Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2017

/ Ausgabe: 07_Protokoll_30.05.2017.pdf

- S.7

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- 398 -

Grundstein für soliden demokratischen
Respekt, den es in einer politischen Auseinandersetzung immer braucht.
In dieser politischen Auseinandersetzung
war Romuald Niescher ein Meister, das
wurde bereits angesprochen. Er hatte nicht
nur einen ganz soliden Drang zur Macht nicht zur persönlichen Macht, sondern zur
Durchsetzung der Ziele und Werte seiner
Gesinnungsgemeinschaft -, er hatte gleichzeitig - dafür hab ich ihn so gemocht - den
Schalk in den Augen. Das war aber nicht
nur eine ironische Haltung, mit der man anderen, wenn sie sich aufplustern, die Heißluft aus dem Ballon nehmen kann, sondern
er konnte auch über sich selbst witzeln und
lachen.
Ich glaube, das ist das Beste, das ist das
Stärkste, was man über einen Politiker sagen kann.
Er ist für seine Ziele eingestanden. Er hat
das, was er getan hat, in seinem Verständnis - das Beste für die Stadt - sehr ernst genommen, aber er hat sich selbst nicht immer ernst genommen. Ich glaube, das war
auch der Grundstein dafür, warum aus einer
anfänglichen politischen Gegnerschaft so
etwas wie ein tiefer Respekt, ein Zusammenarbeiten und ein freundschaftlicher
Umgang werden konnte.
Ich habe in dieser Zeit sehr viel gelernt, wie
andere KollegInnen auch. Und ich bin
Romuald Niescher dankbar, nicht nur für
das, was er für unsere Stadt geleistet hat,
sondern auch dafür, dass er ein geradliniger
Mensch war, der nicht nur über andere,
sondern auch über sich selbst lachen konnte und damit das Vertrauen der Menschen
gewonnen hat.
GRin Mag.a Schwarzl:
Liebe Familie Niescher, liebe Trauergemeinde. Es ist mir heute ein Anliegen, anlässlich des Gedenkens an Romuald Niescher ein paar persönliche Worte zu finden
und an Sie zu richten.
Er war auch für mich eine prägende, vielleicht sogar eine politisch väterliche Figur,
obwohl wir unterschiedlichen Parteien angehörten.
Romuald Niescher war Bürgermeister, als
ich im Jahr 1989 das erste Mal in den GeSonder-GR-Sitzung 30.05.2017

meinderat einziehen durfte. Damals, vielleicht erinnern sich noch einige, im Adlersaal des Stadtsaalgebäudes, wo er mit großer Gelassenheit und Unaufgeregtheit sowie dem Blick auf das große Ganze den
Gemeinderat oftmals bis in die frühen Morgenstunden geleitet hat. Das wäre heute
nicht mehr vorstellbar.
Permanente Einmischung war seine Sache
damals nicht. Seine Wortmeldungen waren
rar, erfolgten aber stets dann, wenn es notwendig war und wenn die Dinge auf den
Punkt gebracht werden mussten.
Ich denke, wir Innsbrucker Grünen (GRÜNE) waren damals für Romuald
Niescher so etwas wie die ungezogenen,
pubertierenden Kinder, die hier im ehrwürdigen Haus plötzlich so manches in Frage
gestellt haben. Doch anders als manch anderer Vertreter der alten politischen Schule,
hat Romuald Niescher, trotz inhaltlicher Differenzen, darauf sehr oft mit augenzwinkernder Strenge reagiert.
Auch wenn ich als erste Frau im Stadtsenat
Anfang der 1990er-Jahre für die illustre Zigarrenrunde das gewohnte Weltbild etwas
ins Wanken brachte, Romuald Niescher war
der Erste in der Runde, der die Zeichen von
Veränderung und Wandel erkannt hat und
mir mit hoher Wertschätzung begegnete.
Dafür und für die prägenden gemeinsamen
Jahre möchte ich mich sehr herzlich bedanken. Auch dafür, dass Romuald Niescher
entgegen heftigem Widerstand, auch innerparteilichem, und unter Inkaufnahme der
Wahlniederlage im Jahr 1994 das Verkehrskonzept umgesetzt und durchgetragen
hat. Darauf können wir heute noch unsere
Mobilitätspolitik aufbauen. Ich denke,
Romuald Niescher war insofern seiner Zeit
und wahrscheinlich auch seiner Partei weit
voraus.
Wir GRÜNE und ich persönlich werden uns
an Romuald Niescher ganz fest und gerne
erinnern.
GR Buchacher:
Sehr geehrte Trauerfamilie Niescher, werte
Trauergemeinde. Romuald Niescher hat
über viele Jahre in guter Zusammenarbeit
mit Bgm.-Stellv. Obenfeldner und Bgm.Stellv. Krebs Großes für Innsbruck geleistet,