Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2009

/ Ausgabe: 07-Juni.pdf

- S.22

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- 375 -

dürften wir reden. Das ist für uns nicht
akzeptabel, da die Kosten und Verfahren
weiterlaufen und wir nie zu einem Ziel
kommen würden.
Bgm.in Zach: Ich habe die Gesellschaft,
die uns mehrheitlich - wenn es auch eine
kleine Mehrheit ist - gehört, immer
gesprächsbereit gefunden. Es wäre ja
dumm so viel Geld auszugeben und mit
den Leuten nicht zu reden. Allerdings
spricht dieser Vorschlag für sich.
GR Kritzinger: Ich bin sehr froh, dass der
Gemeinderat über dieses Projekt, das
eigentlich seit Jahren ein ziemlich
stiefmütterliches Dasein fristet, informiert
wird. Man ist mit den spitzfindigsten
Argumenten gegen dieses Projekt
vorgegangen. Dabei muss man wissen,
dass es das Einzige ist, was der Stadt
wirklich Vorteile bzw. Einnahmen bringt
und für die Bevölkerung da ist, um den
Strompreis usw. zu halten.
Für mich ist auch ausschlaggebend, dass
Tirol nicht einmal 50 % der Wasserkraft
nützt, die wir zur Verfügung hätten. Das
würde kein anderes Land; weder Salzburg, Vorarlberg noch Kärnten tun. Diese
würden das ganz anders nützen. Wir
waren viel zu großzügig und haben viel zu
wenig Wert darauf gelegt. Man muss in
diesem Bereich in viel höherem Ausmaß
dahinter sein. Ich glaube, das sind wir
unserer Bevölkerung schuldig.
Die Marktgemeinde Telfs hat das Recht
beim Innkraftwerk Telfs einzutreten. Gibt
es die Möglichkeit einer Erweiterung und
welche Anteile hätte die Marktgemeinde
Telfs bzw. wie würde sich das auswirken?
Es wurden biologische Argumente und die
Frage des Trinkwassers von einer
Gemeinde, die rundherum 2.000 m hohe
Berge mit Bergquellen hat, herangezogen.
Damit will ich sagen, dass man alles
versucht hat, um dieses Innkraftwerk zu
verhindern. Ich bin froh, dass der Gemeinderat informiert wird und dafür eintreten
kann, dass dieses Innkraftwerk Telfs
verwirklicht wird.
Vorstandsvorsitzender Dr. Schmid: Die
Frage Telfs wurde eigentlich schon in aller
Klarheit beantwortet. Telfs hat eine Option
auf 25 %. Ob die Marktgemeinde Telfs
einsteigen wird oder nicht, hängt von der
Lage ab, in der sich die Gemeindewerke
GR-Sitzung 18.6.2009

Telfs zu dem Augenblick, in dem sie
Option ziehen können, befinden.
Eine Erweiterung wird es beim Innkraftwerk Telfs nicht geben können, da die
Ausbauwassermenge und die Dimensionierung festgelegt ist. Wenn die Marktgemeinde Telfs die Option zieht, sind die
Auswirkungen für die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB), dass Telfs ein
Anrecht auf 25 % des Stroms gegen
Finanzierung aller aufgelaufenen Kosten
in dieser Größenordnung hat.
GRin Dr.in Waibel: Es wurde das derzeitige
Hochwasser angesprochen, aber was
würde dieser Kraftwerksbau für ein
hundertjähriges Hochwasser bedeuten?
Wenn man jetzt von den Energieeffizienzwerten ausgeht, die vorgestellt wurden,
würde es ein Alternativprojekt geben?
Vorstandsdirektor Dipl.-Ing. Schneider:
Ich habe diese drei Wehrfelder gezeigt.
Das Kraftwerk ist so ausgelegt, dass ein
150-jähriges Hochwasser auch durch das
Kraftwerk fließen kann. Es wird praktisch
der Kraftwerksbetrieb stillgelegt, die
Wehrfelder werden hochgefahren und der
Fluss fließt durch diese Wehrfelder
ungehindert durch.
GRin Dr.in Waibel: Die Frage lautet, ob
man zum Beispiel zurück stauen kann,
wenn man in Innsbruck die Wasserstandshöhe 5 cm bis 7 cm senken muss.
Vorstandsdirektor Dipl.-Ing. Schneider:
Es ist nicht daran gedacht, dass man
Hochwasserspitzen abfängt. Man kann,
wenn man es rechtzeitig hernehmen
würde, natürlich den Stau herunterfahren
und den Stauraum nützen, um etwas
zurückzuhalten. Allerdings geht aus der
Berechnung hervor, dass der Stauraum,
den wir zur Verfügung haben, zu gering
ist, um wirklich einen tatsächlichen Effekt
zu erzielen.
StRin Mag.a Schwarzl: Ich hätte gerne,
dass die Frage von GRin Dr.in Waibel
bezüglich der Alternative beantwortet wird.
Gehe ich richtig in der Annahme, dass
dieses Projekt nicht UVP-pflichtig ist? Hat
die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG
(IKB) einmal daran gedacht, freiwillig eine
Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) zu
machen?