Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2004
/ Ausgabe: 09-November.pdf
- S.42
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viel höher. In der Stadt Innsbruck ist der Prozentsatz jener Personen, die
kein Auto zur Verfügung haben, doppelt so hoch. 84 % der Bewohnerinnen
und Bewohner des Bezirks Innsbruck-Land haben jederzeit ein Auto zur
Verfügung. In Innsbruck-Stadt sind das nur 75 %, wobei 25 % eine Zeitkarte für den öffentlichen Verkehr haben. In Innsbruck-Land ist diese Zahl
viel niedriger. Diese Daten stammen alle aus der Mobilitätsuntersuchung 2002.
Das alles mag die Bürgermeister der Umlandgemeinden nicht
interessieren, aber sie sollten daran denken, dass die von mir erwähnten
183.000 Autofahrten auch irgendwo ein Ziel und eine Quelle haben. Das
heißt, dass diese Autos auch in den Umlandgemeinden fahren und man
Straßen für sie errichten muss. Gerade ist wieder zum Beispiel in Thaur an
der Haller Straße eine gigantische Bahnüberführung errichtet worden, was
die dortige Gemeindekasse ja auch belastet haben wird.
Ein wesentliches Ziel der Regionalbahn ist aus der Kurzfassung der Studie der Tiroler Landesregierung zu entnehmen: Durch die Abwicklung eines wesentlichen Teils des öffentlichen Verkehrs mit elektrischen Fahrbetriebsmitteln soll die Emissionssituation im Großraum Innsbruck verbessert werden, das ja bekanntlich als Sanierungsgebiet eingestuft
worden ist. Daran sollten die Bürgermeister der Umlandgemeinden denken.
Auch die in ihren Gewerbegebieten angesiedelten Betriebe werden in Zukunft mit den zulässigen Emissionswerten zu kämpfen haben.
Die Luft unterscheidet nicht zwischen den Bezirken Innsbruck-Stadt oder Innsbruck-Land; im Gegenteil, bei entsprechenden Witterungsbedingungen landet ein wesentlicher Teil der Schadstoffe im Nordosten von Innsbruck. Ich lasse die Bürgermeister Kopp und Vonmetz herzlich
grüßen: Es kann ihnen nicht egal sein, ob die Regionalbahn gebaut wird
oder nicht. Auch sie und jene Ortsteile, die nicht direkt an der Trasse liegen, werden von der Regionalbahn profitieren.
Auch noch ganz andere werden davon profitieren: Wenn die
Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) ihr schon seit Jahren gegebenes
Versprechen einlösen und die Unterinntaltrasse ausbauen, also Kapazitäten
auf den Gleisen freilegen und ein vernünftiges Schellbahnsystem ermöglichen, kommen Pendlerinnen und Pendler auch aus entfernter liegenden Ge-
GR-Sitzung 18.11.2004