Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2009
/ Ausgabe: 08-Juli.pdf
- S.71
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Prozesses, in dem wir im Jahr 2002
stecken geblieben sind. Es wird viel
Überzeugungskraft von diesem Fachbeirat
brauchen, mich von diesem Projekt zu
überzeugen, aber ich möchte es zulassen,
weil ich den Diskussionsprozess für
wichtig finde. Das ist eine etwas andere
Herangehensweise, die ich nicht als
Widerspruch, sondern als Ergänzung
sehe.
GR Buchacher: Ich möchte schon noch
bemerken, dass mir in der Diskussion
nicht gut gefällt, wie sich manche Proponenten verhalten, die eigentlich mit dem
Projekt nichts zu tun haben. Es wurde
schon erwähnt, dass wir das im Sinne der
Regionalbahn brauchen, dieser Standort
aber besonders heikel ist und einer
Diskussion bedarf.
Mir persönlich gefällt das Projekt mit den
Türmen, aber ich achte auch jene
Meinungen, dass man sich überlegen
sollte, ob es an dieser Stelle hinsichtlich
der Höhe auch geeignet ist.
Mir gefällt nicht, wie manche Mitglieder
des Gemeinderates sich gegenüber des
nicht so schlechten Arch. Dipl.-Ing.
Obermoser in vielfältigster Art und Weise
über die Architektenkammer und das aut.
architektur und tirol äußern, die mir als
Mitglied des Bauausschusses teilweise
zuwider ist. Mit gefällt eine solche
Vorgangsweise überhaupt nicht. Auch der
heute von einem prominenten Architekten
veröffentlichte Brief gefällt mir überhaupt
nicht.
Diesen Kompromiss hat maßgeblich StR
Dipl.-HTL-Ing. Peer mit Bgm.-Stellv.in
Mag.a Oppitz-Plörer zustande gebracht.
Dies mit Mithilfe von GR Mag. Fritz, der
noch einiges zur Formulierung beigetragen hat. Ich werde aber den Verdacht
nicht los - ich hoffe, dass es nie so eintrifft
-, dass dieser projektbezogene Beirat zum
Ziel hat, das jetzt präsentierte Projekt nicht
entstehen zu lassen.
Wir haben gestern über ein Projekt in
Mühlau gesprochen, wo es zu Recht eine
breite Diskussion gegeben hat. Auch
dieses Beispiel hat gezeigt, dass wir
wirklich dringend einen qualitätvollen
Gestaltungsbeirat in dieser Stadt brauchen, in dem möglichst viele internationale
und auch heimische Architekten vertreten
GR-Sitzung 9.7.2009
sind, die im Sinne der Stadtentwicklung
qualitätvolle Beiträge liefern können. Die
derzeitige Art und Weise wie über Projekte
von heimischen Architekten diskutiert wird,
gefällt mir überhaupt nicht. Dazu würden
mir üble Bezeichnungen einfallen.
Bgm.-Stellv.in Mag.a Oppitz-Plörer:
Darauf darf ich vielleicht gleich replizieren,
weil genau das nicht sein sollte. Wenn
jemand diese Intention verfolgt, hätten wir
uns alle zurücklehnen können, aber wir
hätten im Gemeinderat ein Hin und Her
gehabt. Das Projekt wäre mit vielleicht 21
oder 22 Stimmen in die eine oder andere
Richtung beschlossen worden; je nachdem wer heute aus verschiedensten
Gründen zufällig im Gemeinderat anwesend ist.
Es war auch ein Kennzeichen im Bauausschuss, dass sich jedes einzelne Mitglied
sehr intensiv mit diesem Projekt befasst
hat, wobei aber die Meinungen in den
meisten Fraktionen unterschiedlich waren.
Insofern wäre es nicht absehbar gewesen.
Ich gehe nicht davon aus, dass bei jenen
FachexpertInnen, die von Seiten der Stadt
Innsbruck genannt werden, Leute sind, die
sich hier nicht vertiefen.
Hier beziehe ich mich auf das, was StRin
Mag.a Schwarzl gesagt hat, nämlich, dass
die Weiterentwicklung bzw. der Diskussionsprozess nicht stattgefunden haben. Es
werden im Fachbeirat verlässlich FachexpertInnen sein, die sich vertieft mit dem
auseinandersetzen, was bereits erarbeitet
wurde bzw. was in der Zwischenzeit
geschehen ist. Letztendlich kann sich
dann im Gemeinderat jedes Mitglied seine
eigene Meinung darüber bilden, damit die
Rahmenbedingungen und das Projekt
beschlossen werden können. Diese
Diskussion bleibt ohnehin niemandem
erspart.
Hinsichtlich des Gestaltungsbeirates
haben wir vielleicht einen ähnlichen
Ansatz, was sich jetzt anhand dieses
Projektes gezeigt hat. In Mühlau stellt sich
im Prinzip dieselbe Frage; vielleicht nicht
in dieser qualitätvollen Dimension.
Das Thema war hier nicht, dass die Türme
nicht für sich einzeln dargestellt, eine
gewisse Qualität haben, sondern es ist um
den Standort und um die Stadt Innsbruck