Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2006
/ Ausgabe: 08-Oktober-Fortsetzung.pdf
- S.31
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 680 -
und Senioren, die gerne auf den Parkbänken sitzen.
Es gibt auch Studierende, Mütter mit
Kindern und Jugendliche und dieser
Benützerinnen- und Benützerkreis hat ein
anderes Bedürfnis. Diese haben das
Bedürfnis den Hofgarten anders erlebbar
zu machen. Ich habe auch nicht gesagt,
dass es keine öffentlichen Plätze ohne
Konsumzwang für Jugendliche gibt,
sondern meiner Meinung nach gibt es zu
wenig.
Es gibt diese Plätze. Es werden zum
Glück immer mehr Sitzmöbel in der
Öffentlichkeit gebaut. Man sieht, wenn
man am Freitag oder am Samstag am
Abend durch die Maria-Theresien-Straße
geht, wie gut das angenommen wird. Die
Sitzgelegenheiten sind wirklich voll und
dort findet eine Party statt. Ich finde das
positiv und nicht negativ, wenn ein Leben
in den Innsbrucker Straßen ist. Ich
wünsche mir das auch für den Hofgarten,
dass dort ein Leben stattfinden kann. Ich
wünsche mir, dass ich im nächsten
Sommer in der Wiese liegen und ein Buch
in meiner Mittagspause, wenn ich von der
Universität Innsbruck komme, lesen kann.
Der Antrag lautet, dass die Frau Bürgermeisterin ersucht wird, Gespräche mit der
Hofgartenverwaltung, mit Dipl.-Ing. Brigitte
Mang, zu führen. Ich glaube nicht, dass
Dipl.-Ing. Brigitte Mang vergrämt wird,
wenn Sie Gespräche mit ihr führen.
(Bgm. Zach: Ich habe schon mit ihr
gesprochen.)
Dann ersuche ich Sie, diese Gespräche
noch einmal zu führen, mit der Zielsetzung
einen Kompromiss zu finden, dass
vielleicht einmal Ausnahmen gemacht
werden können, dass ein größerer,
schönerer Bereich, ein Picknickbereich im
Hofgarten geführt werden kann. In diesem
Sinne ersuche ich
noch einmal um die Annahme meines
Antrages.
GR Ing. Krulis: Die letzte Wortmeldung
von GR Mair hat mich gereizt. Wenn die
Diskussion in die Richtung geht, dass die
einen die Guten sind, die die Leute in die
Grünflächen lassen und die anderen, die
ein Verbot aussprechen, die Bösen und
vollkommen unverständlich gegenüber
den Jugendlichen sind, dann lehne ich das
strikt ab. Man kann das nicht auf so einen
einfachen Nenner bringen.
Ich glaube, dass wir eine Stadt sind. Wenn
man sich ansieht, wie das früher war und
wie das heute ist, dann haben wir extrem
viel Raum, den Jugendliche heute nutzen
können. Man muss sich nur die Promenaden ansehen. An der Sillpromenade sind
neue Spielflächen entstanden. Auf der
Arthur-Haidl-Promenade ist auch viel
passiert. Es ist auch im Zentrum genügend Platz, wo die Jugendlichen nichts
konsumieren müssen und sitzen können.
Das muss nicht unbedingt einmal 50 oder
20 m2 Grünfläche sein, um glücklich zu
sein.
Es hätte mich viel mehr gefreut, wenn sich
die SPÖ mehr dafür eingesetzt hätte, dass
wir keine Steinwüste am Sparkassenplatz
bis hinauf zur Wilhelm-Greil-Straße hätten.
Ich wünsche mir einen heißen nächsten
Sommer. Wenn wir dort ein paar Bäume
gegenüber dem Sparkassencafe bei der
Bank für Tirol und Vorarlberg (BTV)
aufgestellt hätten, könnte man darunter
gemütlich verweilen.
Es müssen Plätze unterschiedlich
gestaltet sein, um unterschiedliche
Aufenthaltsqualitäten zu haben. Ich habe
Verständnis dafür, dass bei der Tiroler
Sparkasse Bankaktiengesellschaft die
Jugendlichen nicht auf den Bänken oder
Skulpturen, die elegant im Eingangsbereich stehen, skaten dürfen. Wenn man
ständig das Springen und das Herunterfallen ein paar Stunden am Tag hört, dann ist
das schon mühsam. Abgesehen davon,
dass die Verletzungsgefahr nicht ohne ist.
Es passiert auch viel, aber man kann auch
sagen, dass es uns egal sein kann, wenn
sich die Skater die Schädel einschlagen.
Mir ist das nicht egal. Ich habe Verständnis, dass man das nicht will.
Daher kann man nicht sagen, dass man
die Jugendlichen am Sparkassenplatz
vertrieben hat. Die Innsbrucker Grünen
bringen es auf einen Punkt, entweder alles
oder nichts. Ich glaube, wenn man heute
in der Demokratie ein Miteinander und
gerade ein Verständnis von Älteren für
Jugendliche haben will, dann muss man
auch den Mut haben, gewisse Dinge zu
verbieten. Es sind dies ganz wenige
GR-Sitzung 23.11.2006 (Fortsetzung der am 19.10.2006 unterbrochenen Sitzung)