Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2018
/ Ausgabe: 07-Protokoll_12.07.2018_gsw.pdf
- S.86
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er, Mag.-Abt. III, Land- und Forstwirtschaft,
einzuladen, folge ich dieser gerne. Immerhin war dies auch meine erste Sitzung des
Kontrollausschusses. Wenn wir das ändern
wollen, können wir das gerne tun. Ist es für
Dich, Bgm. Willi, in Ordnung, dass
DI Wildauer, Mag.-Abt. III, Land- und Forstwirtschaft, kurz Stellung beziehen kann?
Bgm. Willi: Ich habe dazu eine Bitte.
DI Wildauer, Mag.-Abt. III, Land- und Forstwirtschaft, wird gleich die Möglichkeit geboten, seine Ansicht darzulegen. Aber zuvor
möchte ich noch StRin Dengg, die sich bereits zu Wort gemeldet hat, das Wort erteilen.
StRin Dengg: Meine Frage bezieht sich auf
die Eigenjagd im Samertal. Für mich ist der
Bereich Land- und Forstwirtschaft etwas
Neues. Das gebe ich zu. Aber wie ich im
Kontrollausschuss mitbekommen habe, war
niemand wirklich davon überzeugt, dass
eine Abschussjagd gut, sondern die Verpachtung der Jagd besser wäre. Das war
der Grund, eine Sitzung des Kontrollausschusses einzuberufen.
Man hat bei einer Abschussjagd wesentlich
weniger Einnahmen und trotzdem die volle
Verantwortung. Deshalb verstehe ich die
Situation, nicht wie im April 2018 die Jagd
wieder auf fünf Jahre verpachtet werden
konnte und bitte um Aufklärung dieses
Punktes.
Bgm. Willi: Jetzt ist DI Wildauer, Mag.Abt. III, Land- und Forstwirtschaft, an der
Reihe, seine Ansicht darzustellen. Bei dem
Thema Jagd könnten wir bis nach Mitternacht diskutieren - das weiß ich. Wenn ich
mit JägerInnen zusammen bin, ist das immer hochspannend.
DI Wildauer: Danke, dass ich die Gelegenheit bekomme, zu erläutern, warum es diese zwei verschiedenen Modelle gibt und wie
ich dazu stehe. Ich war selbst überrascht,
als ich in der Zeitung gelesen habe, dass
das System der Abschussvergabe nicht
mehr gutgeheißen wird. Das hat mich verwundert, denn beim Durchlesen des Kontrollamtsberichtes gibt es eine klare Empfehlung, was zu prüfen ist. Da gibt es aber
keine Empfehlung, das Paket selbst zu prüfen, weil es zum Nachteil der Stadt Innsbruck wäre. Das kann man hineininterpretieren und das steht dem Kontrollausschuss
auch zu.
GR-Sitzung 12.07.2018
Eines ist klar. Wenn man in einem kontrollamtlichen Verfahren ist, dann muss man
maximale Transparenz und Objektivität unterstellen können. In dem Bericht ist in keiner Weise faktisch und thematisch begründet worden, was für bzw. gegen ein Abschusspaket spricht. Man sollte aus der
Gesamtheit der Argumente die Vor-und
Nachteile extrahieren können. Deshalb habe ich mich auch bemüht in die Sitzung des
Kontrollausschusses eingeladen zu werden.
Ich war schon vorbereitet und dort anwesend, wurde aber kurzfristig darüber informiert, dass ich nicht erscheinen soll. Deshalb bin ich froh meine Ansicht hier kurz
darzulegen.
Es ist Fakt, dass die Einnahmen bei
€ 37.000,-- netto für das heurige Jahr liegen. Abzüglich der Landesjagdabgabe von
ca. € 3.000,-- werden wir ca. € 35.000,-einnehmen. Das ist der Wert, den wir im
Jahr 2014 aus der Pacht erzielt haben.
Ich möchte mich aber bewusst in der Darstellung der Modelle von der Frage entfernen: "Spielt hier Geld allein eine Rolle?",
sondern klarlegen, was die Gründe sind,
warum wir das umgestellt haben und vielleicht auch in der Höttinger Alm umstellen
wollen. Im Samertal haben wir es geändert.
Es geht mir nicht nur um die Jagd, sondern
um die nachhaltige Entwicklung des Naturraumes. Die Jagd ist eine Nebennutzung
des Waldes. In der Magistratsgeschäftsordnung (MGO) heißt es, dass die Mag.Abt. III, Land- und Forstwirtschaft, für die
Jagd, für die Almen und den Wald zuständig
ist. Ich kann die Jagd vom Wald nicht getrennt betrachten. Wir wissen alle, dass in
einem sehr dicht bespielten Naturraum die
Jagd natürlich Einfluss auf den Wald hat. Es
sind drei Faktoren, die damals dem Stadtsenat vorgelegt und worüber diskutiert wurde.
Es gibt drei Gründe, warum wir damals im
Interesse der Stadt Innsbruck bzw. der
nachhaltigen Naturentwicklung - und nicht
im Interesse der Jagd - empfohlen haben,
auf Abschusspakete umzustellen.
Das Erste war, dass wir in dem eng bespielten Raum der Nordkette sehr hohe Nutzungsansprüche sowie Nutzungs- bzw. Interessenskonflikte haben. Wenn wir langfristig
ein Miteinander am Berg haben wollen, auf
dem es eine intensive Weide, eine intensive