Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022-12-15-GR-Protokoll_.pdf
- S.237
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Auszug:
"Die gesamthafte Bevölkerungsentwicklung in Innsbruck unterlag zwischen 2012 und 2016
einer starken Wachstumsphase, in der Anfangszeit von 2012 geprägt durch einen starken Zuzug von deutschen - darunter viele Studierende - Staatsangehörigen, und in den Jahren ab
2015 geprägt durch den Zuzug asylsuchender Menschen aus dem Nahen Osten. Diese Entwicklung ist 2016 in eine Stagnation gemündet. Die letzten Jahre ab 2016 sind von einem
Rückgang geprägt, weil das Plus im Bereich der nichtösterreichischen Staatsangehörigen
nicht mehr in der Lage war, das Minus im Bereich der österreichischen Staatsangehörigen zu
kompensieren. In weiterer Folge ist das Binnenwanderungsverhalten der österreichischen
Staatsangehörigen näher zu betrachten. Der Rückgang des Bevölkerungsteils der österreichischen Staatsangehörigen lässt sich durch zwei statistisch belegbare Gründe erklären. Einerseits durch den ab 2016 massiven Einbruch der Zuzüge österreichischer Studierender aus
dem Umland, andererseits durch ein stärkeres Abwandern von jungen Familien bzw. von österreichischen Staatsangehörigen zwischen 30 und 44 Jahren ins Umland. Diese zwei Komponenten führen dazu, dass der Bevölkerungsteil der österreichischen Staatsangehörigen
sinkt."
Quelle: Statistik Austria 1
Zum einen wandern immer mehr Familien mit gesteigertem Wohnraumbedarf (kommt das
erste oder ein zweites Kind, sind die bisherigen Wohnungen meist zu klein) aus Innsbruck in
die Umlandgemeinden ab, wo Wohnraum noch immer etwas leistbarer ist als in der Stadt, zum
anderen sind es neben Umweltaspekten wie Lärm, schlechte Luft, Verkehr und Sicherheitsaspekten vor allem die Verunsicherung wegen des zum Teil überdurchschnittlichen Anteils an
Kindern mit Migrationshintergrund in vielen Innsbrucker Pflichtschulen inklusive der sich daraus ergebenden pädagogischen und sozialen Probleme.
Nun steht Österreich und auch Innsbruck vor der Situation, dass sich die Zahl der asylsuchenden Menschen heuer im Vergleich zu den Vorjahren vervielfacht hat und jetzt schon die Zahlen
von 2015 übertreffen. Das heißt, dass sich das Plus bei Menschen nichtösterreichischer
Staatsangehörigkeit, die irgendwann Wohnraum, Bildungsmöglichkeiten, Infrastruktur, Arbeit
und finanzielle Hilfen benötigen werden, weiter erhöhen wird.
Aus dem oben angegebenen Sachverhalt ergeben sich folgende Fragen:
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