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Jahr: 2015

/ Ausgabe: 09-Protokoll_30.10.2015-Sonder.pdf

- S.46

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- 641 -

ist die aktuelle Wohnbevölkerung mit Erstoder Zweitwohnsitz oder wir reden von
200.000 Leuten im Tiroler Zentralraum, für
die es eben wichtig ist, dass Naherholungsgebiete ausreichend erschlossen sind. Das
zu Preisen, mit denen man zwar die Investitionen nicht zurückverdienen kann, die es
den Menschen aber ermöglichen, die Einrichtungen zu nutzen. Bei diesen - das wurde relativ klar gesagt - muss es von vornherein klar sein, dass in der reinen täglichen
und jährlichen operativen Betriebsführung
die Kosten des laufenden Betriebs schon
hereinzuspielen sind. Weil diese neue Bahn
mit viel geringerem Energie- und Personalaufwand auskommen wird als derzeit mit
dem Sammelsurium von mehreren, mehr
oder minder heruntergekommenen alten
Bahnen. Das auf einem attraktiven Niveau,
das es nicht unwahrscheinlich macht, dass
die NutzerInnenzahlen wieder ansteigen, in
eine Höhe wie sie vor zehn Jahren war. In
den letzten paar Jahren sind nämlich diese
Zahlen am Patscherkofel relativ massiv eingebrochen.
Durch eine Attraktivierung mit der Bahn
kann vielleicht auch diese Tendenz umgekehrt werden. Das heißt, es gibt mehr NutzerInnen, die mit relativ niedrigen Eintrittspreisen dieses Naherholungsgebiet bezahlen, was durch Senkung von Personalkosten und Senkung von Energiekosten möglich wird. Das ist sozial und politisch erwünscht. Es ist jetzt vielleicht keine schöne
Excel-Tabelle mit einem Businessplan, aber
als Businessgrundidee kommt mir das nicht
so völlig verkehrt vor, sondern eher plausibel.
Das für mich Entscheidende ist, dass wir
hier in ein Naherholungsgebiet und nicht in
ein gewinnträchtiges Unternehmen investieren. Wir sorgen dafür, dass die Stadt Innsbruck das bleibt, was ihre Lebensqualität
ausmacht, nämlich eine kompakte Stadt mit
einem ungeheuer tollen urbanen Angebot in
einer Natur- und Kulturlandschaft mit Naherholungs- und Sportmöglichkeiten. Da
kann jede/r TouristikerIn sagen - und übrigens jeder andere Mensch, der bei Sinnen
ist -, diese Kombination muss in ganz Europa lange gesucht werden.
Diese Kombination ist es letztlich auch, die
uns touristisch etwas bringt, die uns Gäste
nach Innsbruck führt. Denn kein Mensch
wird wegen des Wintersports nach Igls fahSonder-GR-Sitzung 30.10.2015

ren und auch nicht nach Innsbruck. Die typische Skidestination - wenn man eine Woche Skifahren und Remidemi haben will - ist
um Himmels Willen doch Ischgl oder Sölden
und nicht Igls.
Was die Stadt Innsbruck so toll und für viel
Tourismusschichten attraktiv macht, das ist
dieses Gesamtangebot, das wir haben. Ich
kann in der Stadt Innsbruck alles Mögliche
machen. Ich kann auf einen Kongress gehen, abends ins Landestheater, mit den
Kids auf die Bogenmeile eine Kleinkunstszene genießen, die jede deutschsprachige
Stadt dieser Einwohnerzahl per Handkuss
nehmen würde. In anderen Städten mit
150.000 EinwohnerInnen werden um
20:00 Uhr die Gehsteige hochgeklappt und
dann ist gar nichts mehr los, sehr zum Unterschied von Innsbruck.
Ich kann hier Sport treiben und wenn mir
der Sinn danach steht, über Mittag zwei
Stunden Skifahren gehen. Ich kann auch
den ganzen Tag Skifahren gehen. Aber
niemand fährt in die Stadt Innsbruck, um
hier Skiurlaub zu machen. Man fährt hierher, um ein tolles städtisches Angebot zu
genießen, zu dem auch ganz nahegelegene
und relativ günstig erreichbare Sport- und
Naherholungsmöglichkeiten gehören. So,
wie eben auch das Skifahren dazugehört.
Diese Qualität, die die Stadt Innsbruck
ausmacht, sichern wir mit einem Investitionspaket, wie wir es heute beschließen, für
die Region rund um den Patscherkofel.
Dafür sind € 42 Mio. nicht rausgeschmissenes Geld, sondern gut investiertes Steuergeld. Die Frage ist ja, womit bezahlen wir
das? Wir müssen eben nicht zur Bank gehen und sozusagen einen Businessplan
vorlegen, wie wir die Abschreibungen für
diese kreditfinanzierte Investition verdienen,
sondern wir stehen mit der Bonität der Stadt
Innsbruck da, die sehr wohl, weil sie - und
zwar nicht erst seit drei Jahren, sondern
mindestens seit 15 Jahren - eine sehr gute
Fiskal-, Finanz- und Budgetpolitik fährt.
Damit kann sie es sich sehr wohl leisten, in
ihrer mittelfristigen Finanzplanung die Abzahlung für den Kredit für eine solche Investition auch im ordentlichen Haushalt vorzusehen.
Darum geht es nämlich! Wenn wir uns verschulden, tun wir es erstens für Zwecke, die
mit der Lebensqualität und dem Wohl der