Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2020
/ Ausgabe: 06-Protokoll-16-07-2020_gswklein.pdf
- S.114
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ihren Dienst verrichten. Deshalb denke ich,
dass dieser Antrag überflüssig ist. Wir werden dagegen stimmen, weil wir das unseres
Erachtens nicht brauchen.
(Auf Wunsch der FPÖ werden Wortmeldungen ihrer MandatarInnen nicht mehr gegendert.)
StRin Mag.a Mayr: Ja, man denkt immer,
dass bei ArbeitgeberInnen der öffentlichen
Hand alles so klar und transparent geregelt
ist. Ein Stichwort von Dir, GR Lassenberger,
ist ganz wichtig, die Vordienstzeiten! Da
geht es um Anerkennung von Vordienstzeiten, die angerechnet werden. Das ist nicht
immer so klar.
Bei der Lohntransparenz geht es auch darum, dass die eine Seite weiß, was auf der
anderen Seite passiert. Ein weiteres Beispiel betrifft die Frage der Zulagen. Viele
wissen gar nicht, welche Zulagen es überhaupt gibt. Da haben wir sehr große Entfaltungsmöglichkeit.
Es ist bei einer Bewerbung nicht von vornherein klar, wie man eingestuft wird. Das
heißt, man weiß aus Erfahrung, dass es bei
jenen Firmen und auch bei Staaten, die
volle Lohntransparenz haben, es zu einer
Verringerung des Geschlechterunterschieds
bei der Bezahlung führt und sie auch einfach leistungsorientierter ist.
Wenn ich weiß, wie viel ich mehr bekomme,
wenn ich mich anstrenge, wenn ich eine Tätigkeit zusätzlich übernehme, habe ich den
Vergleich. Es zählt Leistung und immer
dann, wenn Leistung zählt, haben Frauen
die Chance, sich zu verbessern und gerecht
eingestuft zu werden.
Der dritte Punkt betrifft die Überstunden:
Wir haben es schon von FD Mag. Müller gehört, es ist ein großes Thema, in welchen
Bereichen Überstunden ausbezahlt werden,
in welchen es Zeitausgleich gibt und wie
das jeweils begründet wird.
Das sind auch im öffentlichen Dienst drei
große Faktoren. Ich habe ebenfalls mit der
Personalvertretung und der Gleichbehandlungsbeauftragten gesprochen. Ich weiß
nicht wie sich die Aktionsgemeinschaft Unabhängiger und Freiheitlicher (AUF) positioniert, aber es sind Themen, die sehr wichtig
sind und die wir angehen wollen.
GR-Sitzung 16.07.2020
Die Umsetzung obliegt dann natürlich Herrn
Bürgermeister, weil er der Zuständige für
Personal ist. Aber ich denke, es ist eine
wichtige Aufgabe, der wir uns stellen wollen,
denn es haben mehrere Parteien diesen
Punkt in ihren Programmen. Ich denke, wir
können damit eine Vorzeigedienstgeberin,
ein Vorzeigestandort als Stadt Innsbruck
werden.
GR Lassenberger: Ich hoffe, ich liege richtig. Es war in der Amtszeit von StRin
Mag.a Oppitz-Plörer, als es vom Gerichtshof
der Europäischen Union (EuGH) die Entscheidung in Bezug auf die Anrechnung von
Vordienstzeiten gab. Soweit ich mich erinnere, waren die Stadt Innsbruck und das
Land Tirol VorzeigearbeitgeberInnen, denn
sie haben das Urteil sofort anerkannt. Ganz
im Gegensatz zum Bund. Wir von der Polizei beispielsweise prozessieren seit Jahrzehnten, um unser Recht zu bekommen.
Wir werden eher um Gehaltsstufen abgestuft, nur damit der Bund sich etwas Geld
erspart.
Ich glaube sehr wohl, dass die Stadt Innsbruck diesbezüglich sehr sauber arbeitet.
Das habe ich mitbekommen und noch nie
Beschwerden gehört. Ich glaube, dass der
Antrag, so wie er formuliert ist, nicht dazu
beiträgt, abzuklären, ob jemand eine Mehrdienstleistung ausbezahlt bekommt oder
Zeitausgleich konsumiert.
Außerdem kann Herr Bürgermeister das
ohne weiteres, ohne großen Antrag intern
mit der Personalvertretung besprechen und
dann wird es einfach einheitlich gemacht.
Man darf nicht vergessen, mit der Entscheidung über die Auszahlung von Mehrdienstleistungen oder Zeitausgleich trifft man immer nur 50 % der Mitarbeiter. Denn einem
Teil der Mitarbeiter ist immer die Freizeit,
der Zeitausgleich wichtiger.
StRin Mag.a Mayr, ich unterstütze, dass
Mann und Frau in allen Lebensbereichen
gleich viel verdienen. Da sind wir uns,
glaube ich, alle einig. Ich denke nur, dass
das Problem in der Stadt Innsbruck nicht
vakant ist. Vielleicht weißt Du da mehr.
Ich kann mich erinnern, mein Vater war
auch bei der Stadt Innsbruck und es war damals ein Vorzeigebetrieb, denn das Urteil
des EuGH wurde innerhalb kürzester Zeit
anerkannt.