Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2004
/ Ausgabe: 08-Oktober.pdf
- S.86
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sich fragen, warum sie alleine dasitzen und da oder dort nicht teilnehmen
können und warum sie keine Auszeit usw. haben. Die Dinge sind nicht so
einfach.
Was den universitären Bereich betrifft, so hat GR Mag.
Dr. Hörmann vollkommen Recht. Wir müssen schon ein wenig die Generationen vergleichen. Ich rede sehr viel mit jungen Menschen, aber die würden sich heute über diese Diskussion im Gemeinderat "zerkugeln". Die
jungen Männer müssen sich bewähren und schauen, dass sie nicht unterbuttert werden. Das hat in den Köpfen schon lange stattgefunden. Wir müssen
eine Generation weiter gehen, wo ich den Frauen immer sehr viel Mut zuspreche. Mut, sich in Bereichen etwas zuzutrauen, wo sich Männer wesentlich leichter tun. Das kritische Verhalten, das StR Mag. Oppitz-Plörer angesprochen hat, ist nicht zu vergessen.
Als Personalreferentin stelle immer wieder fest, dass man sich
selbst und anderen gegenüber kritisch verhält. Das werden die Frauen lernen. So einfach ist das. Man wird lernen, sich etwas zuzutrauen, damit man
mit der Position wächst. Auch Männer machen Fehler und deshalb ist man
nicht unglaublich diskriminiert. Diesbezüglich bin ich sehr zuversichtlich.
Wir alle wissen, was mit der Vorbildfunktion in gewissen Berufen etc. gemeint ist. Die Generationen entwickeln sich mit einer ungeheuren Rasanz und es ist richtig, wenn man glaubt, dass Männer manches versäumen. Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger ist etwas jünger als ich, gehört
aber doch meiner Generation an. Ich glaube, dass denjenigen, die sich nicht
so aktiv eingebunden haben, wie Du es wahrscheinlich getan hast, etwas
entgangen ist, was sich in ihrer persönlichen Entwicklung, die sich in der
Karriere und im Beruf niederschlägt, negativ auswirkt, oder anders gesehen, positiv.
Es gibt sehr viele moderne Ansätze und ich glaube, dass das
vorliegende Frauenförderungsprogramm ein Grundgerüst ist, das ausverhandelt wurde und an dem man weiter arbeiten muss. Ich möchte nur noch
Folgendes sagen: Wenn es nicht Menschen gegeben hätte, die sich vor
Jahrzehnten für diese Frauen penetrant - das heißt ungeliebt, lästig und diskriminierend - eingesetzt hätten, dann wäre überhaupt nichts weiter gegangen.
GR-Sitzung 21.10.2004