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Jahr: 2019

/ Ausgabe: 06-Protokoll-19-06-2019_gsw.pdf

- S.27

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beginnen, wie die IVB aufgestellt ist, woraus
wir bestehen und wie wir versuchen, wirtschaftlich zu sein. Im Wesentlichen natürlich
im Auftrag der Stadt Innsbruck.
Ein paar Zahlen und Fakten zum Einstieg:
Die IVB und ihre Tochterunternehmen haben derzeit ca. 700 MitarbeiterInnen. Wir
setzen für den Nahverkehr in der Stadt Innsbruck, aber auch im Stubaital und in der
Region Hall, insgesamt rund 200 Fahrzeuge
ein. Wir fahren mit unseren Fahrzeugen im
Jahr ca. 10,4 Mio. Kilometer.
Hier noch ein kleiner Hinweis, vielleicht können Sie sich den merken: Der Betriebshof
der IVB ist seinerzeit für 75 Fahrzeuge gebaut worden. In der Zwischenzeit sind wir
etwas gewachsen.
Die Strukturen sind auch immer sehr wichtig, um das Flechtwerk der Entscheidungsfindung nachvollziehen zu können. Wir haben, und das ist der ÖPNV-Vertrag, den ich
gerade angesprochen habe, die Betrauung
der IVB als ÖPNV-AufgabenträgerIn in der
Stadt Innsbruck.
Der Begriff AufgabenträgerIn stammt aus
dem EU-Recht und bezeichnet die Gebietskörperschaften, die die Aufgabe wahrnehmen, öffentlichen Nahverkehr zu organisieren, zu gestalten und zu finanzieren. Das
machen in vielen Städten die Stadtverwaltungen. In der Stadt Innsbruck und in allen
österreichischen Landeshauptstädten, außer in Vorarlberg, macht das der jeweilige
örtliche Verkehrsbetrieb aufgrund dieses
Betrauungsaktes.
Das Modell ist in der Stadt Innsbruck entwickelt worden und ist lange Zeit unter dem
Titel "Innsbrucker Modell" bekannt gewesen. Der Hintergrund war, dass sich die
städtischen Unternehmen vor etwa 20 Jahren auf einen seitens der EU angestrebten
Wettbewerb im öffentlichen Verkehr vorbereiten mussten.
Dieser Wettbewerb ist in vielen europäischen Ländern auch tatsächlich mit mehr
oder weniger Erfolg auf die Straße gebracht
worden. Es hat sich aber sehr schnell herauskristallisiert, dass es in den Ballungsräumen keinen großen Sinn macht, diesen
Wettbewerb auf die Straße zu tragen, weil
in der Vergangenheit mit sehr vielen öffentlichen Investitionen sehr viel Infrastruktur geschaffen wurde, die gebraucht wird, um
GR-Sitzung 19.06.2019

diese Art des öffentlichen Verkehrs abzuwickeln.
Die IVB ist Aufgabenträgerin und es gibt in
Tirol eine/n zweiten AufgabenträgerIn, das
ist der Verkehrsverbund Tirol (VVT), der im
regionalen Verkehr ähnliche Aufgaben hat
wie die IVB.
Die IVB hat historisch bedingt noch ein paar
andere Aufgaben, vor allem Infrastruktur errichten und betreiben etc. Aber im Prinzip
besteht eine ähnliche Aufgabenstruktur auf
Seiten des VVT.
Neu ist, dass wir seit fast einem Jahr eine
gemeinsame Gesellschaft haben. Der VVT
und die IVB zusammen bilden die sogenannte Mobilitätsservice Tirol GmbH. In den
vergangenen Jahren gab es immer wieder
heftige Auseinandersetzungen inhaltlicher
Art zwischen IVB und VVT, vielleicht haben
Sie das mitverfolgt.
Es wurde über die Art und Weise, wie öffentlicher Nahverkehr gestaltet wird, und
über Preisentwicklungsvorstellungen diskutiert. Es gab eine ganze Palette von Positionen, die sehr unterschiedlich besetzt waren.
Wir haben uns dann entschlossen, alle
Dinge, die wir gemeinsam machen können,
um Synergien zu schaffen und zu generieren, zusammenzutun.
Der erste wesentliche Schritt in diesem Zusammenhang war die Anschaffung der Buchungsmaschine. Das ist eine online-Buchungsplattform für alle Tickets, sowohl der
IVB als auch der VVT sowie der ÖBB-Personenverkehr AG. Diese Buchungsmaschine ist seit 01.04.2019 in verschiedenen
App-Stores unterwegs.
Auch unser Kundencenter und alle anderen
Vorverkaufssysteme sind daran angeschlossen, was ein großer Vorteil ist. Wir
haben nicht nur eine App gemacht, sondern
wir haben die Vertriebssysteme von VVT,
IVB und ÖBB mit Tirol-Bezug zusammengelegt.
Das war ein riesengroßes Projekt, das wir
gestemmt haben - im Wesentlichen finanziert aus Bundes- und Landesmitteln. Es
wurde sehr stark gefördert. ÖBB und Bund
versuchen inzwischen dieses Produkt österreichweit auszubauen und in die anderen
Bundesländer zu bringen.