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Jahr: 2017

/ Ausgabe: 09-Protokoll__13.07.2017.pdf

- S.47

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- 487 -

Wir müssen aber schon das größere Ganze
angehen. Man muss wirklich Neuerungen
im Bereich der Suchtmittelbehandlung einführen. Da verweise ich auf das Suchtkonzept des Landes Tirol, das im Jahr 2011
veröffentlicht wurde. Da klingt alles schön
und gut, aber es wurden hier falsche
Schwerpunkte gesetzt. Ganz anders als in
jenem vorhergehenden Konzept, das unter
LR Dr. Hengl erstellt wurde. Das war tauglich, weil da wirklich auf Missbrauch von illegalen Suchtmitteln wie Cannabis, Heroin
und all diese Dinge abgestellt wurde.
Im Gegensatz dazu behandelt das Konzept
aus dem Jahr 2011 auch Spiel- und andere
Süchte, die natürlich ebenfalls ein Problem
darstellen. In der Stadt Innsbruck haben wir
aber ein Problem mit suchtmittelkranken
Personen, wir haben in der Stadt Innsbruck
ein Problem mit den DealerInnen und da
komme ich auf die Frage von Klubobmann
GR Federspiel zurück: Wer kontrolliert die
Szene zum großen Teil? Es sind die 150 bis
200 Mitglieder der sich auf der Straße befindenden Nordafrikaner. Das ist die Realität.
Ein Lokal wie den Kiosk zu verbannen,
heißt nur Verdrängung, GR Buchacher!
Dann sind die Betroffenen plötzlich um acht
Uhr morgens in der Virger Stube und nicht
mehr beim Kiosk.
(GR Federspiel: Vielleicht schmeißen die
sie raus.)
Ja, vielleicht, aber ob das was bringt? Wenn
ich der Pächter wäre - ich weiß nicht, ob es
eine Frau oder ein Mann ist -, würde ich
mich sicher dagegenstemmen, wenn ich in
meiner Erwerbsfreiheit - die gibt es, Gott sei
Dank, in Österreich noch - beschnitten werden würde.
Wie gesagt, wir unterstützen diesen Antrag.
GRin Mag.a Heis: Ich versuche, das Ganze
nun etwas unaufgeregter zu sehen.
Von uns gibt es ein Nein zu diesem Alkoholverbot. Es sind Problemlagen genannt
worden, die durchaus da sind. Ich sehe
aber bei keiner einzigen, was da ein Alkoholverbot bewirken sollte. Es ist einfach
wieder eine kosmetische Maßnahme, die
nicht dazu führt, dass sich etwas ändert und
schon gar nicht im Stadtpark Rapoldi. Der
Park ist einfach einer der wenigen öffentliGR-Sitzung 13.07.2017

chen Plätze, der von vielen verschiedenen
Gruppen genutzt werden kann.
Mit dieser Verordnung entsteht eine Doppelgesetzgebung, die nach meinem Erachten überhaupt nichts bringt. Sie macht nur
allen ein X für ein U vor. Belästigung ist
nicht legal. Drogenhandel ist nicht legal.
Lärmbelästigung kann geahndet werden
und zusätzlich gibt es die Spielplatzordnung, die den Alkohol und das Rauchen auf
Spielplätzen verbietet. Und nicht zu vergessen, es gibt viel mehr Kontrollen als früher.
Wir leben da offenbar in Parallelwelten. Ich
bin unmittelbare Anrainerin vom Stadtpark
Rapoldi. Ich gehe und fahre mit dem Rad
jeden Tag mehrmals durch, auch in der
Nacht. Mein Bild ist einfach ein ganz anderes. Gerade heute in der Früh habe ich
mehrere Spielgruppen von Kindern gesehen, PensionistInnen auf den Bänken.
Am Hügel haben wir dann die Drogenkranken - wie schon sehr lange! Da gibt es aber,
glaube ich, ein sehr gutes Abkommen, dass
das ein Platz ist, an dem sie sich aufhalten
dürfen. So wie es dort abläuft, gibt es tatsächlich ein natürliches Nutzungskonzept
im Park.
Ein Alkoholverbot wird bei den Problemen,
die hier in einer Art und Weise dargestellt
werden, wie ich sie wirklich nicht nachvollziehen kann, überhaupt nichts bewirken. Es
ist das, was immer wieder in solchen Diskussionen passiert:
In der Aktuellen Stunde hatten wir Vorträge,
wie schön und lebenswert unsere Stadt ist.
Jetzt dreht sich das bei vielen wieder um.
Da frage ich mich dann schon, wie der Zugang zu dem Ganzen jetzt tatsächlich aussieht? Ich bleibe dabei, die Stadt Innsbruck
ist eine extrem lebenswerte Stadt. Das heißt
nicht, dass ich blauäugig bin und keine
Probleme sehe. Ich sehe Innsbruck aber als
eine sehr sichere Stadt!
Das ist genau das, was gestern von den
Studierenden aus New Orleans kam. Sie
sind alle zwischen 20 und 30 Jahre alt, total
glücklich, in einer Stadt wie Innsbruck zu
sein, und loben sie sehr. Sie sagen, sie
können sich in den Straßen jederzeit alleine
aufhalten. Sie fühlen sich unglaublich wohl
und sehen das soziale Netz, das es in Österreich gibt. Das bewirkt einfach sehr viel
Gutes.