Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2019
/ Ausgabe: 06-Protokoll-19-06-2019_gsw.pdf
- S.12
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- 473 -
Frist endet mit 28.06.2019. Es bleibt also
genügend Zeit für Anmeldungen, sodass wir
ausreichend Plätze reservieren können.
Vorstehende Mitteilung wird zur Kenntnis
genommen.
10.
Aktuelle Stunde zum Thema "Öffentlicher Raum - ein Kunstobjekt"
(Themenauswahl durch ALI)
GR Frei: Ich begrüße alle Anwesenden sowie alle Zuhörenden. Ich möchte gar nicht
weit ausholen und nicht über die genaue
Definition des öffentlichen Raumes sowie
dessen Wichtigkeit diskutieren.
Es gibt dennoch ein paar Punkte bezüglich
des öffentlichen Raumes, die ich heute ansprechen möchte. Am Pfingstwochenende
ist spontan eine niederschwellige sowie
konsumfreie Plattform entstanden, auf der
musikalisch sowie performancetechnisch
viel passiert ist. Es war toll und super anzusehen.
Auf der anderen Seite wurde das Rednerpult für Thomas Medicus am Landhausplatz
nach drei Tagen anstatt nach drei Wochen
abmontiert. Franz Wassermann wartet seit
über einem Jahr auf eine Antwort und
möchte wissen, was mit dem "Offizialdelikt
Kreide" passieren wird - ihm wurde bis
heute nichts Neues mitgeteilt. Sonderbar ist
auch das jahrelange "Theater" mit dem
Schild "Grüß Göttin".
Uns stellen sich Fragen zu einzelnen Punkten, wie zum Beispiel bei der Straßenmusikregelung: Warum dürfen höchstens vier
Personen in einer Band spielen? Es darf
zum Beispiel ein international anerkannter
und tourender Musiker wie Manuel Delago
nicht in der Altstadt Hang Drums spielen,
weil es ein Schlaginstrument ist. Diese Regelungen sind eigenartig.
Ist es noch zeitgemäß elektronische Instrumente sowie "Tonübertragungsgerätschaften" zu verbieten? Vielleicht könnte man es
lösen, indem man eine Dezibel-Grenze einführt - also, wenn etwas zu laut ist, dann
wird gestraft.
Vor zwei Wochen gab es eine Diskussion
darüber, dass Menschen mehr tun dürften,
es aber nicht realisieren. Alternative Liste
Innsbruck (ALI) möchte deshalb an die BürgerInnen appellieren, sich mehr zu trauen,
GR-Sitzung 19.06.2019
was die Gestaltung ihrer Stadtteile angeht.
Und nicht auf die PolitikerInnen, die Mobile
Überwachungsgruppe (MÜG) oder kommerzielle VeranstalterInnen zu warten, sondern
selbst etwas umsetzen. Selbst laut, bunt oder kritisch zu sein - das wäre gefragt.
Ich persönlich finde es ärgerlich, wenn die
gesamte Stadt voll mit Fast-Food und Werbeplakaten ist. Bis September wird die Stadt
Innsbruck voll mit Antlitzen von wahlwerbenden Menschen auf Plakaten sein. Es ärgert mich, dass man nirgendwo ein Herz
hinmalen darf.
Ich möchte kurz mit einem Zitat von Banksy
enden:
"Stellt euch eine Stadt vor, in der Graffitis
nicht verboten wären. Eine Stadt, in der alle
malen könnten, was sie wollen. Eine Flut
von Millionen von Farben und kleinen Phrasen. Eine Stadt, in der das Warten an einer
Bushaltestelle niemals langweilig wäre. Stell
dir eine solche Situation vor und hör auf
dich an die Wand zu lehnen. Die Wand ist
nämlich noch feucht."
GRin Denz: Mein Vorredner ging sehr viel
auf die Kunst im öffentlichen Raum ein. Ich
möchte vor allem über bildende Kunst im öffentlichen Raum sprechen. Der Begriff
"Public Art" gilt als Sammelbegriff unterschiedlichster Kunstwerke sowie Epochen
und Stile im öffentlichen Raum. Sie sind von
jedermann zu erleben. Wir finden sie in
Parks, auf Plätzen, Straßen und an Gebäuden.
Diese Kunst kann temporär oder permanent
sein. Diese Entwicklung begann ungefähr
im 19. Jahrhundert und gehört heute zum
Bild einer jeden Stadt.
Kunst wird von jedem subjektiv wahrgenommen. Sie wird immer polarisieren und zu
Diskussionen Anlass geben. Was für den einen Kunst ist, ist für einen anderen nur Geschmiere oder geschmacklose Kritzelei.
Innsbruck ist eine alte Stadt mit vielen
kunstvollen Gebäuden und Denkmälern.
Auch einige moderne Gebäude wie die
Sprungschanze oder die Hungerburg Talstation von Zaha Hadid kann als Kunstwerk
bezeichnet werden. Am meisten wird jedoch
über Graffitis gesprochen.
Graffiti ist eine Kunstform unserer modernen Zeit. Sie kann lässig, cool, modern,