Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2018
/ Ausgabe: 07-Protokoll_12.07.2018_gsw.pdf
- S.29
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noch genau erinnern, dass wir zu Weihnachten 2015 erstmalig mit der UCI Straßenrad WM 2018 in Innsbruck-Tirol konfrontiert wurden. Wir erhielten einen englischen
Vertrag. Mag. Spazier und ich haben gesagt, dass wir eine deutsche Übersetzung
möchten, da ich mich nicht traute, das auf
Englisch zu verhandeln, nachdem mein
Englisch sehr schlecht ist.
Wir erhielten eine deutsche Übersetzung
und ich habe dazu am Wochenende eine
mehrseitige Stellungnahme abgegeben. Wir
sind dann draufgekommen, dass wir diesen
Vertrag so nicht akzeptieren konnten. In
punkto Gewährleistungen und Sicherheit
konnten wir ganz wesentliche Änderungen
erreichen. Nicht mehr gelungen ist, auf die
Lizenzgebühren, die die Union Cycliste Internationale (UCI) verlangt, in irgendeiner
Weise einzuwirken.
Während der Internationalen Children"s
Winter Games im Jänner 2016 haben wir an
drei Abenden zwischen 18:00 Uhr und
22:00 Uhr Verhandlungen geführt.
Mag. Spazier war immer ganz fertig, da ja
die Spiele im Laufen bzw. der Höchstphase
waren. Zu diesem Zeitpunkt war es sehr
schwierig.
Wir erhielten auch ein Budget, das nicht von
uns erstellt worden ist. Dieses Budget konnten wir in keiner Weise mehr prüfen. Wir
haben gesagt, dass wir das erst später machen können. Es ist uns dann gelungen. Im
April 2016 haben wir dazu eine Stellungnahme abgegeben und gleich erkannt, dass
es sowohl einnahmen- als auch ausgabenseitig so nicht stimmen kann.
Die ausgabenseitige Stellungnahme haben
wir dann abgegeben. Sie ist auch dem Landesrechnungshof bekannt. Wir haben das
nicht geheim gehalten, sondern darauf hingewiesen, dass diese Ausgabenschätzung,
wie sie vorgelegen hat, so nicht stimmen
kann.
Einnahmenseitig haben wir selbst keine
Vergleiche gehabt und konnten es nicht
beurteilen. Uns schien aber einnahmenseitig die Schätzung der SponsorInnen sehr
fragwürdig. Wir haben dann mit allen möglichen Unternehmen und internationalen Firmen intensive Verhandlungen geführt. Wir
haben auch mit den großen Agenturen des
Giro d"Italia und der Tour de France Kontakte gepflogen und sie ersucht, es für uns zu
GR-Sitzung 12.07.2018
vermarkten. Sie hätten ganz ordentliche
Provisionen von 20 % bis 25 % erhalten.
Sie haben uns dann zu verstehen gegeben,
dass so Einzelveranstaltungen, die nur einmal im Jahr stattfinden, ganz schwer bis gar
nicht zu verkaufen sind.
Diese Erfahrung haben wir gemacht. Trotzdem sind wir weitergegangen und haben
gesehen, dass wir schon etwas erreichen
können. Es war dann aber ganz schwierig,
dies noch weiterzubringen. Unsere Ausgaben waren, wie wir sie damals im April 2016
geschätzt haben, sehr realistisch. In den
folgenden Wochen haben wir jedoch wiederum feststellen müssen, dass natürlich die
Sicherheitsausgaben so nicht haltbar sind.
Gerade in den letzten Wochen sind diese
wieder um mehrere Hunderttausend Euro
angewachsen. Dadurch kommt auf uns und
vor allem auf unsere MitarbeiterInnen ein
gewisser Druck hinzu, der für sie nicht ganz
leicht zu bewältigen ist.
Ich muss jetzt einen Appell richten, weil
unsere MitarbeiterInnen wahnsinnig kritisiert
werden. Wir haben mit dem Budget, so wie
es dasteht, überhaupt nichts am Hut gehabt, werden jetzt aber dafür zur Verantwortung gezogen. Ich glaube, dass es meine
Aufgabe ist, deshalb unsere MitarbeiterInnen zu schützen. Wir haben in Mutters auch
die Crankworx durchgeführt. Die MitarbeiterInnen machen 60 bis 70 Stunden pro Woche und sind an der Grenze der Belastbarkeit. Schauen Sie bitte, dass diese Leute
jenen Respekt erhalten, den sie verdienen.
Ich sehe immer wieder, dass an dieser Veranstaltung immer nur das Negative gesucht
wird. So darf das nicht sein. Heute beim
Hereingehen erhielt ich eine Meldung der
Austria Presse Agentur (APA), dass noch
keine Sponsorgelder eingegangen seien.
Ich frage mich, warum sie bereits Monate
vorher zahlen sollten. Wir haben natürlich
bereits mit SponsorInnen Vereinbarungen
getroffen. Dass sie noch nicht bezahlt haben, versteht sich für uns von selbst. Bitte
bringt unseren Leuten mehr Respekt entgegen, da deren Leidensfähigkeit im Augenblick an der Grenze ist. Auch meine Leidensfähigkeit ist enden wollend.
Bgm. Willi: Vielen Dank an Mag. Spazier,
Mag.a Wilhelm und Aufsichtsratsvorsitzenden Mag. Rubatscher.