Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2010
/ Ausgabe: 07-April.pdf
- S.20
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und sehr günstig ist, weil er alt und relativ
abgestanden ist.
(Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: So wie unser
Stadtsaal.)
Genau! Der Stadtsaal soll durch das
"Haus der Musik" ersetzt werden, was
a priori nicht schlecht ist. Das "Hutterheim"
soll sozusagen ersatzlos gestrichen und
durch dieses Sonderpädagogische
Zentrum in Form einer Sonderschule
ersetzt werden. Dieser Raum wurde von
vielen Vereinen und Großgruppen unserer
zugewanderten MitbürgerInnen - egal
woher - aber auch jungen Leuten genutzt.
Die beiden Inklusionsversuche zusammenzuführen und zu sagen, dass wir nur
ein Sonderpädagogisches Zentrum
brauchen, welches die Ausbildungs-,
Fortbildungs- und Materialdrehscheibe für
die Schulintegration in Innsbruck ist, in
Kombination mit dem Belassen eines
niederschwelligen Veranstaltungsraumes
an diesem Standort, wäre für uns die
sympathischste Lösung.
Wenn wir jetzt eine neue Sonderschule
bauen, stellen wir nicht für zwei oder drei
Jahre Weichen in der Integrationspädagogik, sondern für die nächsten Jahrzehnte.
Man baut ja keine Sonderschule, um diese
dann, wenn man dahinter kommt, dass
eine schulische Integration viel wichtiger
wäre, nach fünf Jahren wieder abzureißen.
Die Entscheidung für diesen Inhalt an
diesem Standort ist eine auf Jahrzehnte,
die nicht mehr so leicht rückgängig
gemacht werden kann. Deshalb bitten wir,
das aus integrations- und schulpolitischen
Gründen und um niederschwellige
Veranstaltungsräume zu erhalten, noch
einmal zu überlegen. (Beifall von Seiten
der Innsbrucker Grünen)
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Diese
Diskussion könnten wir natürlich sehr
vertieft führen. Ich berichte nur aus
meinen persönlichen Erfahrungen. Ich
habe eineinhalb Jahre im Kinderdorf
gelebt, da mein früherer Ehegatte dort im
pädagogischen Bereich tätig war.
In Reutte gibt es keine Wahlmöglichkeit,
sondern dort muss man Einzelintegration
in Anspruch nehmen. Das hat dazu
geführt, dass Kinder in Imst die Sonderschule besuchen mussten und von den
GR-Sitzung 22.4.2010
Eltern die ganze Woche getrennt waren,
weil manche Eltern das in Anspruch
nehmen wollen und nicht die Einzelintegration befürworten.
Das Wahlrecht erhalten wir aufrecht,
wobei sicherlich noch Verbesserungsbedarf besteht. Ich glaube, dass wir diese
Schule in einer Stadt in der Größenordnung wie Innsbruck brauchen. Dass es im
Bereich Einzelintegration immer wieder
Verbesserungsbedarf geben wird, ist
unbestritten.
GR Kritzinger: Was mich dabei stört, ist
das Wort Integration. Meiner Ansicht nach,
sind behinderte Kinder einfach einzubinden. Ich habe oft bemerkt, dass gerade
junge Leute eine besondere Sorgfalt mit
ihren behinderten FreundInnen an den
Tag legen. Sie lernen dadurch auch, wie
man mit behinderten Menschen umgeht.
Auch als junger Mensch muss man sich
an den Gedanken gewöhnen, dass es
nicht selbstverständlich ist, dass jeder
gesund zur Welt kommt.
Ich würde eher das Wort "Einbindung"
verwenden. Die Kinder sollen eingebunden werden und daher ist es wichtig, dass
man oft darauf hinweist. Das Wort
"Integration" haben wir eigentlich in einer
anderen Sparte gebraucht. Ich würde
bitten, das Wort "Einbindung" zu verwenden.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Das kann
man immer ergänzen.
Mehrheitsbeschluss (bei Stimmenthaltung
von StR Dipl.-HTL-Ing. Peer und
GR Buchacher wegen Befangenheit {in
Abwesenheit}; gegen 8 GRÜNE):
Der Antrag des Stadtsenates vom
8.4.2010 (Seite 3111) wird angenommen.
StR Dipl.-HTL-Ing. Peer und GR Buchacher betreten den Plenarsaal.