Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2003

/ Ausgabe: 09-Oktober.pdf

- S.45

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- 1323 -

Ich empfehle den Mitgliedern des Gemeinderates, sich zum Beispiel das
Studentenwohnheim anzusehen, das derzeit im Mittelpunkt einer Diskussion steht: Dort sind die Bedingungen für eine gute Wohnqualität nicht gegeben, 8 m2 pro Student wirken ja wirklich wie eine Zelle.
Ich war dort und ich sage Ihnen, dass kein einziger Student das
Heim verlassen möchte. Der Grund dafür liegt nicht allein in der entsprechend niedrigen Miete, den Studenten stehen gleichzeitig große freie
Räumlichkeiten zur Verfügung. Ich habe einen Architektur-Studenten gefragt, wo er hier seine Pläne ausbreiten könne. Er antwortete, dass das nicht
nötig sei, weil auf der Technischen Fakultät der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck genug Platz vorhanden sei. Er habe seine ganzen Sachen,
die er für das Studium benötige, dort und würde gern weiterhin in diesem
Studentenwohnheim wohnen. Die Aufgabe des Gemeinderates ist nicht zu
entscheiden, wo die Studenten wohnen sollen. Wir müssen darauf dringen,
dass die Sicherheitsvorschriften eingehalten werden, genauso wie es in anderen Vereinen ist, die anderen Zwecken dienen.
Der Standort dieses Studentenwohnheimes unterscheidet sich
nicht wesentlich von dem des gegenständlichen Projektes. Die Bewohner
sind voll und ganz zufrieden; man muss sich immer in jene hineinfühlen,
die letztlich dort wohnen.
Dass derzeit zu viele Büroflächen angeboten werden, wird
sich über den Markt regeln. Wenn private Investoren zu viele Büroflächen
gebaut haben und wenn diese monatelang leer stehen, werden sie darauf
reagieren. Zuerst sinken die Preise, und wenn das nichts nützt, wird der
Markt hinterfragt. Der Bedarf an Wohnungen ist groß: Wenn sich die Nutzung zu Wohnzwecken auch nur irgendwie mit dem Gebäude in Einklang
bringen lässt, werden Wohnungen daraus.
In unmittelbarer Nähe meiner Wohnung, die bekanntlich mitten in der Altstadt gelegen ist, hat dieses Umdenken bereits stattgefunden:
Plötzlich werden aus den schönen Büros Wohngemeinschaften für Studenten oder Senioren. Aufgrund des hohen Bedarfes waren die Räumlichkeiten
sofort verkauft. Das werden sich andere auch einfallen lassen. Das liegt
nicht in unserer Hand, aber private Investoren reagieren schnell genug.

GR-Sitzung 22.10.2003