Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023-03-23-GR-Protokoll.pdf
- S.81
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bruck geben wird und wir deshalb vorausschauen müssen, damit sich die Menschen
auch in den nächsten Jahrzehnten daran erfreuen können. Wie wir dank GR Depaoli
nun wissen, gibt es den Platz an sich schon
etwas länger. Es ist definitiv ein sehr zentraler Platz, bei welchem sich die Umgebung
auch zum Positiven entwickelt. Dabei denke
ich an das Raiqa, womit eine direkte Gehverbindung vom Hauptbahnhof zum Bozner
Platz geschaffen wird. Um diese Entwicklung bin ich wirklich sehr froh.
Indem dieses Projekt vorausschauend errichtet werden sollte, finde ich, dass es nicht
auf ein oder zwei Jahre mehr ankommt. Ich
glaube, GRin Mag.a Seidl streitet nicht ab,
dass wir in einer repräsentativen Demokratie die Bevölkerung abbilden, oder? Aus diesem Grund wird es auch in der Bevölkerung
der Stadt Innsbruck keine Mehrheit geben,
da es sie hier in diesem Haus auch nicht
gibt. Mir ist es tatsächlich lieber, dass man
sich damit beschäftigt und etwas entwickelt,
das von der breiten Bevölkerung getragen
wird.
Es gibt Zeiten, in denen sich gesellschaftlich
mehr verändert und große Sprünge passieren, aber auch Perioden, die ruhiger sind.
Dieser Wandel geschieht nicht kontinuierlich
gleich. Wir haben gerade in der letzten Zeit,
seit der COVID-19-Pandemie, Jahre gehabt, in denen die Menschen sehr viel umgedacht haben.
Ich muss sagen, dass ich dieses Umdenken
durchaus positiv sehe, denn die Ansprüche
von den Menschen sind größer geworden.
Der Begriff "klimafit" hat heute nicht mehr
dieselbe Bedeutung wie noch 2019. Deshalb freue ich mich auch darüber, dass
selbst die konservative Ecke, wie
GR Mag. Krackl gestern bei der Pressekonferenz, von autofrei und verkehrsberuhigt
spricht und demnach mehr will, als nur eine
Begegnungszone.
Nach den Bildern und der Visualisierung,
kann ich das sehr wohl in Zahlen umlegen.
Wenn ich im Akt lese, dass wir 40.000 Autos und 23.000 FußgängerInnen haben,
dann ist das ein Verhältnis von 1 : 2. Das
könnte ich auch bildlich darstellen sowie
auch die etlichen hundert Busse, die dort
durchfahren sollen. Dadurch kann man sich
GR-Sitzung 23.03.2023
ein besseres Bild machen, wie die Verkehrsströme gleichberechtigt auf diesem
Platz laufen sollen.
Ich weiß nicht, wie man zu den Entscheidungen kommt. Was ist Demokratie, StRin
Mag.a Schwarzl? Vielleicht kannst Du Dich
daran erinnern, als ich fünf Jahre lang bei
den Innsbrucker Grünen gesagt habe, dass
sich die Gesprächskultur so gewandelt hat
und es nicht mehr möglich ist, offen die eigene Meinung zu sagen, ohne persönlich
angegriffen zu werden - es wurde immer
schlimmer.
Beim "Lebenswerten Innsbruck" (LI) machen wir das folgendermaßen: Sobald wir
merken, dass wir auf einmal alle Bauchweh
bekommen, kann jede/r frei sagen, woran
gedacht wird, und man überlegt gemeinsam, wie man zu einer Entscheidung
kommt.
Ich habe oft zu Dir gesagt, dass ich im Klub
der Innsbrucker Grünen nicht mehr offen
meine Meinung sagen kann und das weißt
Du auch. Aber wir werden uns jetzt nicht
hier ausbreiten, denn dafür haben wir ein
Schiedsgericht, das ich angerufen habe.
Es gibt auch GRÜNE KritikerInnen oder BotanikerInnen, die sich an mich gewandt haben sowie auch die jungen GRÜNEN - das
ist kein Geheimnis - medial kommuniziert
haben, dass sie sich autofreie Räume in der
Stadt Innsbruck wünschen. Das sehe ich als
Chance, denn ich finde diesen Gedanken
super.
Wenn es uns gelingt, für diese Idee eine
Mehrheit zu gewinnen, dann ist das ein Gewinn für die Menschen in der Stadt. Und
wenn wir diese Chance ergreifen, dann
glaube ich, dass sich die Menschen gerne
auf diesem Platz aufhalten werden und dort
auch Veranstaltungen stattfinden können.
Der Bozner Platz würde endlich mit Leben
gefüllt werden. Ich lebe seit mittlerweile
1993 in Innsbruck und habe diesen Platz
seither nicht wirklich als lebendig wahrgenommen, deshalb wäre das etwas durchaus
Positives.
Ich halte diesen Gedanken wirklich für eine
gute Entscheidung und nehme die Kritik dafür gerne in Kauf, denn das sollte man sich
in einer Demokratie auch zugestehen. Dafür
sind wir auch da - jede/r MandatarIn muss