Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2018
/ Ausgabe: 07-Protokoll_12.07.2018_gsw.pdf
- S.42
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In der Sendung des Österreichischen Rundfunks (ORF) am 03.04.2018 "Noch fehlen
Millionen im Budget - Schwierige Suche
nach Sponsoren" teilt Geschäftsführer Mag.
Spazier mit, dass noch € 2,9 Mio. aufgebracht werden müssen. Das war vor drei
Monaten und heute sprechen wir schon von
€ 3 Mio. Daher ist in dieser Zeit nichts geschehen. Mag. Spazier sagte damals in
dem Interview, dass man weiterhin in Gesprächen mit zwei großen internationalen
Unternehmen stehe. Daher frage ich, was
das Resultat der angesprochenen zwei
Verhandlungen war?
Die zweite Frage betrifft eigentlich etwas,
was uns hier im Gemeinderat und die Innsbrucker BürgerInnen sehr erfreuen sollte.
Es geht darum, dass Bund und Land Tirol
die Finanzierungslücke schließen wollten.
LH-Stellv. Geisler hat am 03.04.2018 in
dem Artikel Folgendes gesagt: Wenn die
Finanzierungslücke bleiben sollte, würden
Bund und Land Tirol einspringen. Das heißt,
dass nicht die Stadt Innsbruck zahlen muss.
Herr Bürgermeister, daher müssten Sie mit
Bgm.-Stellv. Gruber, der ein guter Freund
des LH-Stellv. Geisler ist, und mir ins Tiroler
Landhaus marschieren und fragen, ob er zu
seinem Wort steht. Somit wäre die Stadt
Innsbruck frei von jedweder Kostenübernahme und darauf könnten wir uns berufen.
Danke!
StRin Mag.a Mayr: Vieles wurde schon in
Richtung klarer Finanzierung gesagt. Eine
Kalkulation, die auch hält, sollte vorgelegt
werden. Wir wissen aus der Erfahrung der
Bewerbung für Olympische Winterspiele
(OWS), dass der Bereich der Sicherheitskosten und der Ausfallshaftung für die Planung von Großveranstaltungen, die im öffentlichen Raum durchgeführt werden,
schwierig ist. In Zukunft werden wir uns
grundsätzlich entscheiden müssen, ob solche Ereignisse noch durchgeführt werden.
Im Koalitionsübereinkommen war uns wichtig - ich möchte auf die Wortmeldung von
GR Lukovic BA eingehen -, dass es einen
nachhaltigen und greifbaren Mehrwert für
die Bevölkerung der Stadt Innsbruck gibt.
Der Werbeeffekt ist toll und es werden in die
ganze Welt schöne Bilder der Stadt gesendet. Das ist der Effekt für den Tourismus,
der in einem großen Volumen gegeben ist,
denn einige Millionen werden nur an Bildrechten vergeben. Was bleibt wirklich für die
GR-Sitzung 12.07.2018
InnsbruckerInnen? Es mag sein, dass es
viele Projekte in den Umlandgemeinden
gibt, aber bei uns ist in den letzten Jahren
relativ wenig passiert. Vor allem hat gefehlt,
dass das Radwegenetz so ausgebaut wird,
um zu erkennen, dass hier bald eine RadWeltmeisterschaft stattfindet. Andere Städte
haben das erfolgreich vorgezeigt, wie zum
Beispiel Utrecht, jene Stadt, die von unserem Bürgermeister oft genannt wird.
Kopenhagen hat die Stimmung von Anfang
an mitgenommen, denn es wurden zahlreiche Investitionen getätigt. Der Bevölkerung
wurde im Vorfeld gezeigt, welche Maßnahmen durch die Rad-Weltmeisterschaft umgesetzt werden können. Beim Event müssen die BewohnerInnen einer Stadt Einschränkungen in Kauf nehmen, aber so ein
Ereignis kann am Ende auch ein Highlight
sein. Anschließend kann man erst beurteilen, was so eine Großveranstaltung gebracht hat. Wir brauchen auch das KnowHow von Leuten, die in der innsbruck-tirol
sports GmbH (ITS) arbeiten, die so etwas
auf die Beine stellen können. Genau ist zu
eruieren, wo die Fehler passiert sind und
wie man daraus lernen kann. Der Gründungsgedanke der innsbruck-tirol sports
GmbH (ITS) war, dass die Fehler der Fußball-Europameisterschaft (EURO) aufgearbeitet werden sollen. Die Youth Olympic
Games (YOG) wurden auch dort mit ganz
viel Erfahrung abgehalten. Daher sollten wir
das Positive sehen, wo wir uns von anderen
Städten in Europa unterscheiden. Wir haben ein irrsinniges Know-How bei Sportveranstaltungen und daher bitte ich, das Kind
nicht mit dem Bade auszuschütten und die
positiven Effekte nicht mehr zu sehen. Bitte
achtet auch darauf. Die Sicherheitskosten
konnten vor einem Jahr in dieser Art und
Weise noch nicht vorhergesehen werden.
Die Frage ist, wollen wir daraus lernen,
dass wir nie wieder Großveranstaltungen
zulassen, die so ein Sicherheitskonzept
überhaupt erfordern? Ich hoffe, dass wir in
diesem Gremium auch noch eingehend
darüber diskutieren.
Bgm.-Stellv. Gruber: Es gefällt mir an dieser Diskussion, dass wir versuchen, wieder
auf die Wahrheit zurückzukommen. Manchmal habe ich schon das Gefühl, dass in
diesem Gemeinderat Strömungen aus verschiedenen Ecken kommen und sich diese
gezielt gegen ein paar Personen richten.