Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2023
/ Ausgabe: 08-2023-07-24-GR-Protokoll-Sonder.pdf
- S.31
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möglich ist, wenn man überschüssige Energie innerhalb dieser EEG teilt. Die entsprechenden Vorteile sind beispielsweise die
Reduktion der Netzkosten. Das soll Schule
machen.
Aktiv dürfen wir nicht dabei sein, aber wir
werden unterstützen und Tools für die Abrechnung und die Visualisierung von Energieströmen zur Verfügung stellen. Wir arbeiten nun auch schon mit etlichen Gemeinden
intensiv zusammen, um den nächsten
Schritt vorzubereiten.
Eine weitere Frage war, warum nur der
Energiepreis am Produktblatt steht? Es ist
eine gute Frage. Wir befinden uns am liberalisierten Energiemarkt. Per Gesetz sind
wir als Energielieferantin für die Energie zuständig. Der Strompreis setzt sich aber aus
drei Bestandteilen zusammen. Erstens die
Energie, über die wir heute intensiv diskutieren, zweitens den regulierten Netzbereich,
den die E-Control behördlich festlegt, und
drittens kommen die Steuern und Abgaben
dazu.
Auf dem Produktblatt steht der Energieteil,
den wir unseren KundInnen anbieten. Es
wäre schwierig, alles anzuführen, wenn
man überregional agiert, da KundInnen sehr
unterschiedliche Netzgebühren haben. Es
würde heißen, die Information gilt für einen
Teil der KundInnen und für alle anderen
nicht. Daher ist es notwendig, sich auf die
Energie zu reduzieren.
In der Gesamtdarstellung versuchen wir
aber immer wieder auch den Gesamtstrompreis zu kommunizieren. Das ist der Grund,
warum auf unseren Produkt- und Preisblättern nur der Energiepreis draufstehen darf.
(Bgm.-Stellv. Ing. Mag. Anzengruber, BSc:
Auf der Rechnung geht es aber auch recht
gut!)
Die Rechnung ist ein Zusammenführen.
Das bieten andere EnergielieferantInnen
eventuell gar nicht an. Da bekommen Sie
eine getrennte Rechnung für Energie und
Netz.
(GR Onay: Ich habe eine Verständnisfrage.
Sind die Abgaben als eigener Punkt angeführt?)
Bgm. Willi: GR Onay, bitte sich zu Wort zu
melden und dann eine Frage zu stellen. Ich
möchte nämlich alle gleich behandeln.
(Sonder-)GR-Sitzung 24.07.2023
GR Mag. Falch: Wir haben schon viel gehört. Fakt ist auf jeden Fall, dass wir in einer
Ausnahmesituation leben. Es gibt multiple
Krisen, die Preise explodieren und zwar
nicht nur die Strompreise, sondern auch die
Preise für Lebensmittel, Mieten etc.
Ich frage mich, ob in so einer wirklich
schwierigen Situation sich die IKB nicht
überlegen sollte, die Unternehmenspolitik
kurzfristig und im Einvernehmen mit den
GesellschafterInnen zu ändern, gerade in
einer Zeit, in der viele nicht mehr wissen,
wie sie ihr Leben finanzieren sollen. Man
könnte sagen, die Gewinne werden für eine
gewisse Zeit nicht reinvestiert, sondern für
die Senkung der Strompreise verwendet.
Das wäre eine Sofortmaßnahme.
GR Onay: Es wurde gerade angeführt, wie
sich der Strompreis zusammensetzt. Ein
Teil sind die Steuern und Abgaben. Die
Stadt Innsbruck kassiert einige Millionen
Gebrauchsabgabe von der IKB. Wenn die
Stadt Innsbruck beispielsweise für ein Jahr
auf diese Gebrauchsabgabe verzichten
würde, ginge der Strompreis sofort um
diese 6 % herunter?
(Mag. Nagele: Ja.)
Somit gäbe es in der Stadt Innsbruck sofort
eine 6%ige Strompreissenkung. Danke.
StR Federspiel: Danke für die Vorstellung
von Seiten der IKB und der TIWAG. Die Informationen waren sehr interessant und haben sehr lange gedauert. Die Gemeinderäte
haben sich wahrscheinlich informiert, bevor
sie zu dieser Sitzung gekommen sind.
Uns geht es heute aber darum, mit welcher
Lösung wir am Abend hinausgehen? Das ist
der springende Punkt. (Unruhe im Saal)
Wir haben jetzt gehört, dass eigentlich alle
Gemeinderäte, Stadträte, Herr Bürgermeister usw. dafür sind, eine Strompreissenkung
durchzuführen. Ich bin heute schwarz angezogen, da ich gerade vom Begräbnis der
Strompreissenkung komme. Nach aller
Wahrscheinlichkeit werden wir nur noch von
Erhöhungen sprechen.
Ich möchte aber über Senkungen sprechen.
Wie schon mehrere Redner gesagt haben,
muss uns klar sein, wir müssen dafür Geld
in die Hand nehmen. Das wird auch in die
Budgetverhandlungen einfließen müssen.