Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2010

/ Ausgabe: 07-April.pdf

- S.28

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Abgesehen von der inhaltlichen Definition,
sind das alles Flächen, die mit einem
Hotel zu tun haben. Ich möchte ein
Extrembeispiel nennen: Man macht keine
Lobby, sondern nur mehr ein Hotelsystem,
mit Kreditkarte und Chipkarte. Die Gäste
checken mit der Karte ein und sehen weit
und breit niemanden, außer vielleicht nur
den Hausmeister und denjenigen, der für
den Reinigungstrupp zuständig ist.
Dadurch erreicht man vielleicht noch mehr
Nutzfläche und braucht die allgemeinen
Flächen nicht. Man kann sich auch
überlegen, ob man vielleicht ein Frühstück
anbieten oder nur Automaten aufstellen
soll, wo sich die Leute den Kaffee und
Sandwich selbst herausdrücken.
Wenn man auf den Bebauungsplan
zurückgreift, gelten die Gesamtflächen.
Sonst würden wir uns in Zukunft generell
schwer tun, da man vorher das eine oder
andere genau definieren müsste. Das liegt
ja nicht in unserem Gestaltungsbereich.
Es kann auch keine andere Definition als
bei jedem anderen Projekt sein.
Egal, ob jemand ein Bürogebäude oder
ein anderes Haus errichtet, es gibt eine
ganz klare Definition, wie gewisse
Geschossflächen- oder Baumassendichten berechnet werden, und das kann
eigentlich nur die Basis sein. Daher wäre
für mich inhaltlich diese Kaufpreisnachbesserung, was die Herausnahme von
gewissen Bereichen anlangt, in keiner
Weise verständlich.
Nun zum zweiten, grundsätzlichen
Bereich: Es ist nichts dagegen einzuwenden, dass die Architektur sensationell ist.
Das Architekturbüro Henke & Schreieck ist
ein sehr gutes Team. Ich bin aber
grundsätzlich gegen ein Hotel an diesem
Standort. Ich glaube, wir dürfen die
Errichtung von Hotels nicht an ein paar
wenigen Spitzenereignissen festmachen.
Man muss erstens wissen, dass für die
Youth Olympic Games 2012 der Bettennachweis von allen Hotels in Innsbruck
und Umgebung erstellt wurde. Die
Betriebe haben sich dazu verpflichtet,
damit man dieses Angebot machen kann.
Vom gegenständlichen Hotel war damals
überhaupt noch nicht die Rede. Das
Argument, dass man dieses Hotel
GR-Sitzung 22.4.2010

unbedingt für die Olympic Games 2012
benötigt, ist einfach ein Unsinn.
(Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Das Hotel
wird für Veranstaltungen in der Olympiaworld Innsbruck gebraucht, Martin.)
Man sollte sich einmal die Dauerauslastung und die Preise von den Innsbrucker
Hotels ansehen. In Vier-Sterne-Hotels
werden Nächtigungen mit Frühstück um
€ 30,-- bzw. € 35,-- pro Person angeboten.
Wir müssen im Tourismus einmal von den
Nächtigungsziffern weggehen. Das ist der
ärgste Blödsinn, denn wir sollten einmal in
Richtung Wertschöpfung gehen. Man
muss sich nur einmal vor Augen führen,
wie viele Hotels in den letzten zwei Jahren
im Stubaital geschlossen wurden. In
Seefeld ist die Situation auch nicht besser.
Wir wollen Qualitätsgäste haben. Ich
wünsche mir schon lange eine Berechnung über Einzel- und Gruppengäste.
Dann wird man merken, wie massiv sich
das verschoben hat. Je weiter sich ein
Hotel am Stadtrand befindet, desto mehr
Reisegruppen werden dort zu gigantischen Schleuderpreisen untergebracht.
Diese machen alteingesessene Familienbetriebe, wie zum Beispiel das Hotel
Grauer Bär, Hotel Sailer, kaputt. Man
sollte einmal mit den Hoteliers über die
derzeitige Situation sprechen, die sicherlich durch die derzeitige Krise verschärft
wurde.
Ich denke daran, was uns hinsichtlich der
Olympia-Eishalle vom damaligen Bürgermeister alles versprochen wurde. Wir
haben alle daran geglaubt, dass mit der
Errichtung der Kleinen Eishalle tagelang
große Events in der Olympia Eishalle
stattfinden und dadurch das Defizit
verringert wird.
(GR Federspiel: Mann muss Fachleute
haben, die daran arbeiten.)
Rudi, es ist alles nicht eingetreten. Dazu
kommt natürlich der beinharte Wettbewerb
zwischen den Städten. Wir wissen, dass
die Veranstalter für "Wetten, dass …?" am
liebsten fürs Kommen Geld erhalten
würden. Hier zu meinen, dass man das
große Geschäft macht, ist schon lange
nicht mehr gegeben. Es herrscht eben ein
beinharter Wettbewerb.