Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2014

/ Ausgabe: 01_Jaenner_gsw.pdf

- S.12

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-8-

Ein neues Jahr fängt man ja mit guten
Vorsätzen an.
(Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Nein! Mit guten
Ergebnissen!)
Du tust mir leid, weil Du von Deiner Vorgängerin dieses Projekt übernommen hast.
Es ist jetzt in einer Phase, in der Du eine
historische Tat setzen könntest, indem Du
sagst, dass Du nur das realisierst, was derzeit möglich ist - nämlich eine Querverbindung.
(Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Die Tangentiale ist teuer, Rudi!)
Du könntest die Verbindung zur Peerhofsiedlung weglassen, so wie es derzeit
beschlossen ist. Auch die Linienführung im
Stadtteil Pradl könntest Du so lassen wie
sie derzeit ist - trotz der traumhaft schönen
neuen Haltestelle am Leipziger Platz.
(Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Das ist zu teuer!)
Diese Station ist wirklich bewundernswert,
wir betrachten sie immer ganz fasziniert.
Man könnte glauben, in Mailand, Barcelona
oder Paris zu sein. Leider fährt aber nur
eine einzige Straßenbahnlinie durch. Wenn
man in der Museumstraße einsteigt, dann
erreicht man in geringem Abstand schon die
Haltestelle Sillpark. Von dort aus ist man zu
Fuß gleich schnell am Leipziger Platz wie
mit der Tram. Und das nennt Ihr eine Regionalbahn? Das ist einfach eine schwache
Straßenbahn!
Man könnte Millionen von Euros sparen.
Beim Neubau der Friedensbrücke haben
mir alle politischen VertreterInnen erklärt,
dass man das unbedingt machen muss. Die
ExpertInnen haben allerdings gesagt, dass
das nicht stimmt und dass die Brücke noch
weitere 50 Jahre halten würde. Was könnte
man mit dem Geld alles anfangen! Welche
Investitionen könnten wir tätigen! Wir haben
das Projekt Graßmayr-Kreuzung noch vor
uns und der Ankauf der Patscherkofelbahn
muss getätigt werden. Im Endeffekt haben
wir viel Geld zur Verfügung, buttern es aber
in diese sogenannte Regionalbahn hinein,
die gar keine ist. Dann diskutieren wir über
die Kosten.
Ich bin ein Verfechter von Stammtischen - in
der Zwischenzeit habe ich bei den anderen
Parteien NachahmerInnen gefunden, die
GR-Sitzung 16.01.2014

anscheinend gemerkt haben, dass es gar
nicht blöd ist, wenn man mit den Menschen
vor Ort redet. Vor zwei Jahren, noch vor
den Gemeinderatswahlen, stand in unserer
Zeitung "Der Stammtisch":
"Regionalbahn: € 450 Mio. und hunderte
Enteignungen!"
Man sieht Fotos vom inzwischen fertiggestellten Leipziger Platz. Die nächste
Schlagzeile lautet:
"Millionengrab Regionalbahn - hier wird unser Geld verschleudert!"
2007 waren noch € 371 Mio. veranschlagt.
In der Zwischenzeit haben wir immer noch
keinen Syndikatsvertrag mit dem Land Tirol
und stehen schon bei über € 450 Mio.!
Ich verneige mich im neuen Jahr vor der
sozialdemokratischen Fraktion hier im Gemeinderat, da sie erkannt hat, genauso wie
die Innsbrucker Volkspartei (ÖVP), dass
man nicht auf Dauer gegen die Interessen
der Bevölkerung agieren darf.
Ich wollte heute schon alte Protokolle mitnehmen. In der Früh habe ich sie abgemessen. Der Stapel ist 65 cm hoch. Das sind
alles Unterlagen mit Argumenten gegen die
Regionalbahn und gegen die Kosten. Dem
gegenüber ist der Beschluss über den Bau
der Regionalbahn nicht einmal so dick wie
ein Heft.
Es hat interessante Aussagen gegeben,
z. B. vom mir hochgeschätzten ehemaligen
Bgm.-Stellv. DI Sprenger, der gemeint hat,
er habe richtige Bauchschmerzen, diesem
Beschluss zuzustimmen. Bei der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) waren die Schmerzen noch größer! Darüber
gibt es Protokolle, in denen man das nachlesen kann. Ihr habt körperliche und seelische Schmerzen bei der Entscheidung gehabt!
Man muss sich im Verlauf der Jahre schon
fragen, ob man den Beschluss richtig gefasst hat oder nicht! Es spricht nichts dagegen, über Nacht gescheiter zu werden. Was
glaubt denn Ihr alle, was uns im Stadtteil
Pradl oder im Olympischen Dorf noch erwarten wird? Das wird kein Honiglecken, die
Bevölkerung ist aufgebracht!
Wenn man das Projekt den Menschen mit
vernünftigen Informationsveranstaltungen
nahegebracht hätte, dann kann ich mir vor-