Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2019
/ Ausgabe: 09-Protokoll-10-10-2019_klein.pdf
- S.111
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Wir haben damals entschieden, dass wir,
falls wir etwas unternehmen, das in der Verantwortung der Stadt Innsbruck tun. Für uns
durfte auf keinen Fall passieren, dass die
InnsbruckerInnen vom good-will Privater abhängig sind, denn wir wollten, dass der
Hausberg im Sommer erschlossen bleibt.
Die Studie hat sich primär für eine Sommerbahn ausgesprochen. Ja, auch das hat der
Gemeinderat gewusst! Das ist übrigens
ähnlich wie bei der Due-Diligence-Prüfung.
Der Gemeinderat kannte die Studien! Er hat
die Überlegungen, die für den Großraum
dieser Stadt schlagend waren, gekannt.
Ich komme auf die Genese und auf die Diskussion, die die Fraktion der GRÜNEN damals hatte. Sie meinte ja, dass man den
Winterbetrieb nicht brauchen würde, sondern nur jenen im Sommer. Es hat andere
Fraktionen gegeben - das waren primär
FPÖ und ÖVP, auch FI -, die gesagt haben,
dass der Patscherkofel schon auch ein Winterberg ist.
Eine Mehrheit war aber der Meinung, dass
ihr, neben der Infrastruktur wie Schwimmbäder, Wintersportanlagen, Kultureinrichtungen etc., das Freizeitgebiet am Patscherkofel mindestens gleich wichtig ist - auch wie
jenes der Nordkettenbahn! Der Gemeinderat hat diese Entscheidungen im vollen Bewusstsein getroffen.
In mehreren Sitzungen des Beirates haben
wir beispielsweise darüber diskutiert, wie
umfangreich und in welcher Qualität die Beschneiung erfolgen soll. Wir hatten auch die
Überlegung, den Patscherkofel als reinen
Ski-Touren-Berg anzulegen. Das ist in vielen Runden diskutiert worden!
Die Problematik ist nun die, dass viele der
neuen GemeinderätInnen die Genese nicht
kennen. Ich kann Sie nur bitten, dass Sie in
Ihren Klubs mit jenen sprechen, die Mitglieder der Beiräte I und II waren und mit ihnen
diese Geschichte aufarbeiten. Sie hatten
auch ihre Überlegungen dazu angestellt!
Ich wollte die Bahn nicht, das möchte ich
nochmals wiederholen! Ich habe auch öffentlich vorgeschlagen, es wie bei der Mutterer Alm zu machen, drei Jahre zu schließen und in Ruhe zu überlegen.
Es mögen jetzt alle in sich gehen, die damals gerufen haben, dass das nicht sein
kann. Es hatte geheißen, es darf keine Saison ausfallen, der Sommer muss gesichert
sein!
StRin Dengg, Sie können gerne den Kopf
schütteln! Fragen Sie StR Federspiel! Es
stand in der Zeitung und ist nachweisbar.
Es war absehbar, dass wir mit einer möglichen Sanierung, die in diesen Beiräten auch
diskutiert wurde, weder Barrierefreiheit erreichen noch die Anlagen erhalten können.
Dazu kam die Studie der grischconsulta AG,
die uns gesagt hat, dass wir am Patscherkofel jedenfalls nur ein Bahnsystem realisieren sollten. Eine Bahn mit allen Varianten,
damit sie sowohl im Sommer als auch im
Winter betrieben werden kann.
GR-Sitzung 10.10.2019
Es wurde ausgeführt, dass im Februar 2017
erstmals ein offizielles Organ mit den Kostensteigerungen befasst wurde. Wir haben
in der Koalition monatelang - seit dem Sommer 2016 - darüber beraten. (Unruhe im
Saal)
GR Mag. Fritz war ein Vertreter der GRÜNEN. Wir haben zusammen mit dem Aufsichtsrat und der Generalplanung die Ergebnisse aus dem Architekturwettbewerb
nicht nur beraten, sondern auch versucht,
die Kosten zu reduzieren. Das Ergebnis war
dann im Februar 2017 die Beschlussvorlage.
Das ist aber nicht von heute auf morgen geschehen, sondern gerade für die Kostenreduktion - bis hin zur Frage, ob man die Mittelstation überhaupt braucht, sie weglässt sind massive Überlegungen angestellt und
diskutiert worden.
Letztendlich kam es zur Entscheidung, dass
das Fehlen der Mittelstation im laufenden
Betrieb ungleich viel mehr Kosten verursachen würde und langfristig die schlechtere
Lösung wäre. Man kann es mit der Remise
vergleichen, die wir um € 17 Mio. bauen.
Darüber wurde auch diskutiert! Soll man die
Straßenbahnen im Freien stehen lassen?
Plant man vielleicht zwei Endbahnhöfe?
Diese € 17 Mio., die die Remise kostet, waren damals ja auch in den Projektkosten für
die Straßenbahn unterzubringen.
Es wird immer wieder in den Raum gestellt,
der Gemeinderat hatte nicht die Möglichkeit,
das beurteilen und erkennen zu können.
(StR Federspiel: Wir schon!)