Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2010
/ Ausgabe: 08-Mai.pdf
- S.28
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nicht sagen, dass wir auf einen Wettbewerb verzichten. Das möchte ich so nicht.
Daher werden wir bei diesem Punkt gegen
die zweite Auflage des Entwurfes des
Ergänzenden Bebauungsplanes und bei
der Schutzzone Nr. 4 dagegen stimmen.
Das ist natürlich keine Gegenstimme zum
Beschluss dieser Schutzzone, sondern,
dass die Schutzzone in verkleinerter Form
gegenüber der ursprünglichen Auflage
verordnet werden soll.
Im Zusammenhang mit Wettbewerben
möchte ich anerkennend Folgendes
unterstreichen: Die Frau Bürgermeisterin
hat angekündigt, dass noch vor dem
Sommer im Bauausschuss und Stadtsenat
die Geschichte hinsichtlich des Gestaltungsbeirates behandelt werden soll.
Wir haben einen Grundsatzbeschluss,
dass Umwidmungen und Aufwertungen außer besondere Qualität und städtebaulich nicht bedeutende Projekte - eigentlich
nur mit einem Wettbewerb erfolgen sollen.
In dieser Grauzone gibt es öfters Unsicherheiten, ob es gerade noch vertretbar
ist, keinen Wettbewerb zu machen oder,
ob wir unbedingt einen haben wollen.
Ich glaube, dass die Richtlinien, die
sicherlich auf der Grundlage der Gesetze,
nachdem wir den Gestaltungsbeirat als
Statut/Satzung einrichten, wie immer vom
Gemeinderat beschlossen und dadurch
die Unklarheiten beseitigt werden. Es wird
dann klar festgehalten sein, dass ein
Projekt unter dieser und jener Voraussetzung vor den Gestaltungsbeirat kommen
soll, der dann einen Wettbewerb verlangen kann.
Unter bestimmten Schwellenwerten bzw.
bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen ist das Projekt dann zu genehmigen
und braucht keinen Gestaltungsbeirat. Ich
hoffe, dass uns das künftig die Arbeit
erleichtern wird. Weil wir in diesem Fall
nicht von der Forderung "Wettbewerb"
abrücken wollten und uns die verkleinerte
Schutzzone nicht passt, werden wir bei
den Punkten a) und c) dagegen stimmen.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Bei der
Änderung des Projektes war es erstaunlich, dass es der Architekt geschafft hat,
ein vollkommen neues Projekt zu planen.
Insofern ist der Ausdruck "überarbeitet" für
GR-Sitzung 20.5.2010
mich nicht ganz stimmig, aber diesbezüglich könnten wir sicherlich in eine Architekturdiskussion kommen.
GR Ing. Krulis (als Debattenredner): Beim
ersten Projekt mit den Würfeln waren wir
im Bauausschuss alles eher als glücklich.
Das erste Projekt ist mit dem, was sich
jetzt in einem mehrschrittigen Verfahren
herauskristallisiert hat, gar nicht zu
vergleichen. Das ursprüngliche Projekt
hätte in Mühlau eine derartige Dominanz
gehabt, sodass es wie ein eigener
Stadtteil gewirkt und den harmonischen
Blick von unten nach hinauf zerstört hätte.
Das jetzige Projekt nimmt wieder die
Formensprache dieser drei größeren
Baukörper am Bach auf, nur dass sie
etwas eingerückt wurden. Ich hätte auch
damit leben können, wenn sie am Bach
geblieben wären. Wenn man jetzt von
unten nach oben schaut, ist eine Durchlässigkeit der Durchgrünung gegeben, was
bei dem derzeit dort befindlichen Fabrikareal nicht der Fall ist. Das ist eine deutliche Verbesserung gegenüber dem IstZustand.
Dass hier der Sachverständigenbeirat
nach dem Stadtkern- und Ortsbildschutzgesetz (SOG) eine andere Meinung
vertritt, kann immer wieder vorkommen
und ist auch seine Aufgabe. Für mich ist
es eine gewisse Sozialromantik zu
glauben, dass man die Struktur des
Industrieareals erhalten und 1 : 1 in eine
Wohngegend umsetzen kann.
Wenn jemand viel Geld hat und so etwas
umsetzt, kann es wahnsinnig toll sein, in
solchen Lofts zu wohnen. Faktum ist aber,
dass der Eigentümer hochwertigen
Wohnraum schaffen möchte und das
durch diese Durchgrünung sicherlich
besser wird.
Wesentlich war für mich die Verbesserung
der unterhalb befindlichen Garageneinfahrt. Ich verstehe die Ängste der dortigen
Bevölkerung, denn jedes zusätzliche Auto,
welches dort hinauffährt, wird als störend
empfunden. Ich bin aber froh, dass sich
dort kein Industriegebiet mehr befindet,
denn dann würden vielleicht mehrmals am
Tag LKWs hinauffahren.
Ich glaube, wir bewegen uns jetzt sehr gut
in die Zielgerade, aber wichtig ist, dass