Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2004
/ Ausgabe: 08-Oktober.pdf
- S.74
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Aber das ist keine Gleichbehandlung mehr. Diese zwei Paragraphen sind
meines Erachtens verfassungsrechtlich nicht haltbar.
Ich warne davor, so etwas, das die Gleichbehandlung nicht
mehr entsprechend berücksichtigt, zu beschließen. Ich habe mich diesbezüglich bei der Rechtsabteilung der Tiroler Arbeiterkammer kundig gemacht und diese teilt meine Auffassung. Ich warne davor, da dies nicht verfassungskonform ist und die Männer in diese Richtung diskriminiert werden.
Ich werde mich aber diesbezüglich der Stimme wegen Befangenheit enthalten, da dies eine globale Sache ist. Im melde Befangenheit als
Mann an, sonst würde ich bei dieser Diskriminierung der Männer mit stimmen.
GR Mag. Mayr: Wir haben uns etliche Male getroffen und uns
wirklich Gedanken über diesen Entwurf des Frauenförderungsprogramms
gemacht. Als ich heute Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger zugehört habe,
muss ich mich nur fragen, "sag mir, wo die Männer sind". Das ist eine kleine Anzahl, denn es sitzen offenbar alle im Gemeinderat, die ihre Kinder
gebadet, gewickelt, gefüttert und zu Bett gebracht haben bzw. alles getan
haben, um die Hälfte der Hausarbeit zu leisten.
Ich habe zwar den besten aller Ehemänner, aber bei solchen
Sachen hat er sich eher etwas ferngehalten. Wenn Bgm.-Stellv. Dipl.Ing. Sprenger von den sehr vielen allein erziehenden Frauen spricht, dann
muss ich doch feststellen, dass ein guter Teil der männlichen Gesellschaft
sich von diesen häuslichen Arbeiten distanziert bzw. distanziert hat.
(GR Ing. Krulis: Die müssen Geld verdienen.)
Gott sei Dank haben wir hier eine gesetzliche Gleichgestellung, dass die
Arbeit im Hause gleich viel wert ist wie die Arbeit außer Haus, die von mir
aus eine Monetärleistung erbringt. In diesem Sinne ist es richtig, dass das
Wort Karenzurlaub hier nicht richtig ist.
Wir haben uns sehr viele Gedanken gemacht und sollen diesen
Entwurf jetzt nicht durch Abänderungsanträge zuschütten, weil wir damit
nun wirklich nur die nicht so kleine Schar der Männer aufwiegeln und vielleicht eine Art Gleichstellung und Miteinander von Mann und Frau noch
mehr verschärfen. Wenn Frauen aufgrund ihrer beruflichen Qualifikation
GR-Sitzung 21.10.2004