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Jahr: 2018

/ Ausgabe: 08-Protokoll-Sonder-17.09.2018.pdf

- S.18

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aus, dass es im Jahr 2050 75 % der Menschen sind -, dann ist das ökologisch viel
nachhaltiger. Es ist auch insofern günstiger
für den Staat, als pro EinwohnerIn viel weniger Steuergeld ausgeben werden muss, um
ihn/sie mit Infrastruktur zu versorgen, als
das am Land notwendig wäre.
Das heißt, es ist eine tolle Sache, wenn wir
in Städten wohnen. Es gibt uns die Chance,
smarte Lösungen zu entwickeln, um Nachhaltigkeit zu fördern. Gerade in den europäischen Städten, die das Geld, das Knowhow und die Creative class haben, gibt es
diese Chancen.
Um diese Creative class anzuziehen - wir
stehen da im globalen Wettbewerb -,
braucht es eine hohe Lebensqualität. Wenn
ich für hohe Lebensqualität bauen möchte,
dann kann ich nicht eine/n InvestorIn im Rücken haben, die/der einfach nur möglichst
viel Dichte haben will.
Es geht dann darum, dass man Wohnungen
nach bestimmten Kriterien baut, dass es
Spielplätze, genug Grünraum und andere
Angebote gibt. (Unruhe im Saal)
Die Neue Heimat Tirol Gemeinnützige WohnungsGesmbH (NHT) hat nach dem
Jahr 2030 keine Grundstücke mehr. Alle in
ihrem Besitz stehenden Flächen sind dann
verbaut. Gerade solche BauträgerInnen
bringen z. B. Passivhaus-Standard und verwirklichen Innovation. Das sind gerade die
Entwicklungen, die wir dringend für den
Wandel hin zu Smart-City brauchen.
Ich verstehe, dass es eine ideologische
Frage ist: Bin ich wirklich bereit, um jeden
Preis das Eigentum zu schützen, vor allem
den Gewinn? Bin ich wirklich bereit, den
Gewinn ausländischer InvestorInnen, die
das große Geld haben, soweit zu schützen,
dass ich das Grundbedürfnis Wohnen der
eigenen Bevölkerung, die mich gewählt hat,
opfere?
Dass diese Entwicklungen auch vom Tiroler
Landtag erkannt wurden, zeigt der Versuch,
diese durch das TROG 2016 in den Griff zu
bekommen. Ich verstehe nicht, dass sich
die ÖVP hier von der eigenen Landespartei
verabschiedet und eigentlich gegen die eigene Landesregierung arbeitet. (Unruhe im
Saal)
(Bgm.-Stellv. Gruber: Das habt Ihr schon öfter gemacht!)
Sonder-GR-Sitzung 17.09.2018

Natürlich werden die Vorbehaltsflächen alleine nicht die Lösung sein, aber sie sind
der erste Schritt und das TROG 2016
schreibt es uns vor.
Was man dabei unterschätzt, das ist die
Signalwirkung. Es ist das Signal, dass wir in
der Stadt Innsbruck nicht akzeptieren, dass
Grundstückspreise übertrieben hoch sind.
GR Depaoli: Ich werde jetzt versuchen,
Euch nicht mit Familiengeschichten zu langweilen. Ich möchte zur Sache kommen.
Mich interessiert nicht, was in Tokio los ist,
mich interessiert was in Innsbruck passiert.
Ich glaube, was hier zeitweise verbreitet
wurde, ist nur Stückwerk. Wir müssen uns
einmal überlegen, wie groß die Stadt Innsbruck überhaupt werden soll. Dazu, Herr
Bürgermeister, würde ich sagen, wäre eine
Volksbefragung ideal. Thema: InnsbruckerInnen wollt Ihr, dass in den nächsten zehn
Jahren 1,2 Mio. m2 verbaut werden? Wollt
Ihr noch 7.000 bis 9.000 Wohnungen mehr?
Die Lebensqualität der Innsbrucker Bevölkerung leidet darunter. Man sieht das heute
schon! Man kommt nirgends mehr durch, es
ist überall Stau, weil es einfach zu viele
sind!
Auf Grund der topografischen Lage der
Stadt Innsbruck ist irgendwann das maximale Wachstum erreicht. In einem Käfer,
Volkswagen, haben fünf Leute Platz, sechs
gehen auch noch, aber wenn acht oder
neun im Auto sitzen ist es für keinen mehr
fein. Das ist das, was wir hier in der Stadt
derzeit vorherrschend haben. (Unruhe im
Saal)
(StRin Mag.a Schwarzl: Dann fahren alle mit
der Straßenbahn, da haben Hunderte
Platz!)
Ja, genau. Dafür brauchen wir aber dann
Haltestellen, die 60 Meter lang sind und
300 Parkplätze. Das ist es nämlich!
Wenn natürlich eine "Autohasserin" als
Stadträtin für den Verkehr zuständig ist,
dann kann nur sowas herauskommen. Das
sei aber nur am Rande erwähnt.
Zu den Enteignungen: Natürlich ist es eine
Möglichkeit, durch die Vorbehaltsflächen
Wohnraum zu schaffen. Aber vorher gäbe
es eine Menge anderer Möglichkeiten. Beispielsweise hält die Stadt Innsbruck aus
taktischen Gründen im Eichhof Wohnungen