Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2006

/ Ausgabe: 08-Oktober-Fortsetzung.pdf

- S.34

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- 683 -

nicht jung, wie ich in den Gemeinderat
gekommen bin, sondern ich war schlicht
und ergreifend alt. Glauben Sie mir, das
war damals nichts anders.
Wenn Sie GR Mair mit einer Person vom
Sicherheitsdienst sprechen, kann ich
sagen, dass ich damals alleine am
Rathausturm war. Ich habe keinen
Zeugen, außer den Betroffenen gehabt.
Diese würden, wenn sie klüger wären,
schon verstehen, wovor ich sie bewahrt
habe. Hier kann ich - Sie werden sich
etwas vorstellen können - nicht deutlicher
werden. Das war der Grund und deshalb
bleibt der Rathausturm auch geschlossen.
Bgm. Zach übernimmt den Vorsitz von
Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger.
StR Mag. Schwarzl: Ich melde mich, GR
Ing. Krulis, sozusagen aus der MuppetShow. Ich bin lieber MuppetKommentatorin aus der Opposition als
manche in der Regierung, das kommt
auch manchmal vor. Ich möchte dir nur
sagen, dass es auch die Möglichkeit einer
Regierungsform gegeben hätte, die durch
euch nicht zu Stande gekommen ist.
Soviel dazu.
Ich habe die Diskussion sehr interessant
gefunden, denn diese war sehr grundsätzlich. Ich geben Ihnen, Frau Bürgermeisterin, Recht, dass das Thema unheimlich
viele Grautöne und viele Schattierungen
hat, weil es fast eine der komplexesten
Fragen der Stadt Innsbruck ist, nämlich
wie nützen wir den öffentlichen Raum, der
immer mehr ein sehr knappes Gut wird.
Der öffentliche Raum wird ein knappes
Gut, nicht deshalb weil er unbedingt
weniger wird, sondern weil die unterschiedlichen Nutzungsanforderungen an
ihn immer größer werden.
Daher erachte ich die Diskussion, die
teilweise sehr polarisiert geführt wird und
daher nicht einfach zu führen ist, weil sie
so vielfältig ist, für sinnvoll. Uns geht es,
GR Ing. Krulis, nicht um Entweder-Oder,
sondern ich bin mittlerweile soweit, dass
ich in vielen Fragen nachdenke, wie wir
zum Sowohl-Als-Auch kommen. Die
Entweder-Oder-Lösungen sind meistens
nicht die besseren, sondern die Sowohl-

Als-Auch-Lösungen sind eigentlich jene,
die am nachhaltigsten sind.
Um das jetzt an einem Beispiel, das du,
GR Ing. Krulis, mit dem Sparkassenplatz
gebracht hast, festzumachen, darf ich
sagen, dass es mit dem Landhausplatz
ähnlich ist. Es entsteht ein Platz in der
Stadt Innsbruck. Jugendliche wollen nicht
unbedingt in einem eingezäunten Skaterplatz an der Peripherie skaten, sondern
sie sind auch in der Stadt um zu sehen
und gesehen zu werden. Es entsteht ein
asphaltierter Platz und dann bauen die
Architekten, weil sie glauben, dass zu
Mittag die Business-Menschen zum Lunch
kommen eine Bar hin, die eine ideale
Rampe darstellt. Ich habe nur darauf
gewartet, wann dort die ersten Skateboarder fahren. Es gibt in der ganzen Stadt
keine so ideale Rampe, wie es diese ist.
Der Stein bei dieser Rampe ist relativ
wertvoll, der das erstaunlich gut aushält.
Jetzt kommen wir zu den Nutzungskonflikten, wenn wir das Material beiseite lassen.
Der Sparkassenplatz wurde als Veranstaltungsplatz konzipiert, gerade deshalb, weil
es dort keine Wohnanrainerinnen und
Wohnanrainer gibt, aber es arbeiten
natürlich Menschen dort.
(Bgm. Zach: Der Sparkassenplatz gehört
uns nicht, StR Mag. Schwarzl, das wissen
Sie, aber vielleicht sagen Sie es denjenigen, die neu im Gemeinderat sind.)
Der Sparkassenplatz ist ein privater Platz
mit öffentlichem Durchgangs- und
Benützungsrecht. Ich sehe schon ein,
wenn man den ganzen Tag dort arbeitet,
dass es laut ist. Diese Überschneidungen
gibt es nur hin und wieder. Am Vormittag
unter der Woche sind Jugendliche, die
skaten, meistens in der Schule. Am
Wochenende, wenn sie skaten, findet dort
meistens kein Bürobetrieb statt.
Man kann jetzt sagen, was ist die Sowohlals-Auch-Lösung? Die Entweder-oderLösung ist die Verbotstafel. Die Sowohlals-Auch-Lösung könnte sein, dass wir
Regeln aufstellen müssen. Die Regel kann
lauten, dass etwas nicht generell immer
erlaubt ist, sondern nur zu bestimmten
Zeiten. Meine Erfahrung ist, wenn Regeln
aufgestellt werden, die die Bedürfnisse
von jungen Leuten miteinfließen lassen,
dann werden diese ernster genommen, als

GR-Sitzung 23.11.2006 (Fortsetzung der am 19.10.2006 unterbrochenen Sitzung)