Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2022

/ Ausgabe: 2022_03_24-GR-Protokoll.pdf

- S.91

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- 315 -

Wir müssen darauf achten, dass die budgetären Mittel für die Kampagne bereitgestellt
werden und alles ordnungsgemäß abgewickelt wird. Ich bitte um Abstimmung darüber.
GR Onay: Bei der Wortmeldung von Bgm.Stellv. Lassenberger habe ich sehr aufmerksam zugehört. Ich habe ihn angesehen und
auf einmal ist alles schwarz und weiß geworden. Auch wenn er selber glattrasiert ist,
bekam seine Wortmeldung auf einmal einen
langen Bart. Das war eine Rede aus dem
letzten Jahrhundert. Ich war überzeugt,
dass es im Jahr 2022 solche Worte gar
nicht mehr gibt, dass Frauen etwas nicht tun
können.
Liebe KollegInnen, ich habe begonnen mit
neun Jahren Kampfsport zu betreiben und
im Alter von 25 Jahren aufgehört. Ich war
mehrfacher Tiroler und Österreichischer
Meister. Ich kenne viele KollegInnen im professionellen Kampfsport. Ich kann daher sagen, dass Frauen alles können, was Männer leisten und noch viel mehr.
Über die Aussage von GR Depaoli, dass
man Frauen nicht zutraut, eine Aufgabe bei
der Berufsfeuerwehr einzunehmen, bin ich
schockiert. Ich bin froh, dass es einen Abänderungsantrag dazu gibt und ich hoffe auf
Zustimmung, dass man in diese Richtung
die Kampagne starten kann. Frauenförderung soll auch in diesem Berufszweig erfolgen. Ich werde selbstverständlich meine Zustimmung geben und bin froh, dass die
Stadt Innsbruck diesen Schritt setzt. Ich bedanke mich auch für die Initiative bei der
Kollegin von den Innsbrucker Grünen.
GRin Dipl. Soz.-Wiss.in Arslan: Warum so
ein Antrag notwendig ist, haben wir in der
Debatte gesehen. Ein ehemaliger Feuerwehrmann, der uns belehren wollte, warum
Frauen bestimmte Sachen nicht machen
sollten. Ein Mitarbeiter der Polizei, der
schon seit Jahren im Dienst ist und uns
auch erklären will, warum Frauen etwas
nicht tun können. Zwei Männer, die erklären, dass Frauen bestimmte Dinge nicht
machen können.
Hier im Gemeinderat sitzen auch Männer,
die es nicht auf die Reihe bringen werden,
eine Stunde durch die Gegend zu joggen oder eine Stunde einen schweren Gegenstand zu heben. Es gibt auch Männer, die
GR-Sitzung 24.03.2022

das nicht schaffen werden, aber Frauen
sehr wohl.
Ich finde es extrem peinlich, dass es im
Jahr 2022 immer noch Menschen gibt, die
denken, dass bestimmte Dinge nicht von
Frauen gemacht werden können und manche Tätigkeiten nur Männern vorbehalten
sind. Peinlich!
Der Abänderungsantrag wird beschlossen
werden, das kann ich schon aus den Wortmeldungen heraus erkennen. Das ist aber
schade, denn der Inhalt geht am Thema
vorbei. Es handelt sich nicht darum, einfach
einen Flyer zu erstellen und zu sagen, dass
Frauen in dieser Tätigkeit erlaubt sind, aber
alle, die unter 50 kg wiegen, sollen sich bitte
nicht melden. Eine Sensibilisierung soll vor
sich gehen. Wenn ich bei der Berufsfeuerwehr oder der Polizei zu arbeiten beginnen
möchte, und ein ehemaliger Feuerwehrmitarbeiter oder ein Polizist sagen mir, dass ich
das vergessen kann, weil ich als Frau keine
Chance habe, ist das nicht gut. Das ist der
Grund, warum sich nicht so viele Frauen für
einen solchen Job bewerben. Daher sollte
das nicht nach außen kommuniziert werden.
Mein Anliegen war, dass das Thema innerhalb der Feuerwehren endlich angegangen
wird. Ich finde es schade, denn ich glaube,
dass der Ergänzungsantrag durchgehen
wird.
GR Schmidt: Wir leben im Jahr 2022. Ich
bin überzeugt, dass Damen, die Interesse
haben, zur Feuerwehr zu gehen, das auch
machen. Ich muss stark in Abrede stellen,
dass Damen diese Arbeit nicht verrichten
können. Für mich steht absolut außer Zweifel, dass eine junge Dame das nicht genauso gut wie jeder andere Mann kann. Ein
Problem habe ich damit, dass ich den Bedarf der Kampagne nicht sehe. Der ist für
mich nicht wirklich greifbar. Das ist der
Grund, warum ich mich sowohl beim Ergänzungsantrag als auch beim Hauptantrag der
Stimme enthalten werde. Danke!
(Auf Wunsch werden Wortmeldungen von
GR Schmidt nicht mehr gegendert.)
GRin Mag.a Klingler-Newesely: Auf die
letzte Wortmeldung darf ich antworten, dass
sich der Bedarf der Kampagne gerade in
den Wortmeldungen ausdrückt. Wir erleben
Zeiten, in denen in Schulen Girls und Boys