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Jahr: 2008

/ Ausgabe: 02-Feber-Fortsetzung2.pdf

- S.19

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Soziale Dienste gemeinnützige GesmbH
(ISD) gekommen sind, mit der Fremdreinigung erhebliche Probleme. Wir wissen
alle, dass das Personal sehr schlecht
bezahlt und sehr unter Druck gesetzt wird,
da es gewisse Leistungsvorgaben gibt.
Wenn man nicht permanent dahinter ist,
wird die vereinbarte Leistung nicht
erbracht, weil die Betroffenen so unter
Druck stehen und das auf Dauer nicht
durchzuhalten ist. Wir haben aufgrund
dieser leidvollen Erfahrung begonnen, bei
der Innsbrucker Soziale Dienste gemeinnützige GesmbH (ISD) wieder eigenes
Personal anzustellen. Das hat zwei große
Vorteile:
Erstens, sind es Leute, die wir brauchen,
zu denen wir ein gewisses Vertrauen
haben und die wir auch entsprechend
auswechseln können. Dieses Personal
wird von uns entsprechend und speziell
eingeschult.
Zweitens, stellen wir fest, dass die Kosten
nicht höher, sondern ungefähr gleich hoch
sind. Bei einer Fremdreinigung ist in der
Kalkulation natürlich der Unternehmergewinn enthalten. Diesen haben wir nicht
und deshalb können wir die Leute im
Vergleich dazu besser bezahlen.
Es ist so, dass wir in den Wohn- und
Pflegeheimen keinen solchen Personalwechsel haben. Für die Heimbewohnerinnen bzw. Heimbewohner ist es auch
angenehm, wenn sie dasselbe Personal
haben. Wir können hier das Personal
individuell einsetzen.
Die Heimleitungen sind, ohne dass wir
ihnen das vorgegeben haben, von sich
aus aufgrund der Erfahrungen dazu
übergegangen, wieder eigenes Personal
anzustellen. Ich glaube, dass diese
Grundintention durchaus richtig und im
Einzelfall zu prüfen ist.
Man muss allerdings schon verstehen,
warum seinerzeit diese Überlegung
angestellt wurde. Diese Leute waren
Vertragsbedienstete. Wenn eine Vertragsbedienstete bzw. ein Vertragsbediensteter
ein halbes Jahr krank war, hat man sie
bzw. ihn nicht so ohne weiters auf die
Straße stellen können. Hat man sie bzw.
ihn etwas scharf angeredet, war sie bzw.
er wieder zwei Wochen krank. Es war

natürlich schon so, dass es sehr schwierig
war, dieses Personal zu motivieren.
Kündigen konnte man dieses Personal nur
sehr schwierig, wobei die Leistung sehr
reduziert war. Nachdem dieser Bereich
jetzt privatwirtschaftlich geführt wird,
besteht diese Problematik nicht mehr.
Ich glaube, dass man daher der Intention
dieses Antrages durchaus näher treten
kann.
GR Newerkla: Ich kann nur aus der Sicht
der Innsbrucker Immobilien GesmbH & Co
KEG (IIG) sprechen. Hier läuft dieser
Antrag genau konträr. Wir sind diesbezüglich schon seit Jahren mit Firmen unterwegs. Ich kann auch nicht den Ausführungen von Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger
folgen, dass eine Fremdreinigung gleich
teuer wie eine Eigenreinigung ist oder sich
die Waage hält.
Wir haben gesehen, dass die Eigenreinigung viel teurer als eine Fremdreinigung
ist. Ich möchte nur zu bedenken geben,
dass man bei der Eigenreinigung Krankenstände und Urlaube abdecken muss.
Weiters muss man das Reinigungsmaterial sowie die Reinigungsgeräte kaufen.
Bei der Innsbrucker Immobilien GesmbH &
Co KEG (IIG) haben wir zirka 80 Gebäude, wie Schulen, Kindergärten, Horte,
Bauhöfe, Rathaus usw., zu reinigen, was
wir mit Eigenpersonal nicht mehr schaffen
könnten.
GR Buchacher: Ich kann GRin Linser in
dieser Hinsicht unterstützen. Natürlich gibt
es eine verschiedene Betrachtungsweise.
Die einen reduzieren Reinigungspersonal
auf Kostenfaktoren, aber es gibt auch
andere Dinge, wie Qualität und Mindestarbeitsbedingungen, die einzuhalten sind.
Auch ich kann davon ein Lied singen, was
mit Fremdreinigungsfirmen passiert. Der
Vorarbeiter geht mit dem Reinigungspersonal durch die Räume und erklärt ihm
dann, was es zu tun hat. Natürlich stehen
der Quadratmeterpreis und die Geschwindigkeit im Vordergrund. Dass die Büros
weiterhin verschmutzt sind, spielt keine
Rolle, da das Personal in dieser kurz
bemessenen Zeit eine ordentliche
Reinigung nicht schaffen kann.
Ich spreche nicht gegen Vergaben, aber
mir ist die Eigenreinigung natürlich am

GR-Sitzung 27.3.2008 (Fortsetzung der am 28./29.2.2008 unterbrochenen Sitzung)