Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2019
/ Ausgabe: 06-Protokoll-19-06-2019_gsw.pdf
- S.53
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liegt der Mehrwert, wenn man zahlen muss,
obwohl man den gleichen Effekt erzielt, wie
wenn man nicht zahlen müsste.
Meine Begeisterung hält sich Grenzen. Wie
gesagt, wird der Antrag abgelehnt werden.
Macht, wie Ihr meint. Der Antrag wird wahrscheinlich jetzt mit größerer Mehrheit abgelehnt werden als beim letzten Mal. Was mir
nicht ganz klar ist, weil sich die Bürgerlichen
jetzt auf einmal eine andere Meinung gebildet haben. Danke.
Bgm. Willi: Meine Damen und Herren, bereiten Sie sich auf eine spannende, längere
Debatte vor.
GRin Mag.a Seidl: Ich bin überrascht, dass
ich diesem Antrag Raum geben muss.
GR Depaoli, wenn jetzt Dinge erzählt werden, die einfach nicht stimmen, muss ich
dazu etwas sagen.
Vielleicht benötigt man ein bisschen Verständnis oder Intelligenz, um zu wissen, wie
sich Verkehrssysteme bewegen und der ruhende Verkehr auswirkt. Man hat eine Fläche, ein Grundstück sowie eine generelle
Situation, die komplett unterschiedlich ist
zum Baggersee. Dort gibt es keine/n einzige/n Anrainer/in. Niemand wohnt dort. Es
gibt dort nur einen Parkplatz. Auf der Hungerburg habe ich AnrainerInnen.
Der zweite Punkt ist, dass eine Betrachtung
des Parkplatzes beim Spar-Supermarkt als
isolierte Fläche nicht funktionieren kann.
Diese Idee kommt von BewohnerInnen der
Hungerburg. Das weiß ich, weil mir ein paar
von dieser Idee erzählt haben. Ich habe gesagt, dass ich dort auch eine Dauerparkerin
werde, denn ich bin Studentin und will mein
Auto dort abstellen. Ich fahre doch nicht freiwillig auf einen Parkplatz, der etwas kostet,
wenn ich rundherum gratis parken kann.
GR Depaoli, das geht sich nicht aus!
Das ist eine Rechenaufgabe. Das können
wir auch mit ein paar Playmobilautos von
Dir simulieren. Es wird nicht funktionieren!
(Gelächter im Saal)
Bgm. Willi: Die kreativen Vorschläge nehmen zu.
Bgm.-Stellv. Gruber: Ich möchte jetzt nicht
in eine allgemeine Debatte über die Parkraumbewirtschaftung einsteigen. Ihr wisst,
dass wir die Parkraumbewirtschaftung, so
GR-Sitzung 19.06.2019
wie sie derzeit umgesetzt wird, kritisch sehen, weil sie aus unserer Sicht unkreativ ist.
Ich gebe GRin Mag.a Seidl schon Recht. Machen wir ein Spiel mit Playmobilautos und
sehen uns das Problem an. Ihr redet immer
davon, dass die DauerparkerInnen wegmüssen. Jetzt frage ich einmal, wohin sollen
diese? Dieses Problem haben wir in dieser
Stadt noch nicht gelöst.
Als Eingangsstatement möchte ich sagen:
Wir haben bei der Parkraumbewirtschaftung
- das unterscheidet uns auch in der Regierung - nie darüber nachgedacht, was mit
den Studierenden, mit den EinpendlerInnen
ist. Wir haben heute von DI Baltes gehört,
dass wir aus verschiedenen Gründen auch
einen gewissen Sättigungsgrad bei den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen werden. Auf die Gründe gehe ich jetzt nicht ein.
Wir haben ein Problem. Es gibt keine Parkmöglichkeiten für jene - von StudentInnen
über PendlerInnen -, die das Auto aus welchen Gründen auch immer benötigen. Natürlich gibt es auf der Hungerburg den
Wunsch nach einer Parkraumbewirtschaftung. Das ist auch in Mühlau der Fall.
Warum? Wir haben folgende Situation geschaffen, dass in den Flächenstadtteilen,
wie Reichenau und Pradl, untertags die leeren, versiegelten Parkflächen zur Verfügung
stehen. Wisst Ihr, wo die Autos stehen? In
Hötting, wo es keine Parkraumbewirtschaftung gibt, bisher auch auf der Hungerburg und in Arzl, in Sieglanger sowie im Wald.
Jetzt sage ich Euch etwas als Forstreferent.
Bei anderen Themen sind wir nicht gegen
Vertreibung, bei den Autos schon. Das müssen wir irgendwann klar benennen. Wir
brauchen auch für diese "DauerparkerInnen", das sind nämlich auch AutobesitzerInnen und großteils Leute, die in Innsbruck
studieren oder arbeiten oder vielleicht sogar
leben, Parkplätze.
Ich sage nur, dass wir dieses Problem haben. Jetzt frage ich umgekehrt: GRin Neßler,
warum muss ich als Forstreferent permanent zur Kenntnis nehmen, dass genau die
Studierenden im Wald beim Planötzenhof
etc. dauerparken?
Diese sind im gesamten System auch ein
Teil der Mobilität, den wir betrachten müssen. Das ist der Punkt.