Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024-10-10-GR-Kurzprotokoll.pdf
- S.162
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Funktionen zu erreichen ist. Dem effektiven Einsatz des (kostenintensiven) Personals ist aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten eine hohe
Bedeutung beizumessen.
Die Dienstplanung berührt unterschiedlichste Spannungsfelder in den
Bereichen der Personalplanung (einfache Dienstplangestaltung, dauerhafte Einhaltung der festgelegten Funktionsstärken), des Arbeits- und
Gesundheitsschutzes (Einhaltung der Vorgaben zur Arbeitszeit, Ruhezeit
und Bereitschaftszeit, keine überhöhten Arbeitsbelastungen, Gesundheitsschutz, Genehmigung von Nebentätigkeiten) sowie der Mitarbeiterzufriedenheit (Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Work-Life-Balance,
flexible Freizeitplanung). Diese müssen darüber hinaus noch mit den
rechtlichen Rahmenbedingungen in Einklang gebracht werden.
Um Beruf und Familie bestmöglich zu vereinbaren, wird den Feuerwehrleuten der Berufsfeuerwehr Innsbruck ein hohes Maß an Autonomie
bei der Schichtplangestaltung eingeräumt. Freie Diensteinteilung innerhalb der einzelnen Pools.
Im Detail zeigte sich indes, dass der Großteil der Einsatzkräfte ihren
Jahresurlaub nicht zur Gänze konsumierte. Allfällige aufeinander
aufbauende und qualitativ hochwertige Fortbildungseinheiten waren mit
einem eingeschränkten Zugriff auf die Einsatzkräfte nur schwer plan- und
umsetzbar. Auffallend war auch, dass beachtliche Überstunden (Mehrleistungsschichten) jährlich aufgebaut wurden. Im prüfungsrelevanten
Jahr fand eine Steigerung zum Vorjahr um beinahe 16 Prozent statt. Etwa
61 Prozent der gesamten Mehrleistungsschichten stammte aus
qualifizierten Urlaubsmitnahme-Schichten. Der Rest waren Ausgleichsschichten. Überdies ging beinahe jeder dritte Branddienstmitarbeiter einer
Nebenbeschäftigung nach. Des Weiteren konstatierte die Kontrollabteilung, dass die Anzahl der geleisteten Dienstschichten teilweise
ungleichmäßig auf die im Branddienst beschäftigten Bediensteten aufgeteilt waren.
Aus diesem Grund regte die Kontrollabteilung an das bei der Berufsfeuerwehr Innsbruck im Einsatz befindliche Dienstplanmodell mit seinen
spezifischen dienst- und besoldungsrechtlichen Bestimmungen sowie
das vielschichtige Abrechnungssystem im Hinblick auf deren Wirksamkeit
und Wirtschaftlichkeit zu evaluieren und gegebenenfalls zu optimieren.
Überdies war aufgrund der komplexen Dienstplanungs-Anforderungen
der BFI (bspw. Einsatzstärke, Einsatzfunktionen, Ausbildungsstand der
Feuerwehrleute) sowie der großen Anzahl an Bediensteten im Branddienst aus Sicht der Kontrollabteilung zu prüfen, inwieweit eine
IT-basierte Softwarelösung für die künftige Erstellung eines Dienstplanes
und einer Dienstabrechnung zweckmäßig ist.
Die Kontrollabteilung empfahl außerdem eine Prüfung der technischen
Möglichkeiten, um auch die Bediensteten des Branddienstes künftig in ein
elektronisches Zeitbuchungssystem einbinden zu können.
Im Anhörungsverfahren teilte das Amt Berufsfeuerwehr der MA III mit, die
Anregungen der Kontrollabteilung aufzugreifen und gegebenenfalls
umzusetzen.
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Bericht des gemeinderätlichen Kontrollausschusses
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