Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2022
/ Ausgabe: 09-2022-08-26-GR-Protokoll.pdf
- S.26
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Schlechteste. Die Routenführung des unteren Teils ist aber auf jeden Fall schlecht.
Nach meinem Dafürhalten spricht also
nichts dagegen, zuzugeben, dass Fehler
gemacht wurden, bei deren Beschluss wir
als GERECHT Gott sei Dank nicht dabei
waren. Jetzt wissen wir, dass bestimmte
Dinge nicht so betrachtet wurden, wie sie
sich - im Nachhinein gesehen - entwickelt
haben. Stoppen wir das Projekt.
Wenn wir das heute beschließen, gehört
diese Sperre - von dem gehe ich aus - auch
kontrolliert. Es würde nichts nützen, wenn
da ein Absperrband hängt, aber der Trail
weiterhin befahren werden kann. Herr Bürgermeister hat als Vertreter der Eigentümerin dafür zu sorgen, dass das nicht passiert.
Dann schauen wir, dass wir den Trail in das
benachbarte Tal verlegen, wo keine Konfrontationen mit Wandernden zu erwarten
sind. Dann haben alle das, was sie wollen
und man kann versuchen, sich wieder anzunähern, damit das "zerschlagene Porzellan"
des Herrn Bürgermeisters vielleicht doch
wieder gekittet werden kann.
GR Gasser: Ich möchte kurz begründen,
warum ich mich heute der Stimme enthalte.
Es ist irgendwie merkwürdig, aus welchen
Gründen in der Stadt Innsbruck in der Sommerpause Sondersitzungen des Gemeinderates stattfinden. Ich glaube, das hat es in
den letzten zwanzig oder dreißig Jahren nie
gegeben. (Unruhe im Saal)
Okay, aber es ist trotzdem verwunderlich,
was dann als unaufschiebbare Sache gilt.
Wenn man das einreißen lässt, dass man
innerhalb von 24 Stunden eine Gemeinderatssitzung zu einem solchen Thema einberuft! Es macht nämlich keinen Unterschied,
ob man diesen Beschluss heute oder erst
nächste Woche fasst. (Unruhe im Saal)
Es hätte uns aber die Möglichkeit geboten,
sich darauf vorzubereiten. Immerhin liegt ja
heute ein Antrag vor, der nicht unerhebliche
Auswirkungen auch finanzieller Natur hat.
Kolportiert werden Kosten von € 130.000,--.
Binnen 24 Stunden soll man da heute eine
Entscheidung treffen. So steht es im Stadtblatt.
(GR Kunst: Das steht heute im Standard.)
Nein, das steht heute im Stadtblatt und das
Stadtblatt ist, glaube ich, unverdächtig, ein
(Sonder-)GR-Sitzung 26.08.2022
sogenanntes linkes Medium zu sein. (Unruhe im Saal)
(GR Appler: Dann muss man den Artikel
auch lesen!)
Ich habe den Artikel gelesen, danke.
Ich komme zum zweiten Punkt. Die Aufregung verwundert mich, weil dieses Projekt
eine lange Vorgeschichte hat. Die Planungen haben schon vor fast zwei Jahren begonnen. Es gibt dazu einen Plan, der mit
September 2020 datiert ist und übrigens
den Verlauf relativ zeichnet. Auf Grundlage
dessen hat es, wie ich hörte, mehrere Sitzungen des Stadtsenates gegeben. Es ist ja
nicht nur um den Grundsatzbeschluss gegangen, sondern auch um die naturschutzrechtliche Bewilligung etc.
Wieso hat der zuständige Bgm.-Stellv. Ing.
Mag. Anzengruber, BSc - ich würde ihn das
gerne selbst fragen, aber er ist leider heute
nicht hier - nicht vorab proaktiv Kontakt mit
dem Bischof Stecher-Gedächtnisverein aufgenommen und vielleicht auch mit dem
Pfarrgemeinderat oder der Pfarre Hötting?
Es ist ja nicht ganz unbekannt, dass dieser
Besinnungsweg dort verläuft.
Ich kenne diesen Weg sehr gut, denn ich
gehe ihn schon seit vielen Jahren, weil er
eine nette Feierabendrunde ist. Ich gehe
den Weg nicht aus Besinnungsgründen,
denn ich bin konfessionslos, aber ich verstehe das Anliegen. Bischof Reinhold Stecher ist wohl eine der prägendsten Figuren,
die dieses Land jemals gehabt hat, das
muss man offen sagen. (Beifall)
Mit den Menschen vorher zu sprechen,
wäre vielleicht die richtige Variante gewesen, um die Probleme schon im Vorfeld zu
erkennen. Die Aufregung ist aber erst entstanden, als besagter Trailabschnitt schon
gebaut war, nämlich Ende Juli 2022. Da waren die Bauarbeiten im oberen Bereich, in
dem diese Kreuzung liegt, eigentlich schon
erledigt. Das ist der Punkt.
Ich kann natürlich verstehen, dass es diesen Widerstand gibt, aber jetzt innerhalb
von 24 Stunden zu entscheiden, den Trail
abzutragen, ohne zu wissen, welche Kosten
auf uns zu kommen, dem kann ich sicher
nicht zustimmen. Ich hätte es sinnvoll gefunden, wenn man sich noch etwas Bedenkzeit gegeben hätte, um etwas zu beschließen, das Hand und Fuß hat. Da stört mich