminister
Prof. Dr. Lauterbach zu einer anderen Abgeordneten gesagt hat:
"Bitte, stellen Sie sich nicht dümmer, als Sie
sind! Auch wenn es Ihnen schwerfällt!"
In den 266 Seiten des Berichtes der Kontrollabteilung kommt für mich die totale fachliche und soziale Überforderung zum Vorschein, vom Personalamt, aber auch von
Bgm. Willi. Es fehlt jegliches Gespür für MitarbeiterInnen bzw. für Menschen.
Es gibt eine ReferentInnenzulage, eine Personalzulage, eine Belastungszulage, eine
FachexpertInnenzulage, eine Verwendungszulage, eine LeiterInnenzulage und eine
Leistungszulage. Diese Zulagen werden alle
im engsten Umfeld des Personalamtes und
des Büros des Bürgermeisters ausgezahlt.
Es manifestiert sich hier ein gewaltiger
Sumpf, der nach oben kommt.
Wie kommt man zu neuneinhalb Wochen
Urlaub, wenn man noch gar nicht so lange
bei der Stadt Innsbruck angestellt ist? Da
muss man addieren und deshalb wurde im
Nachhinein rückwirkend alles heruntergerechnet. Eigentlich wurde getrickst und damit komme ich wieder zur knappen Bestellung zurück. Es wurde gesagt und das
wurde von Bgm. Willi permanent bestätigt,
dass dieser Urlaub eine Bedingung war, damit die Amtsleiterin gnädigerweise im Rathaus zu arbeiten beginnt.
Das wusste aber nur Bgm. Willi. Der Stadtsenat, das Entscheidungsgremium, hat das
nicht gewusst. Wer weiß, ob die drei Enthaltungen nicht in drei Gegenstimmen mutiert
wären. Dann wäre die Bestqualifizierte, die
niemand gesehen hat, nicht involviert gewesen. Ich glaube, dass auch hier eine Zurückhaltung von sehr essentiellen Informationen passiert, die einem Topmanager nicht
würdig ist.
Die ehemalige Amtsleiterin hat eine Prämie
für einen falschen Dienstpostenplan bekommen. Dieser wurde von einer anderen Mehr-