Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2020
/ Ausgabe: 06-Protokoll-16-07-2020_gswklein.pdf
- S.103
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eine Chance auf einen Neustart gibt, genauso sein, wie unverschuldet in Not geratene alleinerziehende Mütter.
StR Pechlaner immer wieder über diese
Möglichkeit, die sich uns da bietet, informiert.
Die Androschin Privatstiftung, die ja mit
Hausverwaltung und Ähnlichem keine Erfahrung hat, wird damit den Verein für Obdachlose beauftragen. Das geschieht aus
dem pragmatischen Grund, dass er schon
im Haus ist und die MitarbeiterInnen gewisse Erfahrungen aus sozialarbeiterischer
Tätigkeit haben. Dieser Verein wird in Absprache mit der Innsbrucker Soziale Dienste
GmbH (ISD) und anderen städtischen Einrichtungen, auch mit der Mag.-Abt. IV, Wohnungsservice, die gerade in der Frage der
Vermeidung von Hotspots und in der Durchmischung mit verschiedenen Gruppen von
NutzerInnen große Erfahrung hat, Vergaberichtlinien für die Wohnungen ausarbeiten.
Ich denke, wir entscheiden jetzt über diese
Möglichkeit im Flächenwidmungs- und Bebauungsplan. Von der Stiftung wurde gesagt, dass die Durchmischung wichtig ist,
weil ihr das Gelingen des Miteinanders, des
Zusammenlebens besonders am Herzen
liegt.
Diese gibt es auf der operativen Ebene
noch nicht. Sie werden aber in der Zeit, in
der der Bau erfolgt, von den genannten
Stellen ausgearbeitet werden.
Die Richtlinien liegen sicher vor, ehe diese
Wohnanlage in Betrieb geht. Jetzt entscheiden wir ja raumordnerisch über den Flächenwidmungs- und den Bebauungsplan für
eine Einrichtung, von der eigentlich alle sagen, dass es super ist, wenn es einen Mäzen gibt, der so etwas errichtet.
Ich glaube, wir können darauf vertrauen,
dass die Beteiligten, die alle sehr professionell arbeiten, in der Zeit zwischen Beschluss des Bebauungsplanes und der Fertigstellung des Gebäudes auch die nötigen
Richtlinien für die Vergabe dieser Wohnungen zustande bringen. Davon wird der Gemeinderat auch rechtzeitig informiert werden.
Ich kann also nur Herrn Bürgermeister unterstützen, wenn er sagt, dass wir jetzt die
raumordnungsrechtlichen Voraussetzungen
schaffen sollen, mit denen wir den ersten
Schritt machen. Die nächsten sind schon in
Vorbereitung, um diese Einrichtung der
Androschin Privatstiftung in der Stadt Innsbruck zu halten. (Beifall)
StRin Mag.a Mayr: Daran anschließend:
war in dieser Periode bereits in einer Sitzung der Koalition und hat
das Projekt vorgestellt. Wie erwähnt wurde,
liegen die ersten Gespräche inzwischen fünf
Jahre zurück. Damals hat auch AltGR-Sitzung 16.07.2020
Wir haben die Möglichkeit, mit der Stiftung
sehr günstigen, kleinteiligen Wohnraum zu
schaffen. Die Vergabe können wir dann
auch steuern. Wir wissen, nicht zuletzt von
der Hausbesetzung, die gerade kürzlich in
der Nähe stattgefunden hat, wie weit, differenziert und durchmischt in unserer Stadt
Innsbruck inzwischen das Wohnprekariat
ist.
Ich weiß nicht, welche Bilder wir vor Augen
haben, wenn wir von Obdachlosen sprechen. Es ist ja mittlerweile etwas, das viel
größer ist, als man sich vorstellt - auch als
AnrainerIn, der/die diesbezüglich besorgt
ist.
Deshalb liegt es an uns, hier eine Lösung
zu erarbeiten, die dann auch funktioniert. Es
ist viel Arbeit, aber genau die Aufgabe der
Politik, das gemeinsam mit den Möglichkeiten, die wir nun haben, zu steuern. Ich bin
froh, dass wir den Antrag nun so vorliegen
haben und heute einen Startschuss für
diese Möglichkeit setzen können.
StRin Mag.a Oppitz-Plörer: Ich darf für unsere Fraktion Stimmenthaltung anmelden,
und zwar aufgrund der Zusammenschau
der bisherigen Wortmeldungen. Wenn das
jetzt schon so lange dauert, dann wundert
es mich, dass wir erst jetzt in den Ausschuss für Soziales und Wohnungsvergabe
den Geschäftsführer des Vereins für Obdachlose einladen, damit uns dann erklärt,
was dort geplant ist.
Da passen die Aussagen nicht ganz zusammen. Sicher geht es hier um das Baurechtliche. Für uns ist es aber von Bedeutung,
dass man gewusst hat, dass dort ein sehr
verdichteter Wohnbau entsteht, auch schon
unter dem ehemaligen StR Pechlaner und
man wollte eine Entzerrung, keine Frage. In
der Bienerstraße wurde er dafür von Herrn
Bürgermeister stark kritisiert.