Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2018
/ Ausgabe: 07-Protokoll_12.07.2018_gsw.pdf
- S.72
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Wisst Ihr, was mir sowohl beim Tanzsommer als auch beim Tiroler Landestheater
Sorge bereitet? Dass viele sagen, dass es
ohnehin nur eine hochsubventionierte Geschichte von ein paar "Großkopferten" sei
und der Gesellschaft nichts bringen würde.
Darüber sollten wir uns einmal Gedanken
machen. Leider gibt es manche Parteien …
in
a
(Bgm.-Stellv. Mag. Oppitz-Plörer: Beim
Tiroler Landestheater gibt es 450 MitarbeiterInnen.)
Ja, es ist ein großer Wirtschaftsbetrieb. Man
muss sagen, dass die Agentur beim Tanzsommer kleiner ist.
Ich habe die Diskussion, einen Bericht der
Kontrollabteilung anzustreben, richtig empfunden und muss jetzt nicht wiederholen,
was GRin Heisz bereits über das Ergebnis
des Berichts der Kontrollabteilung gesagt
hat. Man kann jetzt Dr. Resch eigentlich
nicht das vorwerfen, was manche vielleicht
geglaubt haben, was dabei herauskommt.
Man muss zur Kenntnis nehmen, was
GRin Heisz angeführt hat, dass das rechtliche Risiko für die Stadt Innsbruck sehr hoch
gewesen wäre, wenn man einen Rechtsstreit begonnen hätte.
Übrigens hat auch der Tourismusverband
Innsbruck und seine Feriendörfer (TVB)
schon seinen Anteil bezahlt und nicht nur
das Land Tirol.
Was passiert, wenn wir den Betrag nicht
bezahlen? Die Diskussion läuft ja schon
sehr lange. Ich halte es für richtig, diese
Diskussion damit zu beenden, dass wir diese mehr oder weniger ausgetragene
Rechtsstreitigkeit mit dem Kompromiss, den
der Bürgermeister mit Dr. Resch vereinbart
hat, abschließen.
Ich war für die Prüfung durch die Kontrollabteilung, die ein Ergebnis ergeben hat. Ich
bin aber auch dafür, dass wir unseren Vertrag einhalten, auch wenn das Programm
jetzt etwas abgespeckt war. Dabei gebe ich
Bgm.-Stellv.in Mag.a Oppitz-Plörer recht. Wir
haben die Debatte ja über Monate erlebt.
Die andere Seite bleibt aber noch übrig. Ich
habe damals davor gewarnt. Der Innsbrucker Sommer besteht nicht nur aus dem
Tanzsommer. Das ist richtig. Es gibt noch
die Promenadenkonzerte, die Festwochen
der Alten Musik und viele andere Themen.
Der Tanzsommer war aber ein wichtiger
GR-Sitzung 12.07.2018
Baustein für die Menschen in der Stadt
Innsbruck und hat von weit über die Grenzen hinaus viel Publikum in die Stadt Innsbruck gebracht. Auch das Congresshaus
hat im Sommer gemeinsam mit dem Festival der Träume einen fixen Bestandteil an
Veranstaltungen gebucht.
Was heuer passiert, weiß ich nicht. Ich sage
das jetzt auch als Aufsichtsratsmitglied der
Congress und Messe Innsbruck GmbH. Ich
habe immer davor gewarnt. Wir haben in
diesen Wochen das Haus nicht so bespielt,
wie die vorhergehenden Jahre, in denen
aus ganz Tirol Leute gekommen sind und
die Gastronomie und die Congress und
Messe Innsbruck GmbH profitiert hat. Das
wird in der Bilanz der Gesellschaft, der wir
auch angehören, fehlen. Natürlich geht es in
die eine Tasche hinein und aus der anderen
hinaus. Man sollte das aber in die gesamte
Diskussion miteinbeziehen.
Die Diskussion hat sicher weder dem Renommee des Tanzsommers, der Kulturpolitik in der Stadt noch uns allen genützt.
Manchmal müssen solche Diskussionen
geführt werden. Ich hoffe, es entsteht etwas
Neues daraus. Ich gebe zu, dass der Tanzsommer mit diesem Konzept auch etwas
verstaubt war. Das habe ich Dr. Resch auch
gesagt. Es benötigt neue Impulse.
Wir werden heute unsere Zustimmung erteilen und können mit diesem Beschluss dieses Kapitel mit einem weinenden und einem
zwinkernden Auge abschließen.
Ich freue mich auf die Diskussion über die
Kultur in unserer Stadt. Sie sollte, wie in
anderen Bereichen, von ExpertInnen angereichert werden. Man darf vielleicht nicht
ganz auf das Publikum vergessen.
Wenn ich manche Entscheidungen betrachte, die in der letzten Sitzung des Kulturausschusses gefällt wurden, denke ich mir,
dass manchmal sehr viel politisch motiviert
gesehen wird und weniger auf die KundInnen …
(StRin Mag.a Schwarzl: Kannst Du das konkretisieren?)
Das kann ich machen. Wenn Musikkapellen, die freiwillig arbeiten und ehrenamtlich
agieren, keine € 3.000,-- für ein Sommerkonzert erhalten, muss ich ehrlich sagen,
dass der hochtrabende Kulturbegriff, dem
ich auch durchaus sowohl im bildnerischen