Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2013
/ Ausgabe: 02-Feber_geschwaerzt.pdf
- S.105
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man dieses mit gegenseitigen Einschränkungen unterbringen. Ohne Mozarteum
können wir dort ein relativ freies und schönes Gebäude errichten. Dort kommt kein
weiterer Mehrzwecksaal unter, der genau
die Funktionen des jetzigen Stadtsaals erfüllt. So ein Saal kann dann für Integrationsfeste, für Bälle und sehr freie Veranstaltungen genutzt werden, bei denen man nicht
unbedingt immer auf die Nachbarn achtgeben muss.
Ihr könnt mich diesbezüglich gerne beauftragen. Ich habe die Rahmenbedingungen
dargelegt. Wir können darüber diskutieren.
Ich stimme der Wortmeldung von
GR Grünbacher zu. Wir wissen, dass wir
eine entsprechende neue Möglichkeit benötigen. Ob das ein neuer Saal ist oder nicht,
wird der Gemeinderat entscheiden. Das ist
auch eine finanzielle Frage. Nachdem wir
im Bereich der Innsbrucker Congress- und
Messe GesmbH (CMI) durchaus auch mittels einer Umwidmung Möglichkeiten haben,
werden wir uns das ansehen. Ein Stadcafe
wieder an diesem Standort zu errichten,
kann nicht einmal der allmächtige Gemeinderat beschließen. Das Stadtcafe lebt von
dem jetzigen Betreiber. Vor dreißig Jahren
gab es das Stadtcafe nicht in diesem Ausmaß.
Es wird sich etwas ändern. Ich sehe das
ganz gelassen und vertraue auf die Kräfte
der Wirtschaft.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer übernimmt den
Vorsitz von Bgm.-Stellv. Kaufmann.
GR Onay: Ich möchte GR Jahn ein bisschen in Schutz nehmen. Ich habe meine
Jugend auch in solchen Lokalen genossen.
Ich denke noch an das Tanzlokal "Hollywood", das es damals in der Trientlgasse
gegeben hat. Später sind wir mit den Bussen nach Igls in das Lokal "Tanzpalast" gefahren. Das Thema ist sehr emotional und
daher kann ich das gut verstehen. Aus der
Sicht der Jugend hat dieses Thema sehr
viel mit Identifikation zu tun, allerdings auch
mit der Gruppenbildung, wo man sich zugehörig fühlt.
Derzeit gibt es im Stadtcafe eine Jugendgeneration, die sich emotional an dieses gebunden hat. Genauso wie die Lokale "TanzGR-Sitzung 21.2.2013
palast" und "Hollywood" einzigartig waren,
wird auch das Stadtcafe einzigartig sein.
Niemand wird die Zeit des Stadtcafes in
anderen Räumlichkeiten erhalten können.
Das ist eine Jugendkultur, die man nicht
festhalten kann. Das sind Erlebnisse, die
man in dieser Zeit hat.
Es werden sich wieder neue Unternehmerinnen und Unternehmer finden, die für die
nächsten Jugendgenerationen ein anderes
Stadtcafe oder einen anderen "Tanzpalast"
aufbauen, wo sich die Jugendlichen kennen
lernen und miteinander tanzen können.
Es wurde heute schon der Salsatanz angesprochen. Als Begleiter der freien Tanzszene und als Tänzer kann ich sagen, dass
man den Antrag ohne schlechtes Gewissen
ablehnen kann, denn die Salsaszene ist
sehr gut aufgehoben. Diese Szene ist nicht
an das Stadtcafe gebunden, weil das so in
dem Antrag von GR Jahn angesprochen
wird.
Ich wünsche mir auch, dass es Alternativen
gibt. Das Stadtcafe und ähnliche Veranstaltungen haben nichts im "Haus der Musik"
verloren. Das ist etwas ganz anderes. Ich
sage ganz wertfrei, dass es sich hier um
komplett unterschiedliche Konzepte handelt,
die nichts miteinander zu tun haben. Es
wäre ein Flickwerk ähnlich der Konstruktion
des Kulturgasthauses Bierstindl kurz vor
seiner Schließung. Das wäre ebenso konzepttechnisch dem Untergang geweiht.
Keine Kulturkonzeptentwicklerin bzw. kein
Kulturkonzeptentwickler würde dieser Sache zustimmen. Ich unterstütze diese emotionale Sache wirklich und ich wünsche mir
auch, dass es andere Unternehmerinnen
und Unternehmer gibt. Aber ich kann dieser
Regierungslinie hundert Prozent aus reinem
Gewissen als Jugend-, Gesellschafts- und
Kulturpolitiker zustimmen. Die Vorgangsweise beim "Haus der Musik" ist eine gute
Sache. Hinsichtlich des Stadtcafes darf ich
sagen, dass sich neue Lokale für neue Generationen finden werden. Ich bin froh darüber und werde diese Lokalitäten mit meinen Tanzschülerinnen bzw. Tanzschülern
besuchen.
GRin Dr.in Pokorny-Reitter: Die wesentlichen inhaltlichen Aussagen hat die Frau
Bürgermeisterin bereits getätigt. Uns ist es
nämlich in früheren Gesprächen bzw. Thematisierungen nicht darum gegangen, das