Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2010
/ Ausgabe: 07-April.pdf
- S.33
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dass wir um dieses Thema, ähnlich wie
beim Projekt der PEMA Holding GmbH Brunecker Straße, inhaltlich ringen.
Wir haben zwei Zugänge: Der eine ist aus
meiner Sicht der sachlich richtigere. Die
Debatte hat verschiedene Betrachtungsweisen erbracht. Ich würde es auch
interessant finden, wenn die Herren der
ZIMA, Wohn- und Projektmanagement
GesmbH auf die Fragen antworten
könnten.
Der andere Zugang ist der vielleicht
politisch notwendige. Ich glaube, dass die
Frau Bürgermeisterin hinsichtlich der
Zeitfrage gut und glaubwürdig argumentiert hat. Dennoch stört es mich, dass eine
derart wichtige Entscheidung nicht nur in
der Zeitung steht, sondern mich gestern
auch sehr viele Wirtschaftstreibende
angerufen und gefragt haben, was mit
ihrer Förderung ist bzw. wie es ihnen in
diesem Zusammenhang gehen würde.
Ich glaube, es ist wichtig und richtig, dass
wir bei diesen Entscheidungen flexibel
aber auch überlegt handeln. Die Frau
Bürgermeisterin hat bereits erklärt, dass
der Zeitrahmen entsprechend eng war.
Die ZIMA, Wohn- und Projektmanagement
GesmbH ist kein Neuling am Markt,
sondern kennt die politischen Gegebenheiten und weiß um das Ringen aufgrund
unseres Auftrages bzw. der Mechanismen
der Politik.
Daher würde ich in Zukunft Investoren,
Betreiber bzw. jemanden, der in der Stadt
etwas realisieren möchte, bitten, zeitliche
Fenster nicht derart eng zu schnallen,
dass es schwierig wird, darüber eine
ausreichende Debatte zu führen. Einige
Themen sind schon aufgetaucht.
Ich habe vor zwei Jahren im Gemeinderat
den Antrag auf Entwicklung eines HotelMasterplanes inklusive Studie gestellt. Ich
gebe schon zu, dass der Tourismusverband Innsbruck und seine Feriendörfer
(TVB) das evaluiert, aber aus seiner
Sichtweise. Mir geht es auch um die
Betriebe, die in der Stadt Innsbruck bereits
ihr Geschäft machen. GR Ing. Krulis hat
ein Beispiel gebracht, wo bekanntermaßen
natürlich durch Dumpingpreise der
gesamte Markt in Schwierigkeiten
gebracht wird.
GR-Sitzung 22.4.2010
Ein kleiner Sidestep vielleicht: Ich hoffe, es
wird bei der Planung des Hotels am Tivoli
ins Visier genommen, dass es hinsichtlich
der Bespielbarkeit des Hauses wirklich zu
Schwierigkeiten kommen könnte. Es gibt
in der Stadt Innsbruck einige "Hotelbetriebe", die sich anders orientieren mussten
bzw. das in Zukunft wahrscheinlich tun
müssen, weil sich der Markt verändert hat.
Daher sollte man sich Alternativen überlegen bzw. Vorkehrungen treffen.
Wir müssen flexibel handeln. Wir mussten
in den letzten Jahren Erlebnisse mittragen,
weil sich von Seiten der Stadt Innsbruck
und hinsichtlich der politischen Entscheidung die Dinge etwas zu langwierig
gestaltet haben. Es musste von potenziellen Investoren sehr viel Geduld, die
manchmal sehr bewundernswert war,
aufgebracht werden.
Dennoch glaube ich, dass die Investition in
der Höhe von € 17 Mio auch in einer
wirtschaftlich schwierigen Zeit besonders
wichtig ist. Der Wettbewerb gehört dazu,
aber er ist noch nicht in einer Phase, dass
es nur noch die großen Betriebe gibt,
welche die kleinen Betriebe fressen. Ich
glaube immer noch, dass es die schnellen
sind, die realisieren und reüssieren. Man
muss diesen Wettbewerb zulassen, aber
ein schaler Geschmack bleibt.
Ich bin froh, dass es eine Sitzungsunterbrechung gibt, in der wir noch einmal
darüber beraten können. Das Problem,
welches sich der Investor und die Politik
vielleicht gemeinsam überlegen wird
müssen, ist einfach ein zeitliches. Wir
haben in den letzten Tagen viele Stunden
aufgewendet, um einer Lösung näher zu
kommen.
Dennoch glaube ich, dass des Pudels
Kern in der Interpretation und letztendlich
im Zugang zu diesem Thema liegt. Hinsichtlich der sachlichen Komponente tue
ich mich schwer. StR Dipl.-HTL-Ing. Peer
hat eindrucksvoll erklärt, wie man die
Dinge interpretieren könnte. Sachlich
orientiere ich mich aber eher an der
Aussage von GR Ing. Krulis.
In der Abwägung der politischen Notwendigkeit soll es in Zukunft bitte keine
Extrawürste mehr geben. Man kann das
eine oder andere erklären wie "vor Gericht
und auf hoher See, ist man in Gottes