Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2019
/ Ausgabe: 06-Protokoll-19-06-2019_gsw.pdf
- S.48
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Erstens möchte ich den Gemeinderat an die
Wortmeldung von GRin Mag.a Seidl genau
zu diesem Thema erinnern. Sie hat sich
sehr ausführlich hinsichtlich des Umgangs
mit den Jugendlichen in diesem Haus geäußert. Sie hat sehr viel Richtiges gesagt.
Zweitens möchte ich mich zu 100 % dem
Direktor der Caritas Tirol anschließen. Er
hat gesagt, dass etliche Probleme - Leute
seid ehrlich, denkt darüber nach - nicht nur
damit zu tun haben, dass sich möglicherweise heute Jugendliche tendenziell weniger gesetzestreu verhalten als wir selber in
unserer eigenen Jugendzeit, sondern vor allem damit, dass die Toleranz von manchen
Erwachsenen gegenüber den Jugendlichen
radikal abgenommen hat. Das ist auch eine
Wurzel des Problems. Ich bitte Euch, darüber nachzudenken.
StRin Dengg: Wir werden den Antrag unterstützen. Erstens ist dies nur ein Prüfantrag.
Zweitens darf man nicht vergessen, Bgm.Stellv. Gruber, dass dort dieses "magische
Eck" besteht. Ich kann nur nacherzählen,
was Bgm.-Stellv. Gruber und ich vor Ort gehört haben. Dort wird sehr, sehr viel gedealt. Für Leute, die dort am Abend auf dem
Nachhauseweg vorbeigehen müssen, ist es
sehr beängstigend.
Eine Verbauung ist nicht so einfach. Errichtet man beispielsweise einen Zaun, werden
die Dealer drüber klettern. Dann haben wir
auch noch ein paar Verletzte. Das wollen
wir nicht. Daher finde ich sehr wohl, dass
eine Videoüberwachung gut ist. Wir sollten
uns noch einmal mit Mag. Kirchmair von der
Polizei unterhalten, ob er eine Videoüberwachung genau in diesem Bereich nicht
auch als sinnvoll erachtet.
GR Depaoli: Dieses besagte Eck habe ich
zuerst bei meiner Wortmeldung vergessen
zu erwähnen. Bgm.-Stellv. Gruber, wir haben uns das angesehen.
Wir können auf die Videoüberwachung verzichten, wenn das Eck zugemacht wird. Ich
teile nicht die Meinung von StRin Dengg,
dass eine Verbauung schwierig ist. Mit einem minimalen finanziellen Aufwand - ich
schätze zirka € 1.500,-- - kann das Eck mit
einem Zaun so abgeschottet werden, dass
niemand drübersteigen und hinunterfallen
kann. Dann wäre zumindest dieser Brennpunkt beseitigt. Dann kann ich mir durchaus
vorstellen, dass eine Videoüberwachung
GR-Sitzung 19.06.2019
nicht notwendig ist, wie Du, Bgm.Stellv. Gruber, gesagt hast.
Hinsichtlich dieses Bereiches hast Du,
Bgm.-Stellv. Gruber, vor vierzehn Tagen
den BewohnerInnen versprochen, dass etwas gemacht wird. Wer schnell hilft, hilft
doppelt hat einmal Alt-Bundeskanzler
Dr. Schüssel gesagt, wenn ich mich recht
erinnere. Wir versuchen dort schnell und
doppelt zu helfen, indem wir das Eck verbauen. Wenn Du sagst, dass dies finanziell
überlegenswert ist, kann ich Dir gerne ein
Angebot eines Schlossers meiner Wahl
bringen, der das Eck um € 1.500,-- verbaut
und die Sache ist erledigt.
Bgm.-Stellv. Gruber: Noch einmal zu einer
differenzierteren Darstellung: GR Mag. Fritz
hat natürlich Recht. Es sind im Jugendzentrum Space auch ganz normale Jugendliche
anwesend - genau wie wir, als wir jung waren. Ebenso gibt es dort - das ist auch
schon einige Semester her - gewisse Entwicklungen des Lärms bzw. des Kommunizierens miteinander. Die Mobilität dieser Jugendlichen ist auch nicht aus den Augen zu
lassen. Eine Gruppe ist wirklich unproblematisch, das muss man sagen.
Ein anderes Beispiel ist auch ganz nett. Ich
habe heute mit einer Dame telefoniert. Bei
der Neuen Mittelschule (NMS) Hötting-West
wohnen Menschen, die sich schon aufregen, wenn Jugendliche vor der Schule stehen. Ich rede jetzt nicht davon, dass sie gegen die Straßenverkehrsordnung (StVO)
verstoßen oder etwas wegwerfen. Das gehört in einer Stadt dazu.
Ich habe immer das Beispiel gebracht, dass
in der Maria-Theresien-Straße und in der
Altstadt auch junge Leute unterwegs sind.
Da habe ich zur Antwort bekommen, dass
das etwas anderes wäre. Nein, das ist
nichts anderes. In jeder Straße in dieser
Stadt dürfen sich Gott sei Dank junge und
ältere Leute bewegen. Dazu sind ein bisschen Toleranz, aber auch Spielregeln notwendig.
Das ist die eine Gruppe, die GR Mag. Fritz
erwähnt hat. Es gibt ganz normale BesucherInnen des Jugendzentrums. Sie sind
unproblematisch und so, wie junge Leute
sind. Das ist auch gut so. Manchmal kommt
mir vor, dass die jungen Leute heute viel
weniger wild sind, als wir damals,