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Jahr: 2023

/ Ausgabe: 2023-02-23-GR-Protokoll.pdf

- S.19

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kann nur hoffen, dass die Stadt die erforderlichen € 9,2 Mio. nicht stemmen kann und
dieses Vorhaben in einer Schublade verschwindet.
Allerdings ist dann wie so oft Steuergeld
leichtfertig verprasst worden. Aber für Umwelt und Stadtklima wäre das wohl die bessere Variante, als beinahe den gesamten
Bozner Platz zu versiegeln und zuzubetonieren.
Diese 30 Gleditschien, die für teures Geld in
Hamburg gekauft und mittels LKW sehr
C02-schonend nach Innsbruck gefahren
wurden, schenken uns nur im Sommer
Schatten. An späten Frühlingstagen, wenn
es schon sehr warm ist und in Zukunft noch
viel wärmer wird, schaffen wir eine neue Hitzeinsel in der Stadt.
Es ärgert mich immer wieder, wie locker die
grüne Stadtregierung mit Steuergeldern umgeht. Da ich selbst mehrere Jahrzehnte
Kommunalsteuer bezahlt habe, weiß ich,
wie hart verdient dieses Geld ist, das unter
der jetzigen Stadtregierung ganz locker ausgegeben wird. Die Radabstellplätze sind ein
Beispiel dafür oder der Kreisverkehr am
Claudiaplatz. Da wird schon einmal auf die
Schnelle quasi über Nacht am Gehsteig ein
Radabstellplatz montiert, den man ein paar
Tage später wieder abbauen muss, weil
man weder Fußgänger noch Radfahrer in
gefährliche Situationen bringen kann.
Womit ich bei einem meiner Lieblingsthemen den Radabstellplätzen bin. Sie schießen wie Schwammerln an einem feuchten
Sommertag aus dem Boden. Da gibt es
Straßen in Innsbruck, in denen etwa innerhalb 70 Metern vier Radabstellplätze verteilt
sind. Wenn man dann als Autofahrer unterwegs ist und nicht das Glück hat, das Ziel in
der Nähe einer Tiefgarage zu haben, fährt
man sinnlose Kilometer und belastet damit
die Umwelt.
Jetzt werden wieder einige Umweltfighter
sagen: "Dann fahrt mit dem Rad oder den
Öffis!" Nun, nicht jeder oder jede kann mit
dem Rad in die Arbeit fahren. Es gibt arbeitende Menschen, die nicht die Möglichkeit
haben, sich im Betrieb umzuziehen oder die
Haare wieder in Form zu bringen, nachdem
man den Helm abgesetzt hat.

GR-Sitzung 23.02.2023

Was ist mit Handwerkern? Sollen die zukünftig mit dem Lastenfahrrad zu ihren Kunden fahren? Dann werden sich die Reparaturen erheblich verteuern und die Kunden
würden sich eher für einen Neukauf als eine
Reparatur entscheiden. Das wäre zwar für
das Stadtklima besser, das Weltklima würde
darunter jedoch erheblich leiden.
Was ist mit all den mobilen Pflegerinnen
und Pflegern? Sollen sie zukünftig auch bei
jedem Wetter aufs Rad steigen oder doch
lieber Öffis nutzen, die wesentlich langsamer sind? Wer bezahlt die langen Zeiträume zwischen den Patientenbesuchen?
Woher nehmen wir neue Pflegekräfte, die
wir mit Sicherheit brauchen, sollte das Auto
aus der Stadt verschwinden? Das öffentliche Nahverkehrsnetz ist nicht für jedermann
geeignet. Da gibt es teilweise so schlechte
Verbindungen, dass man drei oder vier Mal
so lange braucht wie mit dem Auto!
Damit das Autofahren in der Stadt so richtig
angenehm und umweltfreundlich wird, gibt
es jeden Sommer unglaublich viele Baustellen, die nicht nur nerven, sondern auch sehr
umweltfeindlich sind. Man muss teilweise
große Umwege fahren. Das ist sicher nicht
im Interesse des Stadtklimas. Auch die vielen Ampeln, die so getaktet sind, dass kein
flüssiges Fahren mehr möglich ist, tragen zu
schlechter Luftqualität bei.
Man könnte fast denken, da steckt Absicht
dahinter. Es wäre aber purer Wahnsinn,
wenn man als Grünpolitiker gegen eine saubere Umwelt arbeitet. Viel eher hege ich
den Verdacht, die grüne Stadtregierung
kann es einfach nicht besser.
Sämtliche Klimaschutzmaßnahmen in der
Stadt Innsbruck sind aus meiner Sicht zu
hinterfragen, solange so viel Schwerverkehr
täglich durch Tirol fährt. Er hat sich in den
Jahren, als eine grüne Landeshauptmannstellvertreterin war, verdoppelt.
Zusammenfassend sei gesagt, Umweltschutz ist gut und wichtig, jedoch nicht so,
wie er zurzeit in Innsbruck gehandhabt wird.
Darum lasst uns alle an wirklich guten, realistischen Zielen arbeiten, zum Wohle der
Bevölkerung, unserer Stadt und dem Land
Tirol.
(Auf Wunsch der FPÖ werden Wortmeldungen ihrer MandatarInnen nicht mehr gegendert.)