Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2017
/ Ausgabe: 08-Protokoll_22.06.2017.pdf
- S.43
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dem Rad mit vielen Investitionen und bewusstseinsbildenden Maßnahmen einen
vorrangigen Platz in der Mobilität ein. Die
deutsche Stadt Münster konnte beispielsweise den Radverkehrsanteil durch eine
engagierte Radpolitik auf 38 % steigern. In
der Radmetropole Kopenhagen werden
rund 40 % des beruflichen und schulischen
Verkehrs mit dem Rad zurückgelegt. Und
Amsterdam und das Rad, diese Geschichte
kennen wir ohnehin. Aber auch Großstädte
wie London, Berlin und New York haben ihre Liebe zum Rad entdeckt und investieren
in überbreite "Bike-Highways", um ihre Innenstädte mit den Umlandgemeinden zu
verbinden.
Auch der Fahrradhandel jubelt weltweit seit
Jahren über steigende Umsatzzahlen. Pro
Jahr werden alleine in Österreich knapp
400.000 neue Fahrräder verkauft. Der
Boom hält nicht zuletzt deshalb an, weil
Radfahren mittlerweile auch Lifestyle ist.
Oder, wie es das Frankfurter Zukunftsinstitut auf den Punkt bringt: "Das Fahrrad erhält
jetzt die emotionale Bedeutung, die man
einst dem Auto entgegenbrachte. Es erfüllt
die modernen drei Gs: günstig, grün, gesund." Laut dem Verkehrsclub Österreich
(VCÖ) werden in näherer Zukunft vor allem
drei Segmente weiter stark wachsen: Erstens E-Bikes, zuletzt wurden bereits über
200.000 Räder mit Elektromotor verkauft,
zweitens Falträder, um auf kürzeren Strecken Zug und/oder Auto mit dem Rad zu
kombinieren, und, drittens, werden für gewerbliche und auch private Kleintransporte
Lastenräder an Bedeutung gewinnen.
Ich stelle gemeinsam mit meinen MitunterzeichnerInnen folgenden Antrag:
Der Gemeinderat möge beschließen:
Die Stadtregierung wird aufgefordert, mit
den folgenden sieben Maßnahmen in den
Ausbau des Radverkehrs zu investieren und
hiermit eine zukunftsweisende und auch
konjunkturbelebende Maßnahme zur Verbesserung des heimischen Berufs- und
Freizeitverkehrs sowie zur Stärkung des
touristischen Angebotes zu leisten:
1.
Evaluierung des gesamten Innsbrucker
Radwegenetzes - Aufzeigen der Wegelücken und Schwachstellen sowie der
Abstell- und Garagierungsmöglichkeiten von Fahrrädern - und Erstellung ei-
GR-Sitzung 22.06.2017
nes Maßnahmenplanes zur Verbesserung der Angebotssituation.
2.
Prioritäre Umsetzung eines Radwegekonzeptes in den Stadtteilen Sieglanger, Klosteranger und Mentlberg für eine gefahren- und barrierefreie Anbindung zur Stadt.
3.
Verstärkte Zusammenarbeit mit den
Umlandregionen (insbesondere dem
südöstlichen und südwestlichen Mittelgebirge sowie dem Stubaital) hinsichtlich deren Radwegeprojekte sowie der
optimalen Erreichbarkeit der Stadt Innsbruck mit dem Rad.
4.
Prioritäre Umsetzung einer Radverbindung zwischen der Stadt Innsbruck und
den Gemeinden des Mittelgebirges im
Süden bzw. Westen: ViII, Igls, Lans,
Sistrans sowie Mutters, Natters, Götzens ...
5.
Verortung eines "Verteilers" auf Stadtgebiet, bei dem die Radwege aus den
Umlandgemeinden (Stubai, Mittelgebirge, ... ) zusammenlaufen und weiter in
die Stadt führen.
6.
Schaffung von Anreizsystemen für
Klein- und Mittelbetriebe für den Ankauf
von elektrisch betriebenen lastenfahrrädern.
7.
Schaffung von Anreizsystemen für in
Innsbruck ansässige Unternehmen, die
ihre Mitarbeiterinnen zum Umstieg auf
das Fahrrad für den Arbeitsweg bewegen.
Eberl, Blaser Hajnal MAS, Buchacher,
Dr. Ortner und Mag.a Yildirim, alle eigenhändig