Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2003
/ Ausgabe: 09-Oktober.pdf
- S.50
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Zweitens hängt die Bewertung der Lebensqualität von der
Nutzungsform ab. Wenn man sich dafür entscheidet, aus dem gesamten
Gebäude ein Studentenwohnheim zu machen, muss die Dichte nach anderen Maßstäben beurteilt werden. Ein dichter Baukörper mit Büroräumen
und einem Hotel ist für die Leute vielleicht akzeptabel, die dort arbeiten,
leben oder absteigen usw. Für eine reine Wohnnutzung wäre dasselbe Gebäude aber zu dicht.
Ich gehe davon aus, dass in einem Studentenwohnheim auch
Leute mit Kindern leben werden. Die extrem dichte Bauweise und die relativ geringe Ausstattung an Freiflächen wirken sich viel gravierender aus als
bei einer anderen Nutzung des halben Baukörpers. Insofern sollte sich die
Beurteilung der Dichte maßgeblich an den Vorstellungen über die Flächenwidmung dieses Gebietes orientieren.
Ich bin seit langer Zeit Mitglied des Gemeinderates und kann
mich an kein einziges Mal erinnern, wo der Bebauungsplan vor dem Flächenwidmungsplan beschlossen worden wäre. Wir haben diese Pläne oft
zugleich beschlossen, aber die im vorliegenden Fall beabsichtigte Reihenfolge gab es noch bei keinem Projekt.
Ich teile die Meinung von GR Mag. Fritz, dass man an diesem
Platz mit hohen Dichten bauen kann. Das Gebiet ist nicht vergleichbar mit
dem ehemaligen Areal der Firma Köllensperger in der Kirschentalgasse.
Dieses Grundstück war wesentlich größer und hatte eine andere Form. Im
innerstädtischen Gebiet führen die Grundstücksformen teilweise dazu, dass
unter Verzicht auf Freiflächen dichte Baukörper errichtet werden, weil so
der gesamte Grundriss optimal ausgenutzt wird.
Die Grundflächen sind nicht gerecht über das Stadtgebiet verteilt. Im Sinne einer Stadtentwicklung ist es sinnvoll, auch hohe Dichten
zuzulassen. Bei einer Dichte von 3,0 stößt man an eine Schmerzgrenze, und
die Entscheidung sollte wirklich anhand eines Modells getroffen werden
können.
In der Unterlage, die in der Sitzung des Stadtsenates aufgelegen ist, war nichts von einem Kreisverkehr zu erkennen; da wird nichts mit
finanziert. An einem verkehrlich neuralgischen Punkt wie diesem kann sich
die Verkehrsplanung nicht auf die Zufahrt zu einem Gebäude konzentrie-
GR-Sitzung 22.10.2003