Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2014
/ Ausgabe: 08-Protokoll_10_07_2014_gsw.pdf
- S.15
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Wir haben uns ein paar Punkte dazu überlegt:
Wir brauchen nicht nur mehr Arbeitsplätze,
sondern bessere Arbeitsplätze. So sollte eigentlich die Forderung lauten. Das versucht
die Sozialdemokratie europaweit umzusetzen. Als Beispiel nenne ich die aktive Anwerbung von Unternehmen durch das Promoten der Stadt. Die "Wirtschaftsagentur
Wien" macht nichts anderes, als die Lebensqualität Wiens zu zeigen - als sichere
Stadt bzw. Stadt mit hoher Lebensqualität
und guten Kinderbetreuungsmöglichkeiten.
Nach dem Motto: "Kommt zu uns und investiert bei uns!" So gelangt Kapital und brainpower an die Donau. Dasselbe kann auch
am Inn passieren!
Wir bräuchten leistbaren Wohnbau, damit
wir einer möglichen Gentrifizierung sozusagen den Teppich unter den Füßen wegziehen. Die hart arbeitenden InnsbruckerInnen
sollen nicht durch überhöhte Wohnpreise
aus der Stadt vertrieben und in Existenzkrisen gebracht werden.
Das ist auch der Grund, warum wir fast gezwungen sind, mit Nachbargemeinden zu
kooperieren. Den Wohnraum können wir alleine ja gar nicht schaffen. Nur durch Verdichtung, was wir unbedingt umsetzen müssen, wird es nicht machbar sein.
Zudem brauchen wir eine vertiefte Demokratisierung. Damit meine ich nicht die BürgerInnenbeteiligung. Nein, es geht um Demokratisierung. Das ist ein massiver Unterschied. Wir treffen mittlerweile auf viele informierte BürgerInnen. Schon alleine der
Zugang zu Informationen (dessen Verhinderung wäre ja das Einzige, das einem beginnenden Demokratisierungsprozess Einhalt
gebieten kann), ist ganz wesentlich!
tegrationsmodell. In Zusammenarbeit mit
ExpertInnen sind wir vor Ort in den einzelnen Stadtteilen, in den Siedlungen und
Wohnblocks, um soziale Konflikte zu vermeiden.
Wenn sich der weltweite Trend so fortsetzt,
werden wir vielleicht irgendwann die Möglichkeit haben, eine große sozial-, wirtschafts- und gesundheitspolitische Maßnahme zu setzen. Dann sind wir vielleicht
die "Planregion Innsbruck" für die älteste
Kulturpflanze der Welt. Vielleicht wird der
Cannabiskonsum dann auch bundesweit legalisiert und entkriminalisiert, wie beim
Bundesparteitag der Sozialdemokratischen
Partei Österreichs (SPÖ) gefordert wurde.
GR Appler: "Gelegenheiten brauchen Helden! Freier Rauch für alle!" Bei dieser Theatralik kommen wir ja gar nicht mehr auf
den Boden! Aber trotzdem danke für die
Ausführungen!
Zu den KollegInnen der Innsbrucker Grünen
(GRÜNE) muss ich sagen, Eure Darbietung
war wirklich charmant! Ich kann mich allerdings nicht ganz damit identifizieren, dass
GRin Mag.a Schwarzl gesagt hat, der Motor
der Stadtentwicklung solle die Kultur sein.
Ich hoffe, dass die Kultur ein Motor für die
Menschen ist und die Menschen der Motor
für die Stadtentwicklung sind.
Die Stadt Innsbruck hat Privileg und Fluch
zugleich: Alle Statistiken zeigen das Gleiche
und wir haben uns im Ausschuss für Stadtentwicklung, Wohnbau und Projekte damit
intensiv auseinandergesetzt. Das mittlere
Inntal wird der Hotspot des Landes Tirols
bis zum Jahr 2030 bleiben, während die
Bezirke am Rand mit Abwanderungstendenzen zu kämpfen haben.
Die baltischen Gebiete sind dahingehend
vorbildlich. In Estland, Lettland und Litauen
gibt es überall in den Ballungsräumen freies
WLAN (wireless local area network). Warum
haben wir das in der Stadt Innsbruck noch
nicht?
In der Landeshauptstadt werden wir Platz
für zusätzliche 20.000 Menschen benötigen.
In den direkten Umlandgemeinden werden
es weitere 18.000 Menschen sein. Das stellt
uns vor große Herausforderungen - nicht
erst im Jahr 2025 oder 2029, sondern schon
heuer und im kommenden Frühjahr.
Ich glaube, dass nur Gelegenheiten Helden
schaffen. Dazu braucht es auch ein Quäntchen Mut. In den vergangenen 16 Jahren
haben wir durch ein paar "Wahnsinnsprojekte" gezeigt, dass wir darüber verfügen. Wir
fahren damit eigentlich sehr gut. Beispielsweise nehmen wir Anleihen am Basler In-
Fakt ist, dass wir in der Rossau und einigen
weiteren kleinen Gebieten noch knapp
20 Hektar für die Ansiedlung von Wirtschaftsbetrieben zur Verfügung haben. Wir
brauchen Bauland von zumindest 15 Hektar
allein bis zum Jahr 2025. Das setzt allerdings voraus, dass wir auch in Richtung In-
GR-Sitzung 10.07.2014