Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2014
/ Ausgabe: 02_Feber_2014_gsw.pdf
- S.12
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meinem Verein gerade dabei, ein weiteres
solches Projekt auf die Beine zu stellen.
Dabei handelt es sich darum, dass SeniorInnen - auch junge Menschen - einmal pro
Woche für eine Stunde in die Schule kommen und damit eine Stunde in der Woche
eine Aufgabe haben. Sie können dort mit
Kindern mit Migrationshintergrund das Lesen üben. Aber nicht nur das, denn es kann
auch in kulturellem Zusammenhang gearbeitet werden und sie können AnsprechpartnerInnen für diese Kinder sein.
Es gibt weitere Projekte, wie z. B. das Jugend-Mentoring. Dabei geht es um jene
Kinder, die aus dem polytechnischen Jahrgang kommen, aber nicht wissen, wie es für
sie weiter gehen soll, wo sie sich bewerben
können etc. Das sind Herausforderungen,
die früher von einem Vater, einem Onkel
oder einen Großvater begleitet wurden. In
vielen Familien ist das heute leider nicht
mehr so der Fall. Es ist damit aber eigentlich eine sehr schöne Aufgabe gefunden,
die durch alte Menschen für junge erfüllt
werden kann.
Ein anderes Thema wäre eine Generationenschule. Das heißt, dass ältere Menschen ihr Knowhow zur Verfügung stellen,
sei es durch Nachhilferunden oder Ähnliches. Ich stelle mir da vor, wie toll ein solches Projekt wäre, wenn man in Richtung
SeniorInnenstuben denkt.
Wir hatten bereits einen sehr spannenden
Austausch, auch mit Dir, GR Kritzinger. Da
haben wir darüber gesprochen, wie wir das
für die Stadt Innsbruck mehr nutzen könnten. Es ist sehr viel Bereitschaft da, die man
nur abholen muss. Ich glaube, da ließe sich
wirklich sehr viel bewegen, das uns extrem
viel nützen kann.
Zum Abschluss möchte ich dazu nochmals
ein Zitat von George Bernard Shaw bringen:
"Alte Leute sind gefährlich, sie haben nämlich keine Angst vor der Zukunft!" Dementsprechend sollte man ihnen auch eine Aufgabe übertragen, denn sonst wehren sie
sich eines Tages.
GR Dr. Stemeseder: Ein wunderbarer
Übergang ist damit möglich, GR Mag. Jahn.
Ich habe heute einer 84-jährigen Nonne auf
meinem Twitter-Account ein Denkmal gesetzt. Diese Nonne wurde zu viereinhalb
Jahren Haft wegen ihres Anti-Atom-Protests
GR-Sitzung 27.02.2014
verurteilt. Sie hat dem Richter gesagt: "Ich
beantrage für mich die Höchststrafe. Es ist
für mich eine Ehre, den Rest meines Lebens im Gefängnis verbringen zu können!"
Das ist wahr! Nachzulesen ist es auf meinem Twitter-Account.
Zurück zu uns. Herta frage ich immer: "Herta, darf ich in der Öffentlichkeit sagen, dass
Du mein Fan bist?". Sie sagt: "Ja, Heinrich,
das darfst Du!"
Warum darf ich das? Ich habe es erwirkt,
dass für sie z. B. die Sachwalterschaft aufgehoben wurde. Ursprünglich wurde gesagt,
dass es erst kürzlich eine Begutachtung
gab. Deshalb würde in den nächsten fünf
Jahren in dieser Angelegenheit nichts mehr
unternommen.
Herta wurde besonders wertgeschätzt, denn
bei Herta war ja etwas da. Da hat man dann
als Anwalt einen Streitwert. Vom Streitwert
kann man das Honorar "herunterbrechen".
Wenn ein Anwalt 30 solcher MandantInnen
hat, dann ist das eine "gemähte Wiese", eine feine, gute Geschichte.
Beim nächsten Fall, den ich erzähle, geht
es um Aron. Das ist ein altdeutscher Schäferhund. Er hat mir sein Herrchen und sein
Frauchen vorgestellt. Das waren ehemalige
MittelständlerInnen. Sie hatten am Brenner
ein kleines Geschäft. Er ist mittlerweile verstorben. Er war ein baumlanger Russe, der
jetzt sicher im Himmel ist.
Sie, nun allein, hat besondere Wertschätzung durch zwei Freunde erfahren, dem Finanzamt und der Sozialversicherungsanstalt (SVA). Man kann sicher sein, sie werden pfänden, bis auch die Frau bei ihrem
Mann im Himmel sitzt.
Etwas Positives habe ich auch zu erzählen.
Das ist über meinen ersten Sozialjob. Ich
war damals vielleicht so alt, wie ein
GR Mag. Jahn heute. Danke übrigens, für
die inneren Werte!
Nun, materielle Angebote sind sehr wichtig.
Frau M. aus der Anichstraße hatte im Grunde sieben - wir waren StudentInnen - nicht
ausgebildete PflegerInnen. Wir übernahmen
bei ihr die Nachtdienste. Zusätzlich hatte die
Frau auch noch eine ausgebildete Pflegerin
beschäftigt.
Da kann man sagen, acht Leute wurden von
Frau M. gefüttert. Es gab da auch noch ei-