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Jahr: 2015

/ Ausgabe: 08-Protokoll_15.10.2015_gsw.pdf

- S.45

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zei nicht mehr verteilen. Davon spricht aber
nie jemand!

fühlen, das hat man letztes Jahr bei dem
ganzen medialen Hin und Her gesehen.

Wir vertreten hier also diametral entgegengesetzte Ansichten. Wenn vier Stunden belastend sind, dann hört sich für mich alles
auf. Ich lade jede/n gerne ein, selbständig
ein Produkt zu verkaufen und sich am freien
Markt zu messen. Nicht immer hier drin in
der geschützten Werkstätte sitzen und über
etwas sprechen, wovon man nichts versteht!

Viele Male haben wir im Gemeinderat nun
schon über solche Veranstaltungen gesprochen. Am Anfang war ich der Einzige, der
dagegen gestimmt hat. Mittlerweile sind wir
schon mehrere. Es werden vielleicht auch
noch einige dazukommen.

GR Onay: Beide Seiten haben hier Recht.
Natürlich haben die MitarbeiterInnen Recht,
es gibt dazu ja auch eine Umfrage. Aber
auch die Wirtschaftstreibenden haben
Recht. Dabei geht es hauptsächlich um die
großen, denn von den kleinen Geschäften
haben viele ja geschlossen. Die Leute gehen auch wirklich gerne in die Einkaufszentren und das Preisdumping findet auch statt.
Gleichzeitig muss man schon sagen, dass
die Verantwortlichen des Innenstadtvereins
nicht ganz ungeschickt sind. Oder vielleicht
ein bisschen, denn letztes Jahr ist etwas mit
dem Antrag schief gegangen. Er wies unterschiedliche Qualitäten auf. Zum einen
ging es um die Grundüberlassung. Zum anderen um zusätzlichen Förderungen, damit
TänzerInnen von außerhalb gesponsert
werden können. GRin Reisecker hat das
schon wunderbar auf den Punkt gebracht.
Diese Vorgangsweise muss man wirklich
kritisieren.
Aber zurück zur Geschicklichkeit des Innenstadtvereins. Ich zitiere kurz aus dem Antragsschreiben:
"… der Innenstadtverein ersucht Sie um Ihre
Unterstützung bei der Vorbereitung dieser
innovativen Kulturpräsentation."
Wir haben einen Kulturausschuss, in dem
beraten wird, was förderungswürdig ist und
was nicht. Wir diskutieren oft stundenlang
über einzelne Projekte. Ich sehe förderungswürdige Kulturarbeit in der Stadt Innsbruck woanders, nicht im Konsumrausch.
Niemand hat etwas gegen Konsum. Hier
gibt es aber keinen kulturellen Wert mehr,
nur mehr Kaufrausch und Preisdumping.
Einen kulturellen Wert hätte die Veranstaltung dann, wenn die Mitwirkenden nicht zugekauft wären. Dass sich viele Tanzgruppen bei diesem Event nicht wertgeschätzt
GR-Sitzung 15.10.2015

Die Streitereien wären aber eigentlich gar
nicht notwendig, würde unser Landeshauptmann es endlich hinbekommen, einheitliche Regelungen zu schaffen. Er sollte
sich mit den SozialpartnerInnen hinsetzen
und ein Konzept erstellen.
Hier gibt es schon lange ein Versäumnis.
Daher bitte ich die Innsbrucker Volkspartei
(ÖVP), mit dem Landeshauptmann zu reden, damit wir nicht jedes Jahr wieder aufs
Neue hier diskutieren müssen, was wir unterstützen wollen und was nicht.
Wir brauchen mehr Respekt vor allen Kulturinitiativen in der Stadt Innsbruck. Sie
müssen oft zittern, ob sie eine Kulturförderung bekommen oder nicht. Wird zufällig gerade ein Wirtschaftsprojekt eingebracht, das
den Konsumrausch unterstützt, dann heißt
es, das sei eine Kulturpräsentation. Wir haben für kulturelle Veranstaltungen mittlerweile Qualitätskriterien, durch die wir gut
unterscheiden können, was förderungswürdig ist und was nicht. Und dann kommt so
ein Antrag daher und es heißt, das muss
gefördert werden.
Damit diese strukturelle "Heuchelei" (bitte,
ich meine damit niemanden persönlich, will
niemanden angreifen) nicht mehr möglich
ist, braucht es endlich ein Machtwort von
Seiten des Landeshauptmanns.
(GR Federspiel: Ihr sitzt doch auch in der
Tiroler Landesregierung!)
Landeshauptmann Platter kann das sicher
alleine regeln, er braucht uns nicht dazu.
Aber man kann ihn ja darum bitten, endlich
die Initiative zu ergreifen. Im Sinne des sozialen Friedens, damit die Gewerkschaft
keine Umfrage mehr machen muss. Und
damit sich die ArbeitgeberInnen nicht auf
die ArbeitnehmerInnen einschießen - mit
der Behauptung, diese wollten der Gesellschaft den Wohlstand wegnehmen. Das ist
nämlich überhaupt nicht wahr!