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Jahr: 2018

/ Ausgabe: 07-Protokoll_12.07.2018_gsw.pdf

- S.14

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- 335 -

Wir wollen aber nicht nur für pflegebedürftige SeniorInnen Verbesserungen schaffen,
sondern für alle älteren Menschen. Es kann
z. B. nicht sein, dass Personen, die jahrelang chefarztpflichtige Medikamente verschrieben bekommen, diese bei jeder Neuverschreibung bewilligen lassen müssen.
Deshalb benötigt es eine Erleichterung für
Dauerrezepte. Da viele SeniorInnen auch
gerne am Kultur- und Sportleben der Stadt
teilhaben möchten, sollen bedürftige SeniorInnen alle städtischen Sport- und Kultureinrichtungen bei freiem Eintritt nutzen können.
(Beifall)
Zusätzlich sollte die Stadt Innsbruck die
Errichtung von Freizeitanlagen für SeniorInnen unterstützen. Auf die Stadt Innsbruck
kommen auch in den nächsten Jahren viele
Aufgaben zu. Beginnen wir möglichst bald
mit der Umsetzung.
Wir alle werden nicht jünger und sind sicher
froh, wenn wir im Alter ein lebenswertes
Leben führen können. Unsere SeniorInnen
haben es sich jetzt schon verdient.
GR Onay, Akad. Vkfm.: Vielen Dank für
dieses tolle Thema. Ich würde es viel positiver sehen. Im Prinzip ist es so, dass ältere
Menschen mittlerweile länger leben und
länger gesund bleiben. Es ist wichtig, das
zu betonen. Das Thema ist sehr vielfältig.
Ich beschränke mich auf drei wesentliche
Teile.
Ältere Menschen benötigen Angebote. Sie
haben ihr ganzes Leben für sich, ihre Familien und andere Personen gearbeitet. Wenn
sie in Pension gehen, haben sie viel Freizeit. Sie sind agiler und mobiler. Wir leben
in einer wunderschönen Stadt, wo es auch
für SeniorInnen sehr viele Angebote gibt.
Der SeniorInnenwegweiser des Landes
Tirol ist beinahe so dick wie "Das Kapital"
von Karl Marx und beinhaltet sehr viele Angebote.
Für uns alle kommt einmal die Zeit, wo man
die Familie und NachbarInnen benötigt. Hier
hat die Stadt Innsbruck noch Aufholbedarf.
Die Mitarbeiterin im Stadtteilzentrum Wilten
hat ein Beschäftigungsausmaß von 20 Wochenstunden. Diese müssten erhöht werden, damit in der Stadt Innsbruck ein Gemeinwesen entstehen kann. In Graz gibt es
Stadtteilzentren. Diese gibt es in der Stadt
Innsbruck noch nicht wirklich.
GR-Sitzung 12.07.2018

Die SeniorInnen benötigen Gesellschaft.
Das ist auch die Zeit der Prävention, die im
SeniorInnenbereich ganz wichtig ist. Man
darf sie nicht als reine Pflegefälle betrachten. Gemeinwesen- und Stadtteilarbeit ist
Prävention für später, damit die Menschen
länger in ihren Lebensbereichen bleiben
können. Sie nehmen nicht nur etwas, sondern geben auch sehr viel. Ihr Wissen ist
Ressource und etwas ganz Wertvolles für
die Gesellschaft. Deshalb bin ich froh, dass
wir so viele SeniorInnen haben, mit denen
sich Jung und Alt austauschen kann.
Der dritte Bereich ist natürlich die Pflege,
die wir nicht ausblenden dürfen. Gleichzeitig
muss hinterfragt werden, wie in der Stadt
Innsbruck mit Pflegekräften umgegangen
wird. Im Wohn- und Pflegeheim Pradl sind
62 PflegerInnenposten nicht besetzt. Deshalb sind zwei Stationen geschlossen. Warum? Wir hätten Pflegeplätze zur Verfügung, jedoch kein Personal. Die MitarbeiterInnen, welche in der Pflege arbeiten, sind
schlecht bezahlt und zu wenig wertgeschätzt. Hier müssen wir auch als Stadt
Innsbruck viel einfordern und machen.
Es sollte nicht als Selbstverständlichkeit
angesehen werden, dass die Familien die
alten Menschen pflegen. Deshalb gehört
das gefördert. Es besteht die Gefahr der
gesellschaftlichen Verarmung. Das ist ein
europaweites Thema. Hier sind wir durch
einen klaren Aufbau von Gemeinwesenarbeit gefordert.
Das Thema SeniorInnen ist vielfältig. Gut
sind mehr Freizeitangebote. Die Gemeinwesenarbeit in den Stadtteilen ist wichtig,
damit man die NachbarInnen kennenlernt.
Die Pflegekräfte im professionellen und familiären Bereich müssen mehr Wertschätzung erfahren.
GRin Mag.a Klingler-Newesely: Die Veränderungen in der Gesellschaft wurden jetzt
bereits von einigen VorrednerInnen angesprochen. Ich möchte darauf nicht mehr
näher eingehen, sondern darauf, dass es
natürlich auch Veränderungen der Bedürfnisse nach sich zieht. Aktives Altern ist ein
geflügeltes Wort. Die Menschen wollen sich
so lange wie möglich ihre Freiheit und Individualität erhalten. Das benötigt neue Maßnahmen.
Prinzipiell gibt es zu wenig Geld, um für
alles Personal zu finden. Deshalb müssen